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STUDIEN & UMFRAGEN19. Februar 2020

Studie: Umstellung auf agile Software-Entwicklungs­methoden und DevOps läuft

Die Umstellung der Anwendungs­entwicklung und -wartung auf agile Entwicklungsmethoden und DevOps ist in vollem Gang. Vor allem der Markt für DevOps wächst in Deutschland weiter deutlich. Ein immer stärker werdender Schwerpunkt liegt dabei auf Security und DevSecOps, sagt die Studie „Provider Lens™ Next-Gen Application Development & Maintenance (ADM) Services Report Germany 2019-2020“ der ISG. Darin untersucht das Beratungshaus die Fähigkeiten von 33 Anbieterunternehmen in vier Marktsegmenten.

Studie: Umstellung auf agile Software-Entwicklungsmethoden und DevOps läuft
ISG
Neben dem Übergang zu agilen Methoden und DevOps zeigen deutsche Unternehmen dem ISG-Anbietervergleich zufolge auch Interesse am Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Machine Learning, um ihre Entwicklungs- und Wartungsprozesse weiter zu automatisieren. Viele große ADM-Anbieter würden diesem Automatisierungstrend folgen, während kleinere Anbieter oft damit kämpften, den Anschluss nicht zu verlieren.

Heiko Henkes, Director und Principal Analyst ISG
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Bei der Einführung von Agile und DevOps kommen nicht nur Fragen der Technik und der Methodik zum Tragen, sondern besonders intensiv auch die Organisation und Kultur eines Unternehmens. DevOps zum Beispiel betrifft vor allem die Geschäftsprozesse. Anbieter sind hier weniger als Technologieexperten, sondern als Berater gefragt, die Change Management beherrschen.“

Heiko Henkes, Director und Principal Analyst ISG

Auch deshalb gebe es speziell im deutschen Markt einen starken regionalen Bezug bei der Auswahl von ADM-Anbietern. So böten Indische Provider sowohl sehr starke Offshore- als auch Nearshore-Ressourcen. Doch wenn es um Fragen der Firmenkultur und historisch gewachsene Abläufe geht, legen Unternehmen großen Wert auf Ansprechpartner vor Ort, die nicht nur alle Deutsch sprechen, sondern auch die Mentalitäten in den Unternehmen verstehen. Dies trifft nicht nur auf mittelständische Unternehmen zu, sondern auch auf weltweit agierende deutsche Großkonzerne.

Bestands- und Legacy-Systeme

Als größte Hürde für Agilität im Unternehmen sieht die Studie in Deutschland vor allem Bestandssysteme. Deshalb suchten Unternehmen nach Wegen, um die dadurch verursachten Hürden aus dem Weg zu räumen, und fragen Beratung nach, die agile Elemente in alle Aspekte der digitalen Transformation integriert.

Im übergeordneten Marktsegment „Next-Gen ADM“ untersuchte der „ISG Provider Lens™ Next-Gen Application Development & Maintenance (ADM) Services Report Germany 2019-2020“ die Fähigkeiten von 27 Providern. Aktuelle Leader in diesem Markt sind Accenture, Atos, Capgemini, Deutsche Telekom (TSI), DXC, IBM und Wipro. Weitere untersuchte Marktsegmente sind: „Agile Development“, „Continuous Testing“ und „DevOps Consulting“.

Next-Gen ADM

Der bereits lang etablierte ADM-Markt befindet sich der ISG-Studie zufolge derzeit in einem grundlegenden Umbruch: von reaktiven, IT-zentrierten und kostenfokussierten Diensten hin zu ergebnis- und kundenorientierten Services. Vor allem neue Methoden und Plattformen der Künstlichen Intelligenz und des Machine Learning sollen ADM zu einer nachhaltigeren, effizienteren und sich stetig selbstoptimierenden Disziplin machen. Dies trifft zunehmend auch auf den deutschen Markt zu, der vor allem im Mittelstandssektor Innovationen und neue Technologien oft nur widerwillig annimmt.

Während die meisten lokalen mittelständischen Anbieter DevOps und Agile-Methoden und -Dienste anbieten, schaffen sie es noch nicht, Automatisierung, kognitive Analysen und KI zu integrieren. Mit der dauerhaften Etablierung von KI als Teil von ADM-Diensten könnte sich dies in den kommenden drei Jahren jedoch ändern. Die größten lokalen Anbieter bauen bereits entsprechende Kompetenzen und Arbeitskräfte auf, um der Nachfrage gerecht zu werden. Provider, die sich rein auf den mittelständischen Markt konzentrieren, können wiederum über Partnerschaften KI-Services in ihr Angebot integrieren.

Agile Development

Auch weltweit agierende deutsche Unternehmen bevorzugen Dienstleistungsanbieter, die einen hervorragenden lokalen Support in Deutsch anbieten und eine global verteilte agile Organisation sicherstellen. Dabei bilden Bestandssysteme immer noch die größte Hürde für die Agilität von Unternehmen, so die ISG-Studie. Um diese Blockade zu überwinden, benötigen Geschäftskunden seitens der Provider vor allem Beratung auf Basis einer tiefgreifenden Kenntnis der wichtigsten Altsysteme. Dementsprechend bieten viele Anbieter dedizierte Agile-Dienste für die Modernisierung älterer Anwendungen an.

Continuous Testing

Bei der Testautomatisierung stehen Unternehmen den ISG-Analysten zufolge derzeit vor der Herausforderung, DevOps dauerhaft zu integrieren. Machine Learning und kognitive Analytik bilden dabei mehr und mehr die Grundlage für eine Testautomatisierung, welche die Anbieter oft im Rahmen eines Wartungsvertrags anbieten. Eine KI-gesteuerte Testautomatisierung ist zudem oft Teil von kompletten Plattformen für Softwareentwicklungsfabriken, die sowohl ältere Systeme als auch Hybrid-Cloud-Umgebungen abdecken.

DevOps Consulting

DevOps hat in den letzten Jahren und besonders noch einmal 2019, stark an Attraktivität gewonnen. Dabei stellen Unternehmen und Anbieter fest, dass die Implementierung von Sicherheit nicht im Nachhinein bedacht werden kann. So ist DevOps auf breiter Front durch DevSecOps ersetzt worden. Dabei werden in den ersten Phasen der DevOps-Implementierung Sicherheitsprinzipien als Standardfunktion integriert. Einige Lieferanten bieten bereits Zugang zu Quantencomputern, um Sicherheit und eine ordnungsgemäße Kryptographie zu gewährleisten. Mittlerweile gehören Testautomatisierung sowie Sicherheits- und Konformitätstests zu den wichtigsten Gründen, warum Unternehmen DevOps implementieren, so die ISG-Studie.

Die Studie führt Atos und Capgemini in allen vier Quadranten als „Leader“ auf. DXC Technology und IBM werden in drei Quadranten als „Leader“ genannt, Deutsche Telekom (TSI) und Wipro in zwei Quadranten. Accenture, Cognizant und Infosys sind jeweils in einem Quadranten „Leader“

Wohl aufgrund des guten Abschneidens bietet Capgemini eine überarbeitete Version der Studie an. Sie kann hier – nach Eingabe der Kontaktdaten – angefordert werden.  Den Preis für die unbearbeitete Originalversion kann man bei ISG hier (etwas mühsam) erfragen. Die Preisauskunft lag uns zu Redaktionschluss – ebenso wie die Studie selber – nicht vor.aj

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