ANWENDUNG16. Dezember 2025

Visa startet Stablecoin-Beratungsangebot für Europa

ReeveAI

Der Zahlungsdienstleister Visa hat in Europa eine neue Beratungseinheit zum Einsatz von Stablecoins eingerichtet. Die „Stablecoins Advisory Practice“ ist bei Visa Consulting & Analytics angesiedelt und richtet sich an Banken, FinTechs, Händler und Unternehmen. Ziel ist es, mögliche Anwendungsfelder von Stablecoins im Zahlungsverkehr zu identifizieren und deren Integration in bestehende Geschäftsprozesse zu begleiten.

Nach Angaben des Unternehmens reagiert Visa damit auf die wachsende Bedeutung digitaler Vermögenswerte im Zahlungsverkehr. Stablecoins würden insbesondere bei grenzüberschreitenden Zahlungen und im E-Commerce als Effizienztreiber diskutiert. Die Marktkapitalisierung von Stablecoins liegt laut Visa inzwischen bei mehr als 250 Milliarden US-Dollar. Das über Visa abgewickelte Stablecoin-Volumen beläuft sich – auf das Gesamtjahr 2025 hochgerechnet – auf rund 2,5 Milliarden US-Dollar.

Das Beratungsangebot knüpft an frühere Aktivitäten des Konzerns im Bereich Blockchain-basierter Zahlungssysteme an. Bereits 2023 hatte Visa erste Pilotprojekte zur Abwicklung von Zahlungen mit dem Stablecoin USDC durchgeführt. Seither wurden nach Unternehmensangaben mehr als 130 Projekte mit Stablecoin-angebundenen Karten in über 40 Ländern umgesetzt. Zudem testet Visa Direct aktuell Anwendungen, bei denen Unternehmen grenzüberschreitende Zahlungen über Stablecoins vorfinanzieren oder Auszahlungen direkt auf digitale Wallets von Privatpersonen vornehmen.

Visa

Stablecoins ermöglichen neue digitale Zahlungsströme. Mit der spezialisierten Beratungseinheit wollen wir unseren Kunden in Deutschland und Europa praxisnahe Einblicke und maßgeschneiderte Empfehlungen bieten, um mit Stablecoins und digitalen Assets Wachstumschancen zu erschließen.“

Tobias Czekalla, Deutschlandchef von Visa

Strategischer Ansprechpartner für Banken im Stablecoin-Bereich

Mit der neuen Beratungseinheit positioniert sich Visa stärker als strategischer Ansprechpartner für Finanzinstitute und Unternehmen, die Stablecoins als Bestandteil zukünftiger Zahlungsinfrastrukturen prüfen. Der Schritt fällt in eine Phase zunehmender regulatorischer und technologischer Weichenstellungen für digitale Zahlungsmittel in Europa.

Stablecoins verbinden die Stabilität klassischer Währungen mit der Effizienz von Blockchain-Infrastrukturen. Im Gegensatz zu volatilen Kryptowährungen sind sie in der Regel an Fiatwährungen wie den US-Dollar gekoppelt und eignen sich dadurch für Zahlungen, Abrechnung und Liquiditätsmanagement. Sie ermöglichen nahezu sofortige Transaktionen rund um die Uhr, grenzüberschreitend und mit potenziell geringeren Kosten als traditionelle Zahlungssysteme. Für Unternehmen sind sie deshalb interessant als Brücke zwischen bestehendem Finanzsystem und programmierbaren, digitalen Geldflüssen.

Visa untersucht und erprobt, wie Stablecoins in bestehende Zahlungs- und Abwicklungsprozesse integriert werden können. Konkret nutzt Visa Stablecoins wie USDC für On-Chain-Settlement, also zur direkten Abrechnung zwischen Visa und teilnehmenden Partnern über Blockchain-Netzwerke. Für Visa geht es dabei weniger um Endkunden-Krypto, sondern um effizientere Backoffice-Prozesse, schnellere internationale Abrechnung und die Vorbereitung auf eine Zukunft, in der digitales Geld – ob Stablecoins oder staatliche Digitalwährungen – ein fester Bestandteil der Zahlungsinfrastruktur ist.tw

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