ARCHIV6. Juli 2017

PoC: 22 globale Banken beteiligen sich zusätzlich an der GPI Blockchain-Machbar­keits­studie der SWIFT

SWIFT

Weitere 22 global aktive Banken haben sich der Blockchain-Mach­bar­keits­studie angeschlossen, in deren Rahmen die Eignung dieser Technologie für die Banken zur Verbesserung des Echtzeit-Abgleichs ihrer Nostro-Datenbanken geprüft werden soll. Die Machbarkeitsstudie (Proof of Concept) ist Bestandteil des SWIFT GPI (Global Payments Innovation) Service (wir berichteten).

Die jüngst dem PoC beigetretenen Banken (siehe unten) würden die dem PoC zugrunde liegende Blockchain-Anwendung testen und validieren, die derzeit von SWIFT sowie einer Gruppe von sechs Gründungsbanken im Rahmen des zum Jahresbeginn aufgelegten PoC entwickelt wird. Die 22 Finanzinstitute arbeiten unabhängig von den Gründerbanken und fungieren als Prüfgruppe für die weitere Evaluierung der Anwendung. Sie sollen einschätzen, was die Technologie erreichen und was sie leisten kann.

Wim RaymaekersSWIFT

Zusammenarbeit ist der Eckpfeiler der Innovation. Die neu hinzugekommenen Banken ermöglichen uns, den Umfang der multilateralen Prüfungsverfahren für die Blockchain-Anwendung erheblich auszubauen und somit den Ergebnissen ein bedeutend höheres Gewicht beizumessen. Wir freuen uns über die Erweiterung des Bankenkreises und sind gespannt auf die Erkenntnisse, die sie beisteuern werden.”

Wim Raymaekers, Head of Banking Markets and SWIFT GPI bei SWIFT

Die PoC-Studie wurde im Januar 2017 aufgelegt und hat zum Ziel, die Banken bei der Bewältigung der beträchtlichen Herausforderungen zur Überwachung und Abwicklung ihrer internationalen Nostro-Konten zu unterstützen, die für die Erleichterung des grenzüberschreitenden Zahlungsverkehrs besonders wichtig sind. Derzeit können die Banken ihre Kontostände aufgrund fehlender Intraday-Berichterstattung nicht in Echtzeit kontrollieren. Die Machbarkeitsstudie hat den Bedarf der Banken erkannt, Liquiditätsdaten in Echtzeit zu erhalten, um ihre Mittel im Verlauf des Geschäftstages zu verwalten.

SWIFT

Die potenziellen Geschäftsvorteile, die sich aus dem PoC ergeben, sind klar erkennbar. Wenn Banken die Liquidität ihrer Nostro-Konten in Echtzeit verwalten, können sie exakt bestimmen, wie viel Geld auf jedem einzelnen Konto zu jedem Zeitpunkt benötigt wird. Und das ermöglicht ihnen letztlich, erhebliche Mittel für andere Investments freizusetzen.”

Damien Vanderveken, Head of R&D, SWIFTLab and UX bei SWIFT

Ingrid Weißkopf, Head of FI Products and Advisory bei der Commerzbank in Frankfurt, sagte: „Der Ansatz, die Nostro-Konten auf DLT-Basis abzustimmen, hat das Potenzial zum Wandel in der Finanzpraxis und im Austausch.”

Hyperledger Fabric v1.0-Technologie

Bei der Entwicklung des PoC setzt SWIFT die Hyperledger Fabric v1.0-Technologie in Verbindung mit Kernfunktionen der SWIFT ein. So soll sichergestellt werden, dass sämtliche Informationen mit Bezug zu Nostro/Vostro-Konten vertraulich bleiben und nur vom Kontoinhaber sowie seinem Korrespondenzbank-Partner eingesehen werden können. Die PoC-Anwendung kann nur von einer dem entsprechenden Nutzerkreis zugeordneten, geschlossenen Anwendergruppe mit spezifischen Nutzerprofilen und strengen Datenkontrollen genutzt werden. Nutzerrechte und Datenzugang werden ebenso streng reglementiert.

In der Folge wird die Blockchain-Anwendung des PoC im Lauf der Sommermonate weiteren Tests unterzogen. Die Ergebnisse sollen im September veröffentlicht und im Oktober auf der Sibos in Toronto vorgestellt werden. aj

 

* Die 22 neuen Banken: ABN AMRO Bank, ABSA Bank, BBVA, China Construction Bank, China Minsheng Banking, Commerzbank, Deutsche Bank, Erste Group Bank, FirstRand Bank, Intesa Sanpaolo, JPMorgan Chase Bank, Lloyds Bank, Mashreq bank, Nedbank, RaboBank, Santander, Société Générale, Standard Bank of South Africa, Standard Chartered Bank, Sumitomo Mitsui Banking Corporation, UniCredit und Westpac Banking Corporation.

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