Lünendonk-Liste 2025: Das sind die führenden IT-Beratungsunternehmen

Die deutschen IT-Dienstleister im Spannungsfeld zwischen Konjunkturdruck und digitaler Transformation: Nach einem durchwachsenen Jahr 2024 blicken Deutschlands IT-Dienstleister wieder optimistischer in die Zukunft. Die konjunkturellen Rahmenbedingungen, die im vergangenen Jahr für gebremste Investitionsbereitschaft sorgten, hellen sich zusehends auf. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Lünendonk-Studie 2025 „Der Markt für IT-Dienstleistungen in Deutschland“, die auch die renommierten Lünendonk-Listen für IT-Beratung sowie IT-Services begleitet. Besonders im Fokus: Investitionen in Data & AI, Cloud-Transformation, Cyber Security sowie Managed Services – auch für CIOs aus dem Banken- und Finanzsektor von zentraler Bedeutung.

Die angespannte wirtschaftliche Lage sowie geopolitische Unsicherheiten zwangen viele Anwenderunternehmen, ihre Investitionen in digitale Technologien zu priorisieren oder gar zu verschieben. Aufgrund der Hoffnung auf eine geopolitische Entspannung, eine anziehende Konjunktur, unter anderem aufgrund des Sondervermögens der neuen Bundesregierung, sowie enormer Nachholeffekte bei der digitalen Transformation rechnen IT-Dienstleister immerhin für 2025 und 2026 wieder mit höheren Wachstumsraten.

Dies sind erste Ergebnisse der Lünendonk-Studie 2025 „Der Markt für IT-Dienstleistungen in Deutschland“ des Research- und Analysten-Unternehmens Lünendonk & Hossenfelder. Die korrespondierenden Lünendonk-Listen „Führende IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in Deutschland“ sowie „Führende IT-Service-Unternehmen in Deutschland“ stehen zum Download bereit. Die umfangreiche Marktstudie erscheint Ende Juli 2025.

IT-Beratung und Systemintegration: Starke Bewegungen hinter der Spitze

In der Kategorie der IT-Beratungs- und Systemintegrationsunternehmen berücksichtigt Lünendonk ausschließlich Anbieter, die mindestens 60 Prozent ihres Umsatzes in Deutschland mit Management- und IT-Beratung, Systemintegration, Softwareentwicklung und -einführung erwirtschaften. An der Spitze bleibt alles wie gehabt: Accenture führt das Feld auch 2024 an – mit einem von Lünendonk geschätzten Umsatz von 3,4 Milliarden Euro (2023: 3,3 Mrd. €). Stabil auf Rang zwei liegt Capgemini, dessen Deutschlandumsatz sich wie im Vorjahr auf 2,25 Milliarden Euro beläuft. IBM schiebt sich mit einem Plus von 200 Millionen Euro auf den dritten Platz (2,2 Mrd. €, 2023: 2,0 Mrd. €).

Dynamisch zeigt sich das Feld dahinter: adesso macht mit einem Wachstum von 15 Prozent und einem Umsatz von 1,07 Milliarden Euro einen deutlichen Sprung – von Platz sechs auf vier. Es folgt msg systems mit 968,1 Millionen Euro. Ein starkes Wachstum verzeichnet auch Infosys: Durch die Übernahme des Entwicklungsdienstleisters in-tech wächst der geschätzte Inlandsumsatz auf 960 Millionen Euro (2023: 770 Mio. €). Damit etabliert sich das Unternehmen in der Spitzengruppe. Die weiteren Plätze in den Top 10 belegen TCS (921,6 Mio. €), MHP (763,8 Mio. €), Sopra Steria (673,1 Mio. €) und CGI (649,8 Mio. €).

Ein weiterer Aufsteiger: Materna verbessert sich trotz Veräußerung des Tochterunternehmens IPS um einen Rang und erzielt ein Umsatzplus von 8 Prozent auf 580,0 Millionen Euro. ConVista klettert mit einem Wachstum von 14 Prozent auf 147,0 Millionen Euro um zwei Plätze auf Rang 23. Bemerkenswert sind auch die Neueinsteiger: Die Allgeier SE wechselt durch den Verkauf von Allgeier Experts vom Segment IT-Services in das der IT-Beratung/Systemintegration und landet auf Rang 15 mit 346,6 Millionen Euro. Ebenfalls erstmals gelistet sind x1F (Rang 21; 177,7 Mio. €) und Exxeta (Rang 25; 128,0 Mio. €).

IT-Services: Drei Neueinsteiger unter den Top 15

Für die Rangliste im Bereich IT-Services berücksichtigt Lünendonk Unternehmen, die mehr als 50 Prozent ihres Umsatzes mit IT-Operations-Services – etwa Hosting, Managed Services oder Infrastruktur-Betrieb – sowie nennenswerte weitere Umsätze mit IT-Beratung und Softwareentwicklung erzielen. T-Systems bleibt die Nummer eins mit einem leicht gestiegenen Deutschlandumsatz von 3,0 Milliarden Euro (2023: 2,95 Mrd. €). Auf Platz zwei folgt NTT Data mit 2,3 Milliarden Euro – ein leichter Rückgang im Vergleich zu 2023 (2,38 Mrd. €). Die Top 5 komplettieren Atos (1,43 Mrd. €), DXC (1,32 Mrd. €) und Kyndryl (750,0 Mio. €). Weitere Platzierungen: HCL (692,0 Mio. €) und Datagroup (495,9 Mio. €).

Gleich drei Unternehmen schaffen neu den Sprung in die Top 15: Arvato Systems (Rang 8; 494,7 Mio. €) und All for One (Rang 10; 382,8 Mio. €) gehörten 2023 noch zum Beratungs- und Integrationssegment, verlagerten aber ihren Fokus deutlich in Richtung IT-Operations. Neu auf Rang 14 ist Manage Now mit 197,4 Millionen Euro, ein Unternehmen, das 2024 durch die Herauslösung von Fujitsu Services und den Verkauf an die Beteiligungsgesellschaft Aequita entstand. Auf Platz 12 und 13 finden sich mit BTC (283,4 Mio. €) und operational services (202,0 Mio. €) zwei etablierte Anbieter mit Hauptsitz in Deutschland. Platz 15 geht an q.beyond mit einem Umsatz von 187,4 Millionen Euro. Weitere Neueinträge verzeichnen connexta (Rang 18; 113,7 Mio. €) und TechniData (Rang 24; 48,9 Mio. €). Beim organischen Wachstum zeigen sich vor allem Syntax (+23 %), Ewerk (+14 %), operational services (+13 %), Arvato Systems (+11 %) und HCL (+11 %) besonders dynamisch.

IT-Services resilienter als Beratung – Segmentvergleich im Überblick

Ein Blick auf die durchschnittliche Umsatzentwicklung zeigt: Die 25 größten IT-Beratungs- und Systemintegrationsunternehmen kamen 2024 auf ein durchschnittliches Plus von 3,4 Prozent, während die führenden 25 IT-Service-Anbieter mit 4,8 Prozent deutlich besser durch die konjunkturelle Schwächephase kamen.

IT-Service-Unternehmen profitieren derzeit sehr stark von der notwendigen IT-Modernisierung sowie von hohen Investitionen in die Absicherung der Unternehmensnetzwerke. Auch im Zuge der Debatte um Souveränität sind viele lokale IT-Service-Unternehmen sehr gut aufgestellt, da sie über eigene Rechenzentren verfügen, in denen Daten und Softwareanwendungen souverän betrieben werden können.”

Mario Zillmann, Partner bei Lünendonk

Deutliches Wachstum erwartet – besonders bei Data & AI

Die Prognosen für die Jahre 2025 und 2026 fallen deutlich positiver aus: IT-Dienstleister erwarten für das laufende Jahr ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 7,1 Prozent, für 2026 sogar 10,4 Prozent.

Der Druck zur digitalen Transformation bleibt hoch: CIOs stehen vor der Herausforderung, einerseits Kosten zu senken, andererseits digitale Innovationen zu fördern und als Business Enabler zu agieren. Vor dem Hintergrund des IT-Fachkräftemangels gelingt dieser Spagat oft nur mit externer Unterstützung. Die IT-Dienstleister bleiben daher grundsätzlich positiv gestimmt, wenngleich sich die Konjunktur auch auf ihr Geschäft auswirkt.”

Mario Zillmann, Partner bei Lünendonk

Besonders hohe Wachstumsraten erwarten die Analysten in den Bereichen Data & AI (+18,5 %), Cloud-Transformation (+13,5 %), Cyber Security (+11,4 %) sowie Managed Services (+9,8 %) und Consulting (+9,0 %). Die vollständige Marktstudie „Der Markt für IT-Dienstleistungen in Deutschland“ erscheint Ende Juli 2025. Die Lünendonk-Listen 2025 stehen bereits jetzt zum kostenfreien Download bereit.tw