FINTECH26. September 2022

Vivid startet Business-Konto mit Pockets und Cashback-Programm

Vivid

Das Berliner FinTech Vivid ist seit Mitte 2020 am Markt und hat seitdem mit einer Kombination aus Cashback-Angeboten, Kunden-werben-Kunden-Programmen mit entsprechender Incentivierung und App-Centricity eine Banking-Lösung für Privatkunden erfolgreich gemacht. Dazu gibt’s einige Features im Bereich Brokerage und Geldanlage – von ETFs über Sparpläne bis hin zu Krypto-Assets. Jetzt nimmt das Berliner Start-up die Business-Kundschaft ins Visier. Anders als vergleichbare Anbieter soll dieselbe App für beide Konten genutzt werden und Kunden können (anders als bei Mitbewerbern) auch problemlos sowohl ein privates als auch ein geschäftliches Konto parallel betreiben.

Die mobile Banking-App Vivid erweitert die Produktpalette um Business-Banking für Freelancer und Selbstständige. Mit der App-zentrierten Herangehensweise und der Pocket-Struktur erhalten Vivid-Business-Nutzer in Zukunft neben den bisherigen Pockets Zugriff auf Business-Pockets. So organisieren Freelancer sowohl private als auch geschäftliche Finanzen in einer App.

Vivid Business wurde gemeinsam mit Freelancern geschaffen und soll auch mit deren Input aus der Community weiterentwickelt werden. Das Banking funktioniert auch hier in Zusammenarbeit mit der europäischen Banking-as-a-Service-Technologieplattform Solaris, die für eine Vielzahl von Banken und FinTechs das technische Banking erledigt. Ausgestattet mit einer BaFin-Lizenz und der damit verbundenen Einlagensicherung bis 100.000 Euro sorgt die Cloud-gehostete Banking-Plattform für den technischen Unterbau und den Betrieb.

Vivid

Die Business-Lösung von Vivid steht ab dieser Woche für alle Kunden in Deutschland zur Verfügung, wobei haupt- oder nebenberuflich Selbständige in den Genuss kommen, nicht aber andere Gesellschaftsformen wie GmbH und UG. “Immer mehr Deutsche gehen einem Zweitjob neben der Festanstellung nach und mehr als ein Drittel davon verfolgen eine selbstständige Leidenschaft, die bereits Profite abwirft. Wir wollen den vermeintlich schwierigen Weg in die Selbstständigkeit, egal ob Teil- oder Vollzeit, vereinfachen. Selbstständige sollten sich auf ihre Leidenschaft konzentrieren und die Finanzen so einfach wie möglich regeln können”, erklärt Daniel Ibrahim, Head of Product bei Vivid Business.

Business-Pockets und exklusive Platinum-Business-Visa-Debitcard

Die beliebte Pockets-Struktur, bis zu 15 Unterkonten mit eigener IBAN, kommt dabei auch für Vivid Business zum Einsatz. So organisieren Selbstständige und Freelancer ihre Einnahmen und Ausgaben – von Steuern, über tägliche Geschäftsausgaben bis hin zu Rücklagen. Trotz der rechtlichen Vorgaben, die eine nachträgliche Zuordnung von Buchungen “nach außen” zu einem der beiden Konten nicht mehr änderbar machen, können Vivid-Business-Kunden in Echtzeit ihren Verdienst in private Pockets verschieben und neue Geschäftsanschaffungen direkt über ein Business-Pocket begleichen.

Wie auch bei den privaten Lösungen erhalten die Kunden hier eine Visa-Debitcard. Die kommt als Marketing-Gimmick im schicken Business-Schwarz – und mit höheren Cashback-Raten. So erhalten Business-Kunden mit dem kostenlosen Standard-Produkt 1 Prozent Cashback auf alle Kartenzahlungen. Vivid-Prime-Kunden verdienen sogar 2 Prozent Cashback pro Kartenzahlung mit ihrer Business-Karte.

Mit dem Kunden-werben-Kunden-Programm gehen sogar verdoppelte Cashbacks von bis zu 4 Prozent auf jede Kartenzahlung einher. Und die Vivid-Prime-Mitgliedschaft für 9,90 Euro im Monat gilt für die Business-Variante und die private Lösung gemeinsam. Für internationale Geschäfte gibts zudem eine Geldtransfermöglichkeit in über 100 Fremdwährungen.

Das ist erst der Startschuss für eine Vielzahl an weiteren Funktionen wie Rechnungserstellung direkt über die App oder auch eine DATEV-Anbindung. Wir werden regelmäßig Feature-Abstimmungen und Brainstorming-Workshops mit der wachsenden Community durchführen, um das Produkt abzustimmen.”

Daniel Ibrahim, Head of Product bei Vivid Business

Schwieriges Marktumfeld für günstige Business-Konten

Vivid

Ob Vivid mit diesem Ansinnen erfolgreich ist und eine erkleckliche Zahl an Business-Kunden mit den Erstkonten an sich binden kann, bleibt abzuwarten. In der jüngsten Vergangenheit haben gerade bei den günstigen Business-Lösungen Fusionen und Einstellungen von Angeboten stattgefunden. Andere Anbieter wiederum haben ihr Portfolio mehr in die Gebührenrichtung verändert oder gezeigt, dass das Geschäft mit weiteren Partnern (Inkasso, Factoring, Buchhaltung, Steuererklärung, etc.) nicht so einfach ist wie erhofft. Prinzipiell kann das zwar durchaus funktionieren, ist für die hier mitentwickelnden Partner aber gleichermaßen zunächst ein teures Investment.

Sollte es Vivid mit seiner Cashback-orientierten Herangehensweise schaffen, eine größere Zahl an Kundschaft aufzubauen, kommt ihnen in technischer Hinsicht aber auf jeden Fall die gemeinsame Lösung für privat und gewerblich innerhalb der identischen App beim Eintwicklungsaufwand entgegen. Wenn, wie ein Unternehmenssprecher betont, Features wie die Datev-Anbindung oder die Rechnungsstellung gut funktionieren, gibt es jedenfalls durchaus ein Kundenpotenzial. tw

 

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