Lünendonk-Studie: Versicherungen intensivieren digitale Transformation

Luenendonk
Veränderte Kundenanforderungen, kürzere Technologiezyklen und der demografische Wandel führen dazu, dass Versicherungen ihre digitale Transformation vorantreiben – wenngleich es noch einige Potenziale gibt. So werden nicht nur bestehende Geschäftsmodelle digitalisiert und um digitale Komponenten ergänzt, sondern auch komplett neue Geschäftsfelder auf Basis neuer Technologien entwickelt. Das sind Ergebnisse der neuen Lünendonk-Studie Digital Outlook: Insurance. Die Studie wurde in fachlicher Zusammenarbeit mit den IT- und Technologieberatungen Fincon Reply, msg advisors und Senacor erstellt.
Open Insurance und Ökosysteme verändern das Versicherungsgeschäft. Versicherer erhöhen ihre Budgets für die digitale Transformation und investieren vor allem in die Bereiche Data Analytics, Prozesseffizienz, Customer Experience, Cyber Security und die IT-Modernisierung.Zwischen Kerngeschäft und Disruption
Die Versicherungsbranche gilt als eher konservative Branche, steht jedoch vor einigen drängenden Herausforderungen, die in den kommenden Jahren angegangen werden müssen. 84 Prozent der befragten Versicherer sehen dabei den Fachkräftemangel und demografischen Wandel als größte Themen, 80 Prozent die Geschwindigkeit der Innovations- und Technologiezyklen. Als Herausforderungen werden ebenfalls der Trend zu plattformbasierten Geschäftsmodellen (75 %) sowie der Wettbewerbsdruck durch digitale Vorreiter (64 %) angegeben.

Luenendonk
Kundeninteraktion: Online und offline werden verknüpft
Ebenfalls führt die Digitalisierung seit einigen Jahren zu einer Veränderung in der Kundeninteraktion. Zwar geben 94 Prozent der Versicherer an, auch weiterhin über den klassischen (Agentur-)Vertrieb zu gehen, gleichzeitig planen 57 Prozent der Befragten künftig deutlich stärker auf digitale Kanäle zu setzen, womit das Omnichannel-Management an Bedeutung gewinnt. KI-Systeme, sei es zur Unterstützung für Mitarbeiter in Vertrieb und Service oder in Form von Kunden-Chatbots, gewinnen dabei an Bedeutung. Ebenso soll Data Analytics zur individualisierten Kundenansprache und für ein besseres Kundenverständnis stärker genutzt werden.
Investitionsfelder: Cyber Security und Customer Experience im Fokus, Legacy-Modernisierung und Cloud-Transformation mit Ausbaupotenzial
Versicherer investieren daher in eine Vielzahl von Themen und Technologien: 94 Prozent wollen in den kommenden drei Jahren verstärkt den Bereich Cyber Security ausbauen, 87 Prozent planen in Customer Experience Management und 61 Prozent in den Wandel zum datengetriebenen Unternehmen (Data-driven Insurance) zu investieren. Überraschend ist, dass nur 38 Prozent die Cloud-Transformation respektive 37 Prozent die Legacy-Modernisierung forcieren.

Lünendonk
Während die IT-Modernisierung bei vielen Versicherern bereits seit einigen Jahren vorangetrieben wird, stehen diese bei der Cloud-Transformation häufig noch am Anfang. Die Hauptgründe hierfür sind der komplexe Umbau bestehender Individualentwicklungen und die regulatorischen Anforderungen.“
Tobias Ganowski, Studienautor und Consultant bei Lünendonk & Hossenfelder
Zwar verfolgen 55 Prozent der Versicherer eine Cloud-too-Strategie, in der die Cloud zumindest zu Teilen genutzt wird, 39 Prozent setzen aber weiterhin auf eine On-Premises-Strategie. Um Innovationen zu fördern, neue digitale Geschäftsfelder zu entwickeln und dem Druck durch technologiegetriebene Unternehmen Stand zu halten, zählt die Cloud-Transformation jedoch zu einer der wichtigsten Zukunftsaufgaben.
Zur aktuellen Lünendonk-Studie
Für die Lünendonk-Studie 2024 „Digital Outlook: Insurance“ wurden 56 mittelständische sowie große Versicherungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt – darunter Komposit- und Lebensversicherungen sowie private Krankenversicherungen. Die telefonische Befragung richtete sich sowohl an Business- als auch IT-Verantwortliche. Die Studie wurde gemeinsam mit Fincon Reply, msg advisors und Senacor erstellt und steht ab sofort hier zum kostenfreien Download zur Verfügung.aj
Sie finden diesen Artikel im Internet auf der Website:
https://itfm.link/199495

Schreiben Sie einen Kommentar