Spekulationen um Wincor Nixdorf: Weg vom ATM, hin zum Handel? Oder doch Verkauf?

Ein Medienbericht von Reuters, wonach der Hersteller von Geldautomaten und Kassensystemen Wincor Nixdorf, Investmentbanker damit beauftragt hat bzw. haben soll, die Möglichkeiten eines Verkaufs oder Zukaufs auszuloten, lässt die Spekulation ins Kraut schießen.

von Ralf Keuper, Blogger und Kolumnist

Die Tatsache an sich überrascht nur wenig. Die Hersteller von Geldautomaten und Kassensystemen, fachintern auch “Kistenschieber” genannt, befinden sich in einem klassischen Innovator’s Dilemma. Die fortschreitende Digitalisierung, die Abwicklung von Finanztransaktionen über das Internet, vorzugsweise über Smartphones, lässt den Bedarf an Geldautomaten, ATMs und herkömmlichen Kassensystemen drastisch sinken – und das auch in den Schwellenländern. Insofern sind die Aussichten insgesamt trübe. Sollte sich das Mobile Bezahlen, u.a. in Folge des Markteintritts von Apple, Google, Samsung u.a. durchsetzen, wofür, trotz einiger Startschwierigkeiten, mittel- bis langfristig vieles spricht, verschärft sich die Situation weiter. Die Einführung digitaler Währungen, wie Bitcoin, wie sie PayPal jetzt im Handel akzeptiert, setzt dem Ganzen die Krone auf. 

Die Zeiten für Hardware-Hersteller, wenngleich mit einem hohen Anteil an Software (Firmware) werden noch härter. Damit stellt sich die Frage, wen Wincor Nixdorf übernehmen kann bzw. sollte? Wer will bzw. kann Wincor Nixdorf kaufen und mit welchen Absichten?

Wie gesagt: Ein Dilemma.rk