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ARCHIV17. Juni 2019

Künstliche Intelligenz verhindert Milliardenbetrug

Die Bilanz für das Risikomanagement-Tool Visa Advanced Authorization (VAA) zeigt: Innerhalb von 12 Monaten konnten weltweit mit Hilfe Künstlicher Intelligenz (KI) betrügerische Transaktionen im Umfang von 25 Milliarden US-Dollar verhindert werden. Zugleich verkürzt die Technik die Fristen zur Freigabe legitimer Zahlungen.

Künstliche Intelligenz analysiert Finanztransaktionen in Sekundenbruchteilen – und verhindert so Betrug in Milliardenhöhe.<q> Pixabay/Gerd Altmann
Künstliche Intelligenz analysiert Finanztransaktionen in Sekundenbruchteilen – und verhindert so Betrug in Milliardenhöhe. Pixabay/Gerd Altmann
Laut Visa wird inzwischen jede einzelne Transaktion zwischen Händlern und den beteiligten Finanzinstituten auf VisaNet von VAA überprüft. Im Analysezeitraum vom 1. Mai 2018 bis 30. April 2019 betraf dies 127 Milliarden Zahlungen. Dabei wurden betrügerische Zahlungen im Umfang von 25 Milliarden US-Dollar entdeckt und rechtzeitig blockiert. VAA, das auf dem Einsatz Künstlicher Intelligenz basiert, kann als eine Ebene der Betrugsprävention dazu beitragen, Risiken und Betrug für Einzelhändler zu verringern.

Neben verschiedenen Risikomanagement-Tools, darunter VAA, gehört zum mehrschichtigen Präventions-Ansatz von Visa auch der Einsatz menschlicher Intelligenz. Auf diese Weise habe man die weltweiten Betrugsraten auf einem historischen Tiefstand von unter 0,1 Prozent gehalten, gibt das Unternehmen an.

Wichtig sei jedoch, nicht über das Ziel hinauszuschießen. Eine Studie von Javelin Strategy & Research ergab, dass mehr als die Hälfte aller Karteninhaber, deren Karte fälschlicherweise abgelehnt wurde (51 Prozent), eine andere Karte benutzten, um den Kauf beim gleichen Händler abzuschließen. Dadurch kann die Karte eines Wettbewerbers zur bevorzugten Bezahlkarte werden. Umgekehrt darf die Betrugsprävention nicht darunter leiden, möglichst reibungslose Zahlungsvorgänge zu garantieren.

Mehr als 25 Jahre Entwicklung investiert

Bereits seit 1993 setzt Visa neuronale Netze zur Aufdeckung betrügerischer Transaktionen ein. Das Unternehmen sieht sich damit als Vorreiter beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Finanzindustrie. Bereits in den Anfängen dieser Technologie haben sich unmittelbar positive Auswirkungen bei der Betrugsprävention gezeigt, so Volker Koppe, Head of Digital, Central Europe bei Visa. Neben den Durchbrüchen bei der Weiterentwicklung von KI beruhe der Erfolg von VAA auf der richtigen Balance zwischen menschlichem Fachwissen und den technischen Innovationen.

Inzwischen umfasst das Risikomanagement-Tool vier unterschiedliche Funktionen:

  • Machine-Learning-Modelle, die jede Transaktion in Echtzeit auf Betrugsversuche untersuchen, indem sie Aktivitäten, Muster und über 500 Risikoattribute analysieren.
  • Risikobewertung, die Visa mit der kartenausgebenden Bank des Karteninhabers teilt. Die Bank entscheidet letztlich darüber, ob die Transaktion genehmigt oder abgelehnt wird, sowie ob sie den Kontoinhaber bei verdächtigen Aktionen informiert und bei ihm nachfragt.
  • Die Fähigkeit, legitime Transaktionen zu erkennen, auch wenn diese von neuen oder sporadisch aktiven Käufern getätigt werden.
  • Echtzeit-Autorisierung durch integrierte, globale Predictive Analytics, um Betrug zu erkennen und zu verhindern.

Entscheidender Faktor: Zeit

Eine der größten Herausforderungen im Zahlungsverkehr sei die Unterscheidung zwischen Transaktionen, die von Karteninhabern selbst getätigt werden, und Betrugsversuchen – ohne dabei den Prozess zu beeinträchtigen, betont Volker Koppe. Die Analyse der einzelnen Transaktion liege inzwischen im Bereich von nur noch einer Millisekunde. So können Finanzinstitute legitime Einkäufe schnell genehmigen oder betrügerische Transaktionen identifizieren und verhindern. Damit trage VAA dazu bei, die Anzahl abgebrochener Zahlungen für Karteninhaber und Finanzinstitute zu reduzieren. hj

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