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ARCHIV1. Juli 2021

Martin Beyer: „Wir haben uns radikal neu ausgerichtet” – Hauptversammlung Fiducia & GAD, künftig Atruvia

Mit einer neuen Unternehmensstrategie und dem Umbau zur agilen Organisation will sich die Fiducia & GAD auf einen neuen Weg in die Zukunft gemacht. Im zurückliegenden Geschäftsjahr seien dazu wesentliche Meilensteine erreicht worden – meldete die Fiducia & GAD auf der Hauptversammlung in Karlsruhe.

Martin Beyer, Vorstandssprecher Fiducia & GAD
Fiducia GAD IT

Wir haben uns radikal neu ausgerichtet, um unsere Kunden im Zuge der Digitalisierung und dem zunehmenden Wettbewerbsdruck nachhaltig zu unterstützen. Wir werden Banking besser machen und mehr als Banking machen.“

Martin Beyer, Vorstandssprecher Fiducia & GAD

Gleich zu Beginn gab Vorstandssprecher Martin Beyer einen Rückblick auf das Geschäftsjahr 2020 und stellte die wesentlichen Schwerpunkte der kommenden Monate vor. Im Fokus steht dabei die Entwicklung neuer digitaler Lösungen und Prozesse auf der Basis einer neuen Banking-Plattform.

Im Geschäftsjahr 2020 erwirtschaftete die Fiducia & GAD für rund 820 Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie weitere Privat- und Spezialbanken einen Umsatz von 1,37 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,34 Milliarden Euro) und einen Jahresüberschuss von 24,7 Millionen Euro. Der Konzernumsatz lag bei 1,77 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,73 Milliarden Euro) und einem Konzern-Jahresüberschuss von 27,9 Millionen Euro. „In diesem herausragenden Ergebnis spiegeln sich die ersten Erfolge unseres Effizienzprogramms sowie positive Einmaleffekte aus der Corona-Pandemie wider“, erläuterte Martin Beyer auf der Hauptversammlung.

Atruvia: Entwicklung in Zahlen

HV im Jahr
(zu Zahlen aus Vorjahr)
2017201820192020202120222023
Umsatz Konzern (in Mio. Euro)1,5451,6341,7371,7701,7501,751,82
Umsatz AG / eG (in Mio. Euro)1,2321,2681,3411,3701,3101,31 1,37
Mitarbeiter Konzern6.5697.1457.3708.3218.7938.7939.291
Mitarbeiter AG / eG4.3954.417-----
Banken/ Kunden9188781.0811.081-1.0351.015
Bankarbeitsplätze168.750166.690-----
Abhebungen GAA (in Mio.)-------
Anzahl Konten (in Mio.)8282,2818685,785,785
Anzahl Onlinekonten (in Mio.)-------
Angeschlossene SB-Geräte34.29534.185-----
Transaktionen (in Mrd.)--7,37,57,87,88,2

Ulrich Coenen zum weiteren Vorstandssprecher berufen

Aufsichtsratsvorsitzender Jürgen Brinkmann informierte auf der Hauptversammlung über eine Neuerung im Vorstand der Fiducia & GAD. Ulrich Coenen, verantwortlich für das Ressort „Digitale Lösungen“, wurde neben Martin Beyer zum weiteren Vorstandssprecher ernannt. Dies hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 29. Juni beschlossen. Er ist damit der Empfehlung von Martin Beyer gefolgt, das im August 2019 eingeführte Co-Sprecher-Modell zum 1. Juli 2021 gemeinsam mit Ulrich Coenen fortzuführen.

Aufsichtsratsvorsitzender Jürgen Brinkmann informierte auf der Hauptversammlung über die Ernennung von Ulrich Coenen zum weiteren Vorstandssprecher.
Aufsichtsratsvorsitzender Jürgen Brinkmann informierte auf der Hauptversammlung über die Ernennung von Ulrich Coenen zum weiteren Vorstandssprecher.Fiducia GAD IT

Digitalisierungsoffensive in den Banken erfolgreich vorangetrieben

„Wir haben in den letzten Monaten wichtige Meilensteine für unsere Kunden erreicht, um zukunftsfähiges Banking zu bieten“, fasste Martin Beyer die Entwicklungsschwerpunkte der Fiducia & GAD in den letzten Monaten zusammen. Deutliche Fortschritte konnte die Fiducia & GAD zum Beispiel bei der Weiterentwicklung der neuen Omnikanal-Vertriebsplattform der genossenschaftlichen FinanzGruppe erzielen. Seit April 2021 nutzen bereits alle Firmenkunden der Volksbanken und Raiffeisenbanken die grunderneuerte Online-Banking-Umgebung, der Umzug der Privatkunden folgt bis Ende 2021. Im Herbst soll dann die neue VR Banking App für Privat- und Firmenkunden freigeschaltet werden – in komplett neuem Design und mit strikt intuitiver Nutzungslogik. Dabei setzt die Fiducia & GAD verstärkt auf den Einsatz von künstlicher Intelligenz und von Smart-Data-Analytics, mit denen die Banken in Zukunft echte Mehrwerte und starke Vertriebsimpulse erhalten.

Darüber hinaus habe die Fiducia & GAD im zurückliegenden Jahr die neue Steuerungsplattform EGP flächendeckend ausgerollt. Martin Beyer:

Mit der EGP verfügen unsere Kunden heute über eine durchgängige Plattformbasis für Accounting, Meldewesen, Controlling und Risikomanagement mit einem konsistenten Datenpool. Dies minimiert zugleich den regulatorischen Aufwand bei unseren Kunden durch weitgehend automatisierte Datenaggregations- und Melderoutinen.“

Mehr Effizienz und schnellere Entwicklungszyklen

Die Fiducia & GAD setzte zudem das Versprechen um, Synergien in Höhe von 125 Millionen Euro aus der Harmonisierung von Bankverfahren und Infrastruktur an die Banken weiterzugeben. So wurde zum 1. Oktober 2020 ein neues Preismodell eingeführt. „Das Modell ist einfach, flexibel und zukunftsfähig, bietet Planungssicherheit und berücksichtigt die Bedürfnisse großer, mittlerer und kleiner Banken“, strich Martin Beyer die Vorteile hervor.

Martin Beyer, Vorstandssprecher Fiducia & GAD
Fiducia GAD IT

Mit der Einführung ihres neuen Zusammenarbeitsmodells zum 1. Oktober 2020 hat die Fiducia & GAD sich auch intern ganz neu aufgestellt. “Unsere agile Arbeitsweise, cross-funktionale Zusammenarbeit, kurze Ausbringungszyklen und flache Hierarchien tragen in Zukunft zu einem Mehr an Geschwindigkeit bei“, so der Vorstandssprecher der Fiducia & GAD. Dies ist auch bei der Entwicklung von neuen Banking Services entscheidend: „Auf diese Weise treiben wir die Standardisierung unserer Services voran. Wir wollen jetzt sukzessive 80 Prozent des Standardgeschäfts in den Banken vollständig automatisieren und beschleunigen“, betonte Beyer. „Wir werden dabei noch weiter an Tempo zulegen.“

Aus Fiducia & GAD IT AG wird Atruvia AG

Um die neue strategische Ausrichtung und den organisatorischen sowie kulturellen Transformationsprozess auch nach außen sichtbar zu machen, hat die Hauptversammlung zudem einem neuen Unternehmensnamen zugestimmt. Ab dem 1.September wird die Fiducia & GAD unter Atruvia AG am Markt auftreten. Martin Beyer: “Damit wollen wir uns zum einen im wettbewerbsintensiven Finanz-Technologiemarkt zukunftsfähig positionieren und nicht zuletzt attraktiver für neue Talente werden. Zum anderen wollen wir unseren Auftritt bei unseren Kunden, Partnern und in der Öffentlichkeit stärken. Durch die neue Marke wird unser Anspruch, starker Partner für die Volksbanken und Raiffeisenbanken zu sein, sowie unsere Neuausrichtung sichtbar.“

Den Geschäftsbericht gibt es hier online einsehbar.aj

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