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ARCHIV31. Juli 2017

Sparkassen starten mit der Vor-Registrierung von Millionen Kunden für paydirekt

DSGV/HASPA

Rhetorische Frage: Macht es Sinn, dass Kunden bei der Registrierung für paydirekt nochmal alle Bank- und Kontodaten angeben müssen? Könnte es nicht viel einfacher sein? Genau das haben sich wohl der DSV und GIZS gefragt – und wollen nun Millionen Sparkassen-Kunden für paydirekt vorregistrieren. Außerdem will man paydirekt so einen zusätzlichen Schub geben – denn das Online-Bezahlverfahren der Banken liegt bisher immer noch hinter den Erwartungen.

Jetzt soll alles schnell gehen: Kurzfristig  bis zum 4. August müssen die Sparkassen der GIZS Bescheid geben, ob sie möchten, dass auch ihre Kunden für paydirekt vorregistriert werden. Die ersten Zusagen der Sparkassen würden, so der DSV, bereits eintreffen. Man sei sehr zuversichtlich, eine nahezu vollständige Beteiligung der Sparkassen zu erhalten.

DSV

Mit der Komfortregistrierung wird die Teilnahme von Sparkassen-Kunden bei paydirekt erheblich einfacher, weil die Sparkassen das Anmeldeformular bereits für die Kunden ausgefüllt haben. Paydirekt wird damit automatischer Bestandteil des Online-Girokontos und wir werden die Anzahl registrierter Sparkassenkunden mit diesem vereinfachten Prozess sicherlich deutlich steigern.”

Ottmar Bloching, Mitglied der Geschäftsführung der DSV-Gruppe und Vorsitzender der Geschäftsführung der DSV-Tochter S-Payment

Paydirekt wird Bestandteil des Online-Banking-Kontos – derzeit aber nur bei den Sparkassen

Sofern die einzelnen Sparkassen bis zum 4. August zusagen, bekommen die Kunden dieser Sparkasse, die ein Online-Banking-Konto haben, bis Ende August eine Nachricht in das elektronisches Postfach ihrer Sparkasse mit dem Hinweis auf eine AGB-Änderung und einen Aktivierungslink. Wegen der AGB-Änderung ist es notwendig, eine zweimonatige Einspruchsfrist abzuwarten. Sollten die Kunden die neuen AGB gutheißen, könnten Sie einen Aktivierungslink klicken und sich direkt ein paydirekt-Passwort vergeben. Wichtig dabei sei: Das Eintragen des Registrierungsformulares mit Angabe der persönlichen Daten, der Bank und des Kontos entfällt – da die Daten von den Sparkassen geliefert werden. Lediglich die Angabe des E-Mail-Adresse sei noch notwendig.

Für Sparkassen-Neukunden könnte paydirekt aller Voraussicht nach von Beginn an Teil des Online-Bankings werden – das sei aber momentan noch in der Abklärung.

Das Potenzial könnte – alleine bei den Sparkassen – bei 3 Millionen Kunden liegen

Dr. Bartelt, paydirektBankingclub

Die Sparkassen haben rund 17 Millionen Online-Kunden – aber nicht alle könnten paydirekt nutzen. So alles glatt läuft und die Sparkassen gesammelt zustimmen, hält ein DSV-Sprecher ein Zielkorridor von 3 Millionen paydirekt-Kunden für realistisch. Wie viele dann aber tatsächlich den Aktivierungslink klicken und schließlich auch paydirekt nutzen, steht auf einem anderen Blatt.

Zu viele Registrierungen abgebrochen

Das auslösende Moment für den DSV war, dass den Betreibern aufgefallen ist, dass viele Kunden die Registrierung abbrechen, weil sie ihnen zu aufwändig und umständlich erscheint – beziehungsweise dann die Registrierung auf einen unbestimmten späteren Zeitpunkt verschieben und es dann vergessen. Hier will man nun ansetzten. Natürlich dürfte mitschwingen, dass man auf diese Art viele neue paydirekt-Nutzer gewinnen will, um die Akzeptanz auf Händler-Seite zu erhöhen.

Politische Botschaft in die Kreditwirtschaft

Der Sparkassenverband will mit diesem Vorgehen aber auch die politische Botschaft aussenden – nämlich: Die Sparkassen-Finanzgruppe reizt ihre Marktmacht voll aus, um das Maximale rauszuholen und das Henne-Ei-Problem zu lösen – oder zumindest an einer Stelle die Schrauben anzuziehen. Auch bei den anderen Banken sei ein ähnliches Vorgehen angedacht.aj

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