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ARCHIV2. Dezember 2014

SWIFT entwickelt Echtzeit-Zahlungsverkehrssystem

Model-la/bigstock.com
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SWIFT gab heute Pläne zur Entwicklung von Lösungen für den inländischen Echtzeit-Zahlungsverkehr im Retailgeschäft für Australien bekannt – zielt aber damit auf weitere SWIFT-Mitglieder. Damit will SWIFT zudem ein Angebot für die unmittelbare Abwicklung inländischer Einzelhandelszahlungen über regionale Finanzinstitutionen und die Konten ihrer Kunden schaffen.

In einem ersten Schritt wird SWIFT die „New Payments Platform“ (NPP), eine neue Infrastruktur für Australien, einführen. Diese Plattform wurde gemeinsam mit führenden regionalen Finanzinstitutionen entwickelt und soll 2017 den Betrieb aufnehmen. Die neue Lösung für den Echtzeit-Zahlungsverkehr setzt auf Peer-to-Peer-Technologie. Sie nutzt dabei neukonfigurierte SWIFT-Komponenten, die bereits in bewährten Marktinfrastruktur-Projekten zum Einsatz kommen. Zur Steigerung der Effizienz baue die Lösung auf den bereits existierenden SWIFT-Schnittstellen auf.

Australien entscheidet sich für SWIFT zum Aufbau der „New Payments Platform“

Am 2. Dezember 2014 gab der Lenkungsausschuss der NPP bekannt, dass SWIFT den Auftrag zur Bereitstellung der Infrastruktur für das neue Projekt erhalten hat. Die neue, innovative Plattform stellt den australischen Unternehmen und ihren Kunden ein schnelles, vielseitiges Massen-Zahlungssystem für den täglichen Einkauf zur Verfügung. Die NPP wird gemeinsam mit zwölf führenden Finanzinstituten in Australien entwickelt und ist ein Beitrag der regionalen Finanzindustrie zum Erreichen der strategischen Ziele, die von der Zentralbank Australiens mit Blick auf Innovation im Zahlungsverkehr gesetzt wurden. Gleichzeitig wird damit der Vorschlag des früheren australischen „Real Time Payments Committee“ zur Innovation im inländischen Zahlungsverkehrssystem umgesetzt.

Im Rahmen der von SWIFT entwickelten Lösung für die australische Community gibt es drei Technologie-Hauptkomponenten:
1. Netzwerk – einen Kommunikationskanal, der den Teilnehmern den Austausch eines hohen Nachrichtenvolumens im Inland mit geringer Latenzzeit auf 24-Stunden-Basis an sieben Tagen der Woche ermöglicht;
2. Switch – ein Zahlungsverkehrs-Gateway, über das der Ablauf von Clearing und Settlement geregelt wird;
3. Adressierungs-Datenbank – einen Such- und Identifizierungsdienst für die autorisierten Adressen, über die der Zahlungsablauf auf Basis individueller Identifikationen wie Mobiltelefonnummern oder E-Mail-Adressen nachverfolgt werden kann.

Gottfried Leibbrandt, CEO der SWIFTSWIFT
Gottfried Leibbrandt, CEO der SWIFTSWIFT
 “Der Trend im Einzelhandels-Zahlungsverkehr hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Struktur der Zahlungsverkehrssysteme insgesamt und ist daher von höchster Bedeutung für das Kerngeschäft von SWIFT“, betonte Gottfried Leibbrandt, CEO von SWIFT. „Mit der SWIFT-Lösung für die unmittelbare Zahlung im Einzelhandel können Banken ihre vorhandene SWIFT-Infrastruktur effektiv für einen kostengünstigen Betrieb und Ausfallsicherheit auf weltweitem Spitzenniveau nutzen. Als strategischer Partner zahlreicher Marktinfrastrukturen des Zahlungsverkehrs auf der ganzen Welt ist der Einstieg von SWIFT in die Echtzeit-Zahlung im Einzelhandel eine natürliche Erweiterung unseres Geschäfts. Wir entsprechen damit dem veränderten Bedarf inländischer Zahlungssysteme und ihrer Kunden.”

Skaleneffekte für weitere Mitglieder im Visier

SWIFT untersucht zudem, wie die entsprechenden Möglichkeiten über Australien hinaus für ein standardisiertes Vorgehen in vielen anderen Märkten genutzt werden können, um Skaleneffekte für seine Mitglieder zu generieren.

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