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FINTECH3. Mai 2021

360X: Deutsche Börse und Commerzbank steigen ins NFT-Geschäft ein

archy13 / Bigstock

Ein Stück Immobilie, ein Viertel eines Oldtimers, ein Zehntel eines zeitgenössischen Gemäldes – der Handel mit Wertgegenständen, an denen jeder nur einen Anteil hat, könnte mit Hilfe der Blockchain auf eine neue sichere Basis gestellt werden. Die Blockchain kann dazu einen guten Beitrag leisten, denn sie ist mehr als das Vehikel für reinen Handel mit Kryptowährungen und besiegelt in diesem Fall das Geschäft. Die Commerzbank, die Deutsche Börse und ein FinTech-Gründerteam kapitalisieren jetzt die Gesellschaft 360X, die den seriellen Aufbau und Betrieb neuer Marktplätze und Ökosysteme für digitale Anlageklassen vorantreiben will. Geplant für diesen zu schaffenden NFT-Marktplatz sind in erster Linie Investments in Kunst und Immobilien als Anlageklassen – weitere Assets sollen folgen.

Die Deutsche Börse und die Commerzbank gehen eine strategische Partnerschaft mit dem FinTech 360X ein. Ziel dieser Partnerschaft ist es, neue digitale Marktplätze und Ökosysteme für existierende reale Vermögenswerte wie zum Beispiel Kunst und Immobilien auf Blockchain-Basis zu entwickeln. Der Handel mit NFT (Non-fungible Tokens) ist aktuell ein in der Branche gehypetes Thema, bei dem die Blockchain als Speicher für Echtheit und Eigentum herangezogen werden kann.

Dazu kombinieren die Partner ihre Stärken: Da ist zum einen die Deutsche Börse als erfahrener Marktinfrastrukturbetreiber, zum anderen die Commerzbank als Partner für die digitale Bankenwelt und darüber hinaus das erfahrene FinTech-Gründerteam von 360X. Diese erarbeiten gemeinsam digitale Marktplätze der Zukunft, um neue Umsatzpotenziale und Wertschöpfung zu generieren.

Kunstgegenstände, Immobilien, später weitere Assetklassen

Erste Referenztransaktionen (Minimum Viable Products) für zwei Assetklassen sind bereits in diesem Jahr geplant. Die neuen Handelsplattformen sollen Investoren ermöglichen, in bislang illiquide Vermögenswerte zu investieren, erklärte Carlo Kölzer, Gründer und CEO von 360X. Der etwas sperrige Claim lautet ‚Making Things Investable – Bridging the Gap between Asset Classes and Capital Markets‘.

Carlo Kölzer, Group CEO, 360X Group360X Group

Wir schaffen transparente und liquide Handelsplätze für Vermögenswerte, für die es diese digitalen Märkte heute noch nicht gibt. Dazu starten wir mit Handelsplätzen für Kunstwerke und Immobilien. 360X ist als hoch skalierbares Modell aufgesetzt, deshalb sollen schon bald weitere Anlageklassen folgen.“

Carlo Kölzer, Gründer und CEO von 360X

Carlo Kölzer ist in der Branche wenig bekannt, aber umso erfolgreicher. Er verkaufte der Deutschen Börse bereits vor sechs Jahren eine Devisenplattform namens 360T, die eine Bewertung von 725 Millionen Euro aufwies, blieb als CEO aber weiter an Bord.

Vermögenswerte auf Blockchain-Basis handeln

Die Assets sollen über Tokenisierung und Fraktionalisierung investier- und handelbar gemacht werden. Tokenisierte reale Vermögenswerte werden auf der Blockchain abgebildet, um Investoren den Zugang zu erleichtern und das zugrundeliegende Asset auch aufteilen zu können. Zum Start wendet sich die Plattform an professionelle Anleger mit einer Investmenthürde von 200.000 Euro, die aber im Laufe der Zeit gesenkt werden soll.

Die drei Partner haben dem Vernehmen nach höchste Ansprüche an die Rechtssicherheit, den Datenschutz und die Einhaltung regulatorischer Rahmenbedingungen sowie an den Aufbau eines geordneten Sekundärmarktes.

Mit 360X zielen wir auf einen Megatrend ab. Digitale Assets sind ein exponentieller Wachstumsmarkt. Wir schaffen neue Ökosysteme und bieten Investoren innovative Anlagemöglichkeiten in Vermögenswerte, zu denen sie zuvor in dieser Form keinen Zugang hatten. Dadurch entsteht neue Wertschöpfung für die Finanzwelt.“

Carlo Kölzer, Gründer und CEO von 360X

Ich bin davon überzeugt, dass die Deutsche Börse neue Asset-Klassen erschließen muss. Wir werden in Zukunft eine breite Tokenisierung und Digitalisierung von heute nicht handelbaren Assets sehen. 360X ist die neue innovative Plattform von seriellen Marktplätzen, die wir mit Partnern aufbauen wollen.“

Theodor Weimer, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Börse

Wir bringen reale Werte auf digitale Marktplätze und sehen in der Beteiligung mit der Deutschen Börse an 360X das Potenzial, eines dieser digitalen Ökosysteme der Zukunft mitzugestalten. Die Commerzbank verfügt über langjährige Erfahrungen mit der DLT-Technologie.“

Manfred Knof, Vorstandsvorsitzender der Commerzbank

archy13 / Bigstock

Die Deutsche Börse hält knapp die Hälfte an der neuen Gesellschaft bei einem Investment von 10 Millionen Euro, woraus sich die Bewertung von derzeit 20 Millionen ergibt. Der Anteil der Commerzbank soll einem niedrig zweistelligen Prozentsatz entsprechen, das Institut selbst macht keine Angabe hierzu. Zum Gründerteam, das den Rest der Anteile hält, zählen neben Kölzer auch der ehemalige Main-Incubator-CEO Michael F. Spitz sowie der 360T-Finanzchef Thomas Spaun und Fabian Schaum von Eurex.tw

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