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STUDIEN & UMFRAGEN8. Mai 2024

Online-Banking: Jetzt ist auch die Mehrheit der Generation 65+ voll dabei!

Erstmals nutzt auch bei Seniorinnen und Senioren eine Mehrheit die Online-Dienste ihrer Bank. In der Altersgruppe ab 65 Jahren sind es 54 %, vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 45 %. Jeweils 92 % sind es aktuell in der Gruppe der 50- bis 64-Jährigen und der 30- bis 49-Jährigen, bei den 16- bis 29-Jährigen sind es 94 %. Insgesamt nutzen 81 % aller Deutschen Online-Banking (2023: 76 %). Damit wurde der Rekordwert des Corona-Jahrs 2021 von 80 % übertroffen. Das sind Ergebnisse einer Befragung des Digitalverbands Bitkom.

Online-Banking
Bitkom
Erstmals sind außerdem diejenigen, die ausschließlich Online-Banking nutzen und nie eine Filiale aufsuchen, mit 42 % die größte Gruppe innerhalb der Bankkunden (2023: 38 %). Knapp dahinter folgen mit 40 % (2023: 43 %) diejenigen, die überwiegend Online-Banking verwenden, aber ab und zu auch eine Filiale aufsuchen und dort persönlich Kontakt mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben. 16 % geben an, überwiegend die Filiale zu nutzen und nur hin und wieder ihre Bankgeschäfte online zu erledigen (2023: 17 %).

Bitkom

2024 wird der Hebel im Banking endgültig umgelegt und von offline auf online geschaltet – quer durch alle Altersgruppen. Online-Banking ist auch für die meisten Älteren zum Standard geworden. Es gibt einen klaren Trend hin zu Online-Only beim Banking. Digitale Angebote gewinnen für Banken immer weiter an Bedeutung.“

Dr. Bernhard Rohleder, Bitkom-Hauptgeschäftsführer

Digitale Angebote der Bank wichtiger als Marke, Beratung und Filialnetz

Schon heute seien bei der Entscheidung für eine Bank deren digitale Angebote wichtiger als etwa die Marke oder das Filialnetz – und die Entwicklung dürfte sich weiter verstärken. So ist 75 % eine benutzerfreundliche App wichtig, 67 % achten auf eine breite Angebotspalette beim Online-Banking und 60 % darauf, ob Mobile-Payment-Anwendungen nutzbar sind. Dagegen ist nur 53 % eine bekannte Marke wichtig, die persönliche Beratung kommt auf 51 % und viele, schnell erreichbare Filialen auf nur 43 %. Für die 16- bis 29-Jährigen sind digitale Angebote noch wichtiger: Von ihnen achten sogar 87 % auf eine benutzerfreundliche App, 79 % auf das breite Online-Banking-Angebot und 78 % auf die Mobile-Payment-Möglichkeiten. Die Marke spielt bei den Jüngeren dagegen nur für 47 % eine Rolle, für 44 % ist persönliche Beratung wichtig und gerade einmal 29 % halten viele Bankfilialen für ein wichtiges Kriterium bei der Bankauswahl.

Weitgehend unabhängig vom Alter rangieren bei der Bankauswahl aber ganz klassische Kriterien oben: Sicherheit und Kosten. So sind für je 96 % aller Befragten die Höhe der Einlagensicherung sowie die Höhe der Bankgebühren wichtig, dahinter folgen der gebührenfreie Zugang zu Bargeld im Ausland und viele, kostenlos nutzbare Geldautomaten (je 88 %). 86 % geben zudem an, dass sie auf das Engagement ihrer Bank für Nachhaltigkeit achten, 73 % auf das Herkunftsland der Bank und ebenfalls 73 % auf die Tagesgeld-Zinsen. 49 % sind Kundenbindungsprogramme mit Punkten oder Prämien wichtig, 14 % das Angebot von Kryptowährungen.

58 % haben schon einmal die Hausbank gewechselt

So wie die Digitalisierung zunimmt, so nehme die Treue zur Hausbank ab. 58 % haben bereits einmal ihr hauptsächlich genutztes Girokonto gewechselt. Im vergangenen Jahr waren es 55 %, 2022 51 % und 2018 sogar erst 35 %. Und wer sein Konto einmal wechselt, belasse es meistens nicht dabei: 13 % von ihnen haben das Konto bisher einmal gewechselt, 15 % zweimal, 34 % dreimal und 28 % viermal. Jeder Zwölfte (8 %) hat sogar fünf oder mehr Kontowechsel hinter sich.

Ein Kontowechsel ist heute dank automatisierter Tools relativ einfach möglich. Banken stehen damit vor größeren Herausforderungen als noch vor einigen Jahren. Vormals konzentrierten sich Banken darauf, junge Kundinnen und Kunden zu gewinnen. Heute geht es darum, Bestandskunden insbesondere mit überzeugenden digitalen Angeboten bei der Stange zu halten und Wechselwillige jeden Alters von Wettbewerbern rüberzuziehen.“

7 von 10 der Deutschen hätten zudem Geschäftsbeziehungen zu mehr als einer Bank, im Schnitt zu rund zwei Banken, 11 % haben sogar Konten oder Depots bei vier oder mehr Banken. Nur selten würden diese Konten aber über eine Banking-App zusammen gemanagt. Erst 32 % der Nutzer von Online-Banking, die Konten bei mehr als einer Bank haben, nutzen solche Multibanking-Apps, 33 könnten es sich vorstellen. 32 % nutzen demgegenüber solche Apps nicht und wollen es auch künftig nicht tun. Grundsätzlich habe sich das Smartphone als Zugang zum Online-Banking etabliert. 76 % nutzen aktuell zumindest hin und wieder das Smartphone, 82 % ihren Laptop. Desktop-PCs kommen auf 43 %, Tablets auf 42 %.

Mehrheit der Jüngeren würde ohne Bankfilialen nichts fehlen

Insgesamt erhalten die Banken von ihren Kundinnen und Kunden die Note „befriedigend“ (2,9) für ihr Digital-Angebot. Dabei geraten die klassischen Filialbanken aus unterschiedlichen Richtungen gerade mit Blick auf digitale Angebote unter Druck. So könnten sich 54 % der Menschen in Deutschland vorstellen, mit ihrem hauptsächlich genutzten Konto zu einer reinen Online-Bank ohne Filialnetz zu wechseln. Unter den 16- bis 29-Jährigen ist der Anteil mit 71 % noch deutlich höher. 44 % können sich vorstellen, ein Girokonto bei einem Digitalunternehmen zu eröffnen (16- bis 29-Jährige: 61 %), 37 % bei einem Tech-Startup (16- bis 29-Jährige: 49 %). Rund die Hälfte (49 %) sagt zudem, ihr würde nichts fehlen, wenn es keine Bankfilialen mehr geben würde – bei den Jüngeren von 16 bis 29 Jahre liegt der Anteil sogar bei 62 %.

Neben klassischen Bankgeschäften nutzen 42 % der Deutschen ihr Online-Banking auch, um Geld zu investieren, etwa in ETF oder Aktien. Aber auch hier gibt es Konkurrenz für die Banken. 8 % setzen bei der Online-Geldanlage auf spezielle Online-Broker, vor allem weil diese höhere Zinsen auf das Tagesgeld bieten (55 %), niedrigere Gebühren als traditionelle Banken oder Broker verlangen (52 %), weil sie von Freunden empfohlen wurden (51 %) oder benutzerfreundlicher sind (50 %). Als weitere Vorteile von Online-Brokern gelten die Flexibilität, überall und jederzeit investieren zu können (45 %), die Verfügbarkeit von Echtzeit-Marktdaten (42 %), die breite Palette von Anlageprodukten (41 %), die höhere Sicherheit (35 %) sowie innovative Anlageprodukte wie etwa Kryptowährungen (14 %).

Online-Geldanlage schafft für viele Zugang zur Geldanlage

Eine Mehrheit derjenigen, die online Geld über ihre Bank oder einen Broker investiert, gibt zudem an, dass sie erst durch die Online-Angebote angefangen hat, in unterschiedliche Produkte zu investieren (54 %). 47 % sagen, dass solche Online-Angebote es allen erlauben, mehr aus ihrem Geld zu machen und 44 % konnten durch die Transparenz und Vergleichbarkeit von Angeboten ihre Investitionsentscheidungen verbessern. 39 % – und sogar 52 % in der Gruppe der 16- bis 29-Jährigen –, haben sich durch einschlägige Online-Angebote allgemein mehr mit dem Thema Geldanlage beschäftigt. 31 % würden ohne die Online-Angebote keine Finanzinvestitionen tätigen. Eine deutliche Mehrheit von 58 % sagt zudem, es macht Spaß, online zu investieren. Zugleich räumen 51 % – und 61 % bei den Jüngeren – ein, dass sie durch Online-Investments höhere Risiken eingehen.

Nur 21 % nennen als Grund für Online-Investitionen die Spekulation auf kurzfristige Gewinne, deutlich häufiger geht es um das Sparen für kurzfristige (79 %) oder langfristige Ziele (75 %) sowie um das Bilden von Rücklagen ohne konkretes Sparziel (75 %). 61 % wollen eine Altersvorsorge aufbauen.

Große Offenheit für den KI-Einsatz in der Finanzwelt

Künstliche Intelligenz könnte der Digitalisierung der Finanzbranche weiteren Schub verleihen. So würden sich 37 % gerne von einer KI zu ihrer Altersvorsorge beraten lassen. Ein Viertel (26 %) meint, dass eine KI zu Finanzprodukten bessere Empfehlungen geben kann als ein Mensch. Und ein Fünftel (20 %) würde gerne eine KI nutzen, die ihm die Finanzplanung abnimmt und zum Beispiel sagt, was man sich noch leisten kann oder wo man sparen muss.

Im Rahmen der Befragung durch den Digitalverband Bitkom (Website) wurden 1.004 Personen in Deutschland ab 16 Jahren interviewt.ft

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