STUDIEN & UMFRAGEN19. November 2020

Mastercard-Studie: Covid-19 und Kunden zwingen Banken zu schnellerer Digitalisierung

Mastercard-Studie
Mastercard

Covid-19 hat das Nutzungsverhalten der europäischen Bankkunden nachhaltig verändert. 42 % der befragten Europäer gaben an, seitdem Finanztransaktionen häufiger online oder via App abzuwickeln, in Deutschland sind es 28 %. Das zeigt die Mastercard-Studie »Evolution of Banking», die die aktuellen Trends im digitalen Bankwesen in zwölf europäischen Ländern untersuchte.

Der doch erstaunliche Druck und Wandel wird auch durch die sinkende Loyalität der Bankkunden sichtbar: In Europa können sich inzwischen 62 % der Befragten einen Wechsel zu einer Digitalbank vorstellen (2019: 54 %). In Deutschland stieg der Wert im Vergleich zum Vorjahr sogar um elf Prozentpunkte: Jeder zweite Deutsche (51 %) zieht einen Wechsel in Erwägung, jeder zehnte Deutsche ist bereits Kunde einer Digitalbank (Europa: 6 %).

Ansprüche der Bankkunden verändern sich

Mehr als drei Viertel der Deutschen (78 %) erwarten in Zukunft eine noch stärkere Nachfrage nach mobilen Banking-Lösungen. Durch die zunehmende Anwendung ändern sich auch die Ansprüche der Bankkunden an die digitalen Angebote: Die Deutschen sehen Zeitersparnis (61 %) und einfache Handhabung (56 %) wie auch im Vorjahr als die größten Vorteile an, diese Faktoren verlieren jedoch an Zuspruch.

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Dafür legt jeder dritte Befragte (32 %) inzwischen mehr Wert auf die Lifestyle-Eigenschaften eines digitalen Bankangebots (+ 12 Prozentpunkte ggü. 2019) und eine hohe Verfügbarkeit (38 %, + 12 Prozentpunkte ggü. 2019). Wichtigstes Kriterium für die Nutzung eines digitalen Bankangebots bleibt für die Deutschen mit 46 % die Sicherheit. Dieser Wert sank allerdings um 15 Prozentpunkte, im Vorjahr waren es noch 61 %.

Peter Bakenecker, Division President für Deutschland und die Schweiz bei Mastercard
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Mit der verstärkten Nutzung digitaler Angebote verändern sich auch die Ansprüche der Verbraucher. Digitale Bankangebote müssen intuitiv und einfach zu bedienen sein und gleichzeitig höchste Sicherheitsstandards erfüllen. Wir arbeiten mit zahlreichen Partnern zusammen – von traditionellen Banken, über reine Digitalbanken bis hin zu FinTechs – um mit ihnen gemeinsam innovative digitale Lösungen zu entwickeln, die zum digitalen Alltag der Kunden passen und gleichzeitig deren Zahlungen schützt.”

Peter Bakenecker, Division President für Deutschland und die Schweiz bei Mastercard

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Traditionelle Finanzinstitute punkten bei Vertrauenswerten, Apps legen zu

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Wenn auch die Loyalität der Deutschen gegenüber ihrer Hausbank nachlässt, glaubt die Mehrheit von ihnen (83 %) daran, dass es auch in zehn Jahren noch Bankfilialen geben wird. Zudem gehören Banken mit 59 % (2019: 64 %) nach wie vor mit Abstand zu den vertrauenswürdigsten Quellen, wenn es um Informationen zur Verwaltung des eigenen Geldes geht. Freunde und Familie folgen mit 34 % (2019: 30 %). Allerdings holen auch hier die digitalen Angebote auf: Vergangenes Jahr hatten lediglich sieben Prozent der Deutschen Vertrauen in die beratenden Funktionen von Apps aus dem Finanzbereich, jetzt sagten dies bereits 15 %.

Open Banking: Starkes Interesse an kontoübergreifenden Apps

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Auch beim Thema Open Banking zeigt sich eine starke Dynamik im Vergleich zum Vorjahr. Die PSD2-Richtlinie verpflichtet die Banken in der EU ihre Schnittstellen für Drittanbieter zu öffnen. Dies ermöglicht es Anbietern von Apps und anderen autorisierten Drittanbietern auf die Informationen von Banken zuzugreifen und den Kunden so neue digitale Services anzubieten – immer mit ausdrücklicher Zustimmung des Kunden.

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Bereits jeder sechste Deutsche (17 %) nutzt dank Open Banking bankenunabhängige und kontoübergreifende Apps (2019: 8 %), um einen besseren Überblick über seine Finanzen zu haben. Weitere 31 % würden so ein Angebot nutzen, stünde es ihnen zur Verfügung (2019: 29 %).

Im Oktober 2020 startete Deutschlands größtes Vergleichsportal Check24 (ITFM-Beiträge dazu) eine eigene Bank, die C24, und wurde Mastercard-Partner.

Christoph Röttele, Check24-Geschäftsführer
Check24

Open Ban­king er­for­dert Mut, ist aber der ein­zi­ge Weg im Rah­men der Di­gi­ta­li­sie­rung, Kun­den­be­dürf­nis­se kon­se­quent zu er­fül­len. Da­bei sind ver­läss­li­che Tech­no­lo­gie­part­ner, die neue Kun­den­an­for­de­run­gen schnell und si­cher um­set­zen, un­er­läss­lich. Au­ßer­dem möch­ten wir un­se­ren Kun­den at­trak­ti­ve Kon­di­tio­nen und Zu­satz­leis­tun­gen bie­ten, wie bei­spiels­wei­se un­ser Cash­back-Pro­gramm für je­de Zah­lung mit der Mastercard.“

Christoph Röttele, CEO und Sprecher Check24-Geschäftsführung

Evolution of Banking-Studie
Die aktuelle Studie wurde vom 18. September 2020 bis zum 27. September 2020 von Finer Weston Data Analysis im Auftrag von Mastercard durchgeführt. 9605 Personen aus den folgenden zwölf Märkten haben an der Befragung teilgenommen: Bulgarien (400), Deutschland (1000), Frankreich (1000), Großbritannien (1001), Italien (1000), Irland (1002), Niederlande (1000), Polen (400), Schweiz (402), Spanien (1000), Russland (1000) und Ungarn (400).

Mastercard zielt aktuell verstärkt auf Digitalbanken

Mastercard arbeite nach eigenen Angaben in Europa mit mehr als 60 Digitalbanken zusammen und decke damit 80 % des gesamten FinTech- und Paytech-Sektors ab. Stolz sei man darauf, dass man damit innerhalb von zwei Jahren eine Verdopplung (ggü. 2018) geschafft habe.

So seien unter anderem Bnext, Bunq, Curve, Monese, Orange Bank, Paynetics, Rebellion, Stocard, Treezor und Vanta mittlerweile Mastercard-Kunden, die jeweils Fallstudien bereitgestellt haben.aj

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