ARCHIV27. September 2019

Der Investmentprozess des Robo-Advisor von Scalable Capital – in fünf Schritten aus Kundensicht erklärt

Geld per Robo-Advisor investieren: die algorithmen-basierten Berater sollen ihr Werk im Dienste des (Anlage-)Kunden vollbringen. Aber wie funktionieren Robo-Advisor? Scalable Capital veröffentlichte ein Whitepaper, das genau beschreibt, wie der Investmentprozess funktioniert. Wir haben es uns genauer angesehen und versuchen, es verständlicher zu erklären.

von Eric Funke, Journalist

ismagilov/bigstock.com
Bei der Anlagevariante von Scalable Capital wird folgende Frage ins Zentrum gestellt: Welches Risiko möchte der Kunde bei seiner Anlage eingehen? Im Wesentlichen mit der Risikobereitschaft des Kunden als Ausgangs-Basis wird sodann das Portfolio spezifisch auf den Kunden abgestimmt und anschließend verwaltet.

Der Ansatz von Scalable Capital fußt auf folgenden fünf Säulen:

1. Ein „Anlageuniversum“ (= bestehend aus sämtlichen Investitionsmöglichkeiten) wird zusammengesetzt, welches anschließend stetig angepasst wird.

2. Folgende Fragen werden sodann geklärt:
– …welches Ziel möchte der Kunde mit seiner Anlage verfolgen?
– …welches Risiko ist er bereit, dabei einzugehen?
– …und wieviel Geld möchte er investieren? Aus diesen Angaben wird ein Kundenprofil erstellt.

Die Daten über die jeweiligen Anlageinstrumente des Anlageuniversums und das ermittelte Kundenprofil gehen als Input in den Scalable Capital Investmentprozess ein.

3. Nun wird für den Kunden die Allokation (= Verteilung) des investierten Geldes auf die verschiedenen Asset-Klassen (= Anlagemöglichkeiten, z.B. Aktien) festgelegt. Die Verteilung erfolgt spezifisch auf Basis der Daten des vorher erstellten Kundenprofils; es wird versucht, die bestmögliche Verteilung auf die Anlageklassen zu erreichen.

Autor Eric Funke, Journalist
Eric Funke ist Texter und freier Autor für Betriebswirtschaft, Finanzen und IT. Leidenschaftlich widmet er sich tagtäglich der tollen Herausforderung, komplexe Sachverhalte verständlich und lebhaft darzulegen.
4. Anschließend wird das Portfolio des Kunden (kontinuierlich) überwacht und gegebenenfalls angepasst (…eine solche Anpassung orientiert sich an der vom Kunden angegebenen Risikobereitschaft).

5. Das Kundenprofil (die individuellen Angaben des Kunden) wird regelmäßig überprüft und auf dem aktuellen Stand gehalten.

Von zentraler Bedeutung ist das dynamische, automatisierte Risikomanagement

Wie gelingt das Vermögensmanagement? Das FinTech Scalable Capital gibt uns seine ganz eigene Antwort darauf: mit dem Ansatz eines dynamischen und automatisierten Risikomanagements für Privatanleger.

Von Besonderheit bei Scalable Capital ist das algorithmen-gesteuerte, automatische „Intervenieren“ bei risikoreichen Entwicklungen einzelner Anlageklassen. Bei zu hoher (prognostizierter) Verlustgefahr, greift der Algorithmus in das Geschehen ein und optimiert das Portfolio. Eine Optimierung findet statt, indem aus riskanten Anlageklassen (z. B. Aktien) herausgegangen und in sichere Alternativen investiert wird. Grundlage der (Allokations-)Entscheidungen sind dabei das spezifische Risikoprofil des Kunden sowie die vom Algorithmus durchgeführten Risikoprognosen.

Bei Scalable Capital wird das Kundenportfolio damit ereignis-bedingt (…in Abhängigkeit des Verlustpotenzials und der Marktschwankungen) verändert; bei anderen Geldanlagestrategien erfolgt eine Umschichtung meist nur nach einem festen Zeitabstand (z. B. einmal im Jahr).

Dass normale Privatanleger auf diese Weise ihr Geld investieren können, war bislang so nicht möglich. Die fortlaufende Überwachung des Kundenportfolios auf potenzielle Verlustrisiken verleiht Scalable Capital deshalb einen innovativen Charakter im Privatkundensegment.

Breite Diversifikation im Anlageuniversum ermöglicht bessere Steuerbarkeit des Risikos

Das Anlageuniversum bei Scalable Capital wird aus (einer Vielzahl von) kosteneffizienten ETFs zusammengestellt; dabei werden alle Anlageklassen berücksichtigt, die sich „liquide und kosteneffizient handeln lassen“ (Scalable Capital 2016: S.6). In solch einer breiten Diversifikation liegt die Chance, einzelne Anlageklassen im Falle eines individuell auftretenden Verlustrisikos frühzeitig umzuschichten, sodass das Kundenportfolio keinen Verlust erleidet oder dieser wenigstens abgeschwächt wird. Zum Ansatz des Risikomanagements von Scalable Capital zählt somit nicht nur die Optimierung des Portfolios bei prognostizierter Verlustgefahr (in für den Kunden untragbarer Höhe), sondern ebenso die breit diversifizierte Zusammenstellung des Anlageuniversums.

Scalable Capital investiert in börsennotierte Indexfonds (ETFs) statt in einzelne Titel (z. B. eine einzelne Aktie) einer Anlageklasse. Diese Indexfonds bilden wiederum für sich eine Assetklasse ab. Dadurch wird zusätzlich die Risikostreuung erhöht; denn innerhalb der Assetklasse findet bereits eine Diversifikation statt, da diese viele einzelne Titel mit einem jeweils spezifischen Risiko enthält.Eric Funke, Journalist

Literaturverzeichnis:

1. Scalable Capital: Der Investmentprozess von Scalable Capital. Whitepaper. August 2018.

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