STUDIEN & UMFRAGEN22. März 2022

86 Prozent der Finanzdienstleister setzen auf Mehrwert-Services – doch selten für Geschäftskunden

Etvas

Angesichts von Niedrigzinspolitik und anderer inzwischen obsolet gewordener Finanzierungsmodelle setzen Finanzdienstleister zunehmend auf Mehrwert-Dienstleistungen: 56 Prozent bieten sie bereits an, weitere 30 Prozent planen den Markteintritt. Die Institute wollen damit auch ein Gegengewicht etwa zu Neobanken setzen, für die Treueprogramme oder Mehrwert-Services selbstverständlich sind und seit jeher zum Erlösmodell dazugehörten. Noch richtet sich das Angebot der klassischen Banken aber vornehmlich an Privatpersonen. Das Potenzial von Geschäftskunden schöpfen sie dagegen in den meisten Fällen nicht aus. Dies zeigt die Studie „Mehrwert-Services 2022“, für die das FinFech Etvas gemeinsam mit dem IT Finanzmagazin und Pfefferminzia mehr als 100 Führungskräfte von Banken und Versicherungen befragt hat. 

Die Entscheidungsträger in der Finanzindustrie sind sich einig: „Mehrwert-Services werden immer wichtiger. Denn die Kunden wünschen sich ergänzende Cashback-Angebote sowie Mehrwert-Dienstleistungen. Dies gilt insbesondere für Angebote aus Bereichen wie Sicherheit, Wohnen oder Gesundheit“, sagt Sören Timm, Co-Geschäftsführer des Fintech Etvas.

Etvas

Etvas ist ein digitaler B2B2C-Marktplatz für Zusatz-Services, mit denen Banken und Versicherungen digitale Ökosysteme betreiben. Zusätzliche Angebote können je nach Anforderungsprofil konfiguriert und zur Verfügung gestellt werden. Anhand der Finanztransaktionsdaten der Kunden können Serviceangebote KI-gesteuert und vollautomatisiert gemacht werden. Die Plattform wird als Whitelabel-Lösung angeboten und kann über eine API-Schnittstelle in Apps und Webseiten von Banken und Versicherungen integriert werden.

Sören Timm glaubt, dass die Institute jetzt vor der Herausforderung stehen, diese neuen Dienstleistungen innerhalb des eigenen Ökosystems möglichst barrierefrei einzubetten.

Die Banken sollten sich dabei an der Portalstrategie großer Web-Konzerne orientieren und ein breites Angebot auf ihrer Plattform zusammenfügen. So können sich maßgeschneiderte Beyond-Banking-Produkte harmonisch in die größere Unternehmensstrategie der Bank einfügen. Der Kunde erhält dann alles aus einer Hand.“

Sören Timm, Co-Geschäftsführer des Fintech Etvas

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Von den befragten Experten messen 66 Prozent Mehrwert-Services eine große bzw. sehr große Bedeutung für ihre Branche zu. 56 Prozent der Finanzdienstleister bieten aktuell bereits Mehrwert-Dienstleistungen an. Bei 10 Prozent befindet sich ein Projekt in der Umsetzung, 21 Prozent sind noch in der Planungsphase. In 13 Prozent der befragten Finanzinstitute gibt es bislang weder Pläne noch Aktivitäten im Hinblick auf Mehrwert-Services.

Noch nicht alle Banken heben das Potenzial

Auffällig ist dabei auch: Nur 8 Prozent adressieren konsequent die interessante Zielgruppe der Geschäftskunden. Gezielte Angebote für kleine und mittelgroße Unternehmen gibt es bisher nur sehr selten, obwohl vor allem der Mittelstand von Mehrwert-Services profitieren könnte.

Insbesondere bei der Digitalisierung oder der Auslagerung von Prozessen ist ein erweitertes Dienstleistungsangebot der Hausbank enorm hilfreich. Hier verschenken Finanzdienstleister viel Potenzial.“

Sören Timm, Co-Geschäftsführer des Fintech Etvas

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In Zukunft werden moderne Beyond-Banking-Angebote einen festen Platz im Produktangebot einnehmen, davon sind die Befragten überzeugt. Denn Banken und Versicherungen können über die Produktdiversifizierung Wettbewerbsvorteile erzielen und die Abwanderung von Kunden verhindern. Etvas-Mitgründer Timm rät Unternehmen daher, sich frühzeitig zu positionieren: „Mehrwert-Services bündeln die unterschiedlichsten Dienstleistungen innerhalb einer Benutzeroberfläche und ersparen dem Kunden mühselige Umwege“, weiß Timm. „Wichtig ist jedoch die technisch überzeugende Integration auf der eigenen Plattform, damit die Dienstleistungen ohne größere Hürden anpassbar und zugeschnitten sind.“

Die Studie steht zum kostenlosen Download bereit.tw

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