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ARCHIV14. März 2023

Google versucht KI-Vorstoß von Microsoft zu kontern – Deutsche Bank einer der ersten Anwender

Mit Hilfe von Anwendungen künstlicher Intelligenz mischt Microsoft derzeit die Karten in der Internet-Wirtschaft neu. Google reagiert nun auf den Vorstoß und stellt seinerseits seine KI-Infrastruktur und KI-Baukästen für Partnerunternehmen zur Verfügung. “Bard” (Googles-Antwort auf ChatGPT) ist aber immer noch nicht am Start.

Google hat am Dienstag eine Initiative vorgestellt, mit der Unternehmen und Organisationen ohne großen Aufwand selbst Anwendungen für künstliche Intelligenz (KI) bauen können sollen. Außerdem werde das Office-System Google Workspace um KI-Funktionen erweitert. Das Programm umfasse zum einen die Nutzung von Sprachmodellen, die von Google entwickelt wurden. Zudem biete der Internet-Konzern die Entwicklungsumgebung “MakerSuite” (Website) an, mit der man eigene KI-Anwendungen bauen kann. Zu den “vertrauenswürdigen Partnern”, die das neue KI-Programm ausprobieren können, gehört die Deutsche Bank.

Folgendes soll kommen: Eine PaLM-API (zum Experimentieren mit großen Sprachmodellen), die Unterstützung für generative KI in Vertex AI (um PaLM zu nutzen), ein Generative AI App Builder, KI-Funktionen in Google Workspace und ein KI-Ökosystem.

Versuch, den Vorsprung von Microsoft/OpenAI ChatGPT aufzuholen

Mit der KI-Initiative versucht Google den Anschluss an Microsoft zu finden. Der weltgrößte Softwarekonzern ersetzt mit Hilfe des kalifornischen Start-ups OpenAI (das Microsoft finanziert) die Suche durch Anfragen an ein KI-System – und macht so Google enorm Konkurrenz. Dazu wurde die KI-Technik GPT in die Microsoft-Suche Bing sowie in den Web-Browser Bing eingebunden. Eine Integration in die Office-Produkte von Microsoft wird ebenfalls erwartet. Für kommenden Donnerstag hat Microsoft eine weitere Ankündigung geplant. Andreas Braun, Microsoft-Technikchef in Deutschland, hatte auf einer Info-Veranstaltung in der vergangenen Woche erklärt, sein Unternehmen werde dann die neue Version GPT-4 vorstellen (mehr dazu bereits hier bei heise). “Da haben wir multimodale Modelle, die noch ganz andere Möglichkeiten bieten werden – zum Beispiel Videos”, sagte Braun. Auch die Unterstützung unterschiedlicher Sprachen soll verbessert werden. Allerdings soll GPT-4 zunächst nur monatlich zahlenden Kunden zu Verfügung stehen.

Zurück zu Googles KI-Vorstoß: Thomas Kurian (CEO at Google Cloud) betonte, bei der Integration von sensiblen Daten aus den Unternehmen werde der Datenschutz strikt gewährleistet. Kunden könnten Verschlüsselungsverfahren mit einem eigenen Schlüssel einsetzen, so dass Google selbst keinen Zugriff auf die Daten habe. Die Kunden-Daten würden auch nicht mit dem Daten-Pool für die öffentliche Google-Suche vermengt.

Die Google-Initiative umfasst auch die sogenannte generative KI, also das Generieren von Inhalten mit Hilfe von künstlicher Intelligenz. Das prominenteste Beispiel für generative KI ist der Text-Roboter ChatGPT von OpenAI. Googles Textroboter heißt “Bard“, steht aber im Gegensatz zu ChatGPT weder per Testaccounts für Journalisten noch einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung. Google scheint sich offenbar der Leistungsfähigkeit noch nicht wirklich sicher zu sein.

Google möchte künftig seinen Kunden, die die Office-Suite “Google Workplace” nutzen, die neuen Funktionen zur Verfügung stellen. Damit können beispielsweise längere E-Mail-Wechsel per Knopfdruck zusammengefasst oder die Ergebnisse in eine Präsentation überführt werden. Dabei können der Umfang und die Tonalität verändert werden. Bisher ist das aber nicht mehr als eine Ankündigung – wie zum Beispiel hier bei Google.dpa

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