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FINTECH6. August 2018

Offene Stellen bei FinTechs: Woher sollen eigentlich die ganzen Tech/IT-Spezialisten kommen?

Laut einer aktuellen Studie sind derzeit knapp 600 FinTech-Startups in Deutschland ansässig. Dabei sind Firmenkunden bei mehr als 100 von ihnen die hauptsächliche Zielgruppe. Der Schwerpunkt liegt im Bereich Zahlungsverkehr und Finanzierungen. FinTechs konzentrieren sich in der Regel auf eine standardisierte Lösung für ein spezielles Problem, während herkömmliche Banken eher auf universelle Angebote und eine breite Kundschaft abzielen. Zur Umsetzung der Angebote braucht es Spezialisten aus unterschiedlichen Bereichen, die oft schwer zu finden sind. Was tun, um offene Stellen zu besetzen?

REDPIXEL.PL/bigstock.com

von Myron Monets, Programmierer bei mobilunity.ch

Seit wenigen Jahren rücken drei Themen der IT-Branche immer stärker in den Fokus: Cloud Computing, BigData und FinTech. Insgesamt wurden laut Bitkom letztes Jahr dabei rund 45.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Doch längst nicht alle offenen Stellen können angemessen besetzt werden. Der Umfrage vom Bitkom zufolge konnte bereits jedes zweites Startup eine offene Stelle nicht besetzen, da keine geeigneten Kandidaten zur Verfügung standen. Dabei besitzen

1. 49% der Startups 1-5 offene Stellen
2. 7% 6-10 offene Stellen
3. 6% bis zu 20 offene Stellen.

Ein Ende ist nicht abzusehen, da FinTechs üblicherweise Wachstumsraten von mehr als 100% pro Jahr aufweisen. Weiterhin kooperieren laut einer Studie des Bundesfinanzministeriums aus dem Jahr 2015 87% der deutschen Banken bereits mit einem oder mehreren FinTech-Unternehmen. Das Gesamtvolumen des FinTech-Marktes kann bis zum Jahr 2020 mehr als 58 Mrd. € betragen.

In der Bevölkerung sieht der Trend ähnlich zunehmend aus. Im Jahr 2015 nutzten bereits 1,2 Mio. Menschen von Banken unabhängige Systeme, um ihre Finanzen zu visualisieren und zu verwalten. Diese Systeme umfassen Online-Lösungen, Apps für mobile Geräte und Software, die auf einem Computer installiert wird. Dabei werden vielfältige Funktionen unterstützt, wie beispielsweise die reine Darstellung von Finanzen, aber auch die Durchführung von Transaktionen. Neben Expertenwissen im Bereich Banking werden vor allem Entwickler gesucht. Eine Befragung durch die Bitkom führte zu folgendem Ergebnis:

1. 17% Start-ups haben insb. Probleme, Backend-Entwickler zu finden
2. 8% JavaScript-Entwickler
3. 8% Frontend-Entwickler
4. 6% Full-Stack-Entwickler
5. 6% UI & UX Designers
6. 3% Künstliche Intelligenz & Machine Learning specialists

Offene Stellen kann man im Notfall auch mit externen Mitarbeitern besetzen, die im Ausland arbeiten und 'virtuell' in der Firma sind.
GarryKillian/bigstock.com

Bei wei­te­ren Be­fra­gun­gen wur­de er­mit­telt, aus wel­chen Grün­den Star­tups kein ge­eig­ne­tes Per­so­nal fin­den. Da­bei fiel deut­lich auf, dass vie­le Jung­un­ter­neh­mer die Glo­ba­li­sie­rung nicht aus­rei­chend für sich nut­zen. 34% der Be­frag­ten sag­ten, dass die Kom­pe­ten­zen und Tech­no­lo­gi­en von lo­ka­len Ent­wick­lern nicht ih­re Er­war­tun­gen er­fül­len. Vie­le Ent­wick­ler sei­en nicht auf dem neu­es­ten Stand der Tech­nik im Hin­blick auf Pro­gram­mier­spra­chen, ken­nen kei­ne ak­tu­el­len Vor­ge­hens­wei­sen bei der Um­set­zung von Tech­ni­ken und sind in­ter­per­so­nell nicht aus­rei­chend ge­schult.

Außerdem stell­ten die Pro­gram­mie­rer bei über 41% der Teil­neh­mer zu ho­he Ge­halts­er­war­tun­gen im Ver­hält­nis zur Leis­tung. Zur Lö­sung des Pro­blems bie­tet sich ge­ra­de bei neu ge­grün­de­ten Un­ter­neh­men die Nut­zung von Out­sour­cing-An­bie­tern an. Al­ler­dings scheu­en mehr als die Hälf­te der Grün­der das Ri­si­ko, weil sie an ei­nen schlech­ten An­bie­ter ge­ra­ten könn­ten. Spe­zi­ell Si­cher­heits­ri­si­ken und Lü­cken bei der Da­ten­si­cher­heit könn­ten für 39% von ih­nen zu Image­schä­den und Kun­den­ver­lus­ten füh­ren.

Dazu passt das Zitat von CEO Cyril Samovskyi der Mobilunity, IT-Anbieter von Remote Entwicklungsteams:

“Menschen und Prozesse werden in der IT-Branche immer der Schlüssel zum Erfolg sein. Ohne die richtigen Menschen mit den richtigen Skills im Zusammenspiel mit durchdachten Prozessen wird ein Startup scheitern, egal wie gut das Team organisiert ist. Meiner Erfahrung nach ist ein hohes Vertrauen zwischen Startups und Partnern nötig, um Arbeitserfolge zu schaffen. Als Provider liegt die Bereitstellung von hochqualifizierten Programmierern in unserer Verantwortung. Vereinfacht gesagt, müssen wir – alle IT-Anbieter – hochqualifiziertes Personal und gute Leistungen immer erbringen.”

Die Optimierung von Prozessen schafft Einsparpotenziale von bis zu 30%. Eine Einsparung der Kosten führt gleichzeitig zu freiwerdenden zeitlichen Ressourcen. Damit braucht es insgesamt weniger Mitarbeiter, um die gleiche Arbeit auszuführen, nun nur umso effizienter. Laut Experten gibt es für den Anfang nur wenige Punkte zu beachten. Es sollten die Verantwortlichkeiten geklärt und eindeutig definiert werden, Schnittstellen müssen eliminiert und standardisiert werden, und Bearbeitungszeiten müssen minimiert werden. Ein wesentlicher Faktor zur Umsetzung dieser Schritte ist heutzutage eine funktionierende IT. Die Computerwoche beschrieb die Prozessoptimierung durch moderne Informations- und Kommunikationstechniken sogar als Innovationsmotor.

Autor Myron Monets, Mobilunity.ch
Myron Monets, Programmierer bei Mobilunity.ch, schreibt leidenschaftlich gern über Themen der IT und Digital Marketing. Insbesondere ist er auf die Fintech und Kryptowährungen mit spezialisiert und weiß, wie Startups und etablierte Unternehmen davon profitieren können.

Fazit: Offene Stellen extern besetzen

In Zukunft wird sich aus den einzelnen Startup-Unternehmen für jede Branche ein Marktführer herauskristallisieren. Maßgeblich entscheidend für den Erfolg einzelner Unternehmen im Bereich Technologie sind die Mitarbeiter.

Mehr als 65% der offenen Stellen liegen in der IT-Branche. Deshalb sind die meisten Unternehmen der FinTechs auf der Suche nach geeigneten Programmieren. Dieser Markt wird wie oben beschrieben langfristig steigen. Trotzdem verlassen nicht gleichzeitig mehr IT-Experten die Universitäten in Deutschland. Hier liegt der Trend eher bei der IT-Beratung.

Für FinTech-Unternehmen bietet sich deshalb der Blick über die Landesgrenzen hinaus an. Auch wenn lokale Mitarbeiter viele Vorteile mitbringen, ist ein remote Arbeitsplatz immer noch besser, als kein Personal für anfallende Aufgaben zu haben.”

Wer das Risiko bei der eigenständigen Suche ausschließen möchte, Sicherheitsbedenken bezüglich diversere Datenschutzrichtlinien hat und außerdem hohe Qualitätsanforderungen stellt, sollte sich nach spezialisierten Anbietern umsehen. Gerade im Bereich Datenschutz macht Nearshoring Sinn, da so die Risiken bei der Datensicherheit minimiert werden. Outsourcing Provider mit Sitz in Deutschland, Europa und nahen Ländern mit ähnlichen Qualitätsanforderungen sollten bevorzugt genutzt werden. Ein wichtiges Auswahlkriterium sollte außerdem die Kommunikation darstellen. Gutes Englisch der Mitarbeiter ist ein Must-Have, unterschiedliche Kommunikationskanäle sinnvoll und die meisten Kunden bevorzugen regelmäßige Treffen aller Teammitglieder. Diese Bedingungen sollten erfüllt sein, damit die Mitarbeiter sinnvoll zusammenarbeiten können.aj

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