STUDIEN & UMFRAGEN7. November 2024

Schon jeder Dritte bezahlt an der Kasse mit Handy oder Smartwatch

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Mobiles Bezahlen an der Ladenkasse verzeichnet laut Visa einen deutlichen Sprung: Fast jeder Dritte bezahlt inzwischen mit Smartphone oder Smartwatch. Das sind neun Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Bei den Verbrauchern unter 36 Jahren nutzen bereits 45 Prozent ihre mobilen Geräte, um in Geschäften ihre Einkäufe zu begleichen. Für 18 Prozent aller Befragten ist das Handy sogar das bevorzugte Zahlungsmittel. Das geht aus den Ergebnissen der sechsten Auflage des Visa Payment Monitors in Zusammenarbeit mit Forsa hervor, einer repräsentativen Onlinebefragung unter 1800 Menschen in Deutschland.

Seit 2019 ist die Anzahl der Verbraucher, die mit mobilen Endgeräten bezahlen, von 6 auf 32 Prozent gestiegen. Dazu trägt bei, dass immer mehr Verbraucher Debitkarten besitzen, die sie in Bezahl-Apps hinterlegen können. Zwei Drittel (66%) haben ihre Debit- oder Kreditkarte bereits dort hinterlegt. Die klassische Brieftasche verliert dagegen weiter an Bedeutung. Eine knappe Mehrheit von 51 Prozent würde eher das Smartphone als das Portemonnaie mitnehmen, wenn sie das Haus verlässt. Bargeld wird mittlerweile von der Hälfte der Befragten eher als Reserve genutzt. Nur noch für jeden Vierten ist es das Zahlungsmittel der Wahl.

Deutschland holt beim digitalen Bezahlen zügig auf. Das Smartphone hat sich in wenigen Jahren zum breit genutzten Zahlungsmittel entwickelt. Damit steigt auch die Erwartung der Verbraucherinnen und Verbraucher an den Handel. Sie legen Wert darauf, überall mit ihrem bevorzugten Zahlungsmittel zahlen zu können.“

Albrecht Kiel, Zentraleuropa-Chef beim Zahlungstechnologieanbieter Visa

Der Studie zufolge ist es für acht von zehn Befragten (79 %) wichtig, mit ihrem bevorzugten Zahlungsmittel bezahlen zu können. Jeder Dritte (34 %) vermisst digitale Bezahlmöglichkeiten vor allem in kleinen Geschäften.

Verbraucher achten mehr aufs Geld und kaufen bei chinesischen Online-Händlern

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Das Ausgabeverhalten der Verbraucher hat sich aufgrund der wirtschaftlichen Lage verändert: Die Mehrheit (57 Prozent) hat aufgrund gestiegener Kosten Ausgaben gekürzt oder plant dies zu tun. 55 Prozent vergleichen häufiger als früher Preise, 48 Prozent achten mehr als früher auf Sonderangebote und andere Sparmöglichkeiten. 35 Prozent machen sich mehr Gedanken über ihre Finanzen. Am häufigsten wird bei Restaurantbesuchen oder Essensbestellungen gespart (42%), gefolgt von Freizeitaktivitäten und Ausflügen (31%) und Reisen (30%).

Beim Kauf von Weihnachtsgeschenken wollen dagegen nur 19 Prozent sparen. Gleichzeitig rücken chinesische Online-Marktplätze mit besonders günstigen Warenangeboten in den Vordergrund. Ein Viertel der Befragten hat bereits mindestens einmal bei solchen Anbietern bestellt. Besonders verbreitet ist dies bei den 36- bis 45-Jährigen (37 Prozent), während nur 20 Prozent der unter 36-Jährigen dort eingekauft haben.

Insgesamt gewinnt das Handy beim Online-Shopping an Relevanz: 73 Prozent haben schon einmal per Smartphone online bestellt, ein Plus von fünf Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Vor allem, weil es bequem ist: Vier von fünf (84 Prozent) sagen, es sei schnell zur Hand, und 38 Prozent finden den Einkauf per App bequemer als über eine Website. Ein Drittel der Befragten findet es einfacher, die Zahlung per Biometrie zu autorisieren. Dementsprechend haben fast acht von zehn Befragten (78 %) ihre Kartendaten digital gespeichert. Neben Bezahl-Apps (66 Prozent) und Shops (60 Prozent) hinterlegen 24 Prozent ihre Kartendaten bei Streaming-Diensten, 22 Prozent bei Transportunternehmen und jeweils 11 Prozent bei Lieferdiensten und Gaming-Plattformen.

Kunden wünschen sich Verbesserungen für Selbstbedienungskassen

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Auch beim Einkauf im Geschäft sind digitale Angebote beliebt. Selbstbedienungskassen werden von den Verbrauchern immer häufiger genutzt. Vier von fünf (82 Prozent) haben sie schon einmal ausprobiert. Bei den 18- bis 35-Jährigen sind es sogar 95 Prozent. Dennoch gibt es Verbesserungswünsche: 39 Prozent würden gerne den gesamten Einkaufswagen scannen, ohne die Waren einzeln eintippen zu müssen, 29 Prozent hätten gerne eine automatische Altersverifikation, 21 Prozent wünschen sich eine einfachere Bedienung der Kassen. Ebenso viele würden gerne den Kassenbon digital erhalten – 16 Prozent sehen noch Potenzial für eine bessere Erfassung von Barcodes und Produkten.

Für die Zukunft erwarten die Kunden, dass das Bezahlen ohne Bargeld in fünf Jahren alltäglich sein wird (57 Prozent). Aber auch über das Bezahlen hinaus werden mehr digitale Angebote erwartet: 38 Prozent glauben, dass es normal sein wird, sich digital auszuweisen, und 31 Prozent denken, dass es normal sein wird, Kleidung virtuell anzuprobieren, bevor man sie online bestellt oder im Geschäft kauft. Für 22 Prozent wird es normal sein, über soziale Medien einzukaufen.

Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut Forsa durchgeführt. Hier befragte Visa im September 2024 in einer repräsentativen Online-Umfrage rund 1.800 Verbraucher in Deutschland ab 18 Jahren zu ihrer Einstellung zum digitalen Bezahlen und ihrem Nutzungsverhalten. Die Umfrage wurde 2024 bereits zum sechsten Mal in Folge durchgeführt. Die Studie steht allerdings noch nicht online für Interessierte bereit.tw

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