STUDIEN & UMFRAGEN13. Juli 2023

Zahlungsverkehr im Handel: Mehr Kanäle sichern Erfolg

Beim Bezahlen im Einzelhandel gibt es mittlerweile zahlreiche Alternativen zur Barzahlung, die von unterschiedlichen Zahlungsdienstleistern angeboten werden. Aber es fällt auf, dass die marktführenden Zahlungsarten im stationären Handel online hinterherhinken und die beliebtesten Payment-Methoden im E-Commerce im stationären Handel wenig vertreten sind. Das zeigen jetzt die mit 465 € bepreisten EHI-Studien Zahlungssysteme im Handel 2023 und Online-Payment 2023.

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Der stationäre Handel hat in 2022 einen Bruttoumsatz von rund 465 Mrd. Euro erwirtschaftet. Fast 80 % davon wurde mit der Girocard (41,9 %) oder bar (37,5 %) bezahlt. Im E-Commerce kommen diese beiden Zahlarten kaum vor. Der Onlinehandel hat im selben Jahr brutto fast 100 Mrd. Euro (98 Mrd. Euro nach vorläufigen Zahlen) erwirtschaftet. Hier führen Paypal (29,6 %) und der Kauf auf Rechnung (23,8 %) mit zusammen gut 53 % die Beliebtheitsskala der Zahlungsarten an. Im stationären Handel kommt die Zahlungsart Rechnung (Überweisung) gerade einmal auf 2,2 %, während Paypal mit minimalen Anteilen unter 0,1 % nur in der Rubrik „Sonstiges“ gelistet ist.

Betrachtet man den Einzelhandel insgesamt, also stationär und online zusammen, ergeben sich deutliche Anteilsverschiebungen. Die Girocard (inkl. Giropay) hält dann einen Anteil von 35,1 % und Paypal fällt auf 5,2 % zurück. Das Bargeld kommt im Gesamtmix aus stationärem und Online-Handel nur noch auf einen Umsatzanteil von 31,2 % und rutscht damit unter die signifikante Drittelmarke. Die in beiden Kanälen präsenten, aber jeweils keineswegs dominanten Zahlungsarten „Kreditkarte“ und „Lastschrift“ haben hingegen im Gesamtbild eine auffallend starke Position.

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Wettbewerbsfaktor Mehrkanalfähigkeit

Mit dem zu erwartenden weiteren Wachstum des Online-Handels versuchen Zahlungsanbieter ihre Dienste so flexibel, also mehrkanalfähig, wie möglich zu gestalten. Die Deutsche Kreditwirtschaft hat das Online-Bezahlverfahren Giropay funktional deutlich verbessert und dadurch neue Akzeptanzstellen im E-Commerce dazugewonnen. Der Handel begrüße ein starkes nationales Online-Bezahlverfahren, da dadurch die Abhängigkeit von internationalen Anbietern begrenzt werde.

Für Paypal hingegen liege großes Potenzial im stationären Handel. Schon heute könne es in manchen mobilen Anwendungen als Zahlungsart hinterlegt werden. Allerdings würden sowohl PayPal als auch Kreditkarten aufgrund der vergleichsweise hohen Gebühren vom stationären Handel nicht bevorzugt. Laut Studien befürchten die Händler, dass die hohen Zahlungsverkehrskosten des E-Commerce künftig auch im stationären Handel Platz greifen, als dass der umgekehrte Effekt eintritt. In jedem Fall werde die Mehrkanalfähigkeit der Zahlungssysteme immer mehr zum Erfolgsfaktor für die Systembetreiber und auch die Handelsunternehmen denken mittlerweile bei der Auswahl von Zahlungsdienstleistern zunehmend kanalübergreifend.

Die Studie Zahlungssysteme im Handel 2023 können Sie für 465 € hier erwerben. Die Studie Online Payment 2023 finden Sie für ebenfalls 465 € hier.ft

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