FINTECH4. Dezember 2023

Bitpanda macht sich auf die lange Reise zur MiCA-Lizenz

Bitpanda
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Bitpanda hat jetzt angekündigt, MiCA-konform werden zu wollen. Die Markets in Crypto-Assets (MiCA) Verordnung ist der EU-Rahmen für die Krypto-Regulierung. Sie regelt, was genau Krypto-Werte und -Dienste sind und welche Zulassungsverfahren benötigt werden, um diese anzubieten. In Kraft tritt die Verordnung Ende 2024 und Anfang 2025. Bitpanda will den Prozess sofort starten, denn laut Philipp Bohrn, VP Compliance & Public Affairs, können zwischen der Beantragung und dem Erhalt einer Registrierung einige Jahre verstreichen.

Bisher seien in Europa VASP-Registrierungen nicht von einem Land zum anderen übertragbar, sodass ein Unternehmen den Überprüfungs- und Inspektionsprozess in jeder Gesetzgebung neu durchlaufen muss, um als Kryptounternehmen lizenziert zu werden und legal operativ tätig werden zu können.

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Wir glauben daran, die Dinge auf die richtige Art und Weise zu tun, nicht auf die einfache. Deshalb hat sich Bitpanda entschieden, proaktiv alle lokalen Kryptowährungsregistrierungen und andere Finanzlizenzen zu erhalten, sofern sie angeboten werden. Wir halten uns auch an die Anti-Geldwäsche-Richtlinie AML5 und haben robuste KYC-Onboarding- und Verifizierungsverfahren.”

Philipp Bohrn, VP Compliance & Public Affairs bei Bitpanda

2024 ganz im Zeichen von MiCA

Im Rahmen der MiCA würden Betreiber von Kryptohandelsplattformen, sonstige Kryptotauschanbieter und -verwahrer vor Aufnahme ihres Geschäftsbetriebs eine Erlaubnis der für sie zuständigen nationalen Aufsichtsbehörde – in Deutschland der BaFin – einholen müssen. In Deutschland bestehe die Pflicht zur Einholung einer Erlaubnis der BaFin für den Betrieb vieler Kryptogeschäftsmodelle schon lange auf der Grundlage des nationalen Rechts, weil der deutsche Gesetzgeber Kryptowerten den Status eines Finanzinstruments verliehen hat.

Die Lizenz früh zu erhalten, sei deshalb interessant, da sie es Bitpanda (Website) ermöglichen würde, alle Dienstleistungen im europäischen Markt von einem Land aus anzubieten. Laut Bohrn überwache das Unternehmen deshalb die regulatorischen Entwicklungen und die Diskussionen rund um die Umsetzung von MiCA in Deutschland aufmerksam.

Bitpanda, N26 und BitCapital werden Nachbarn

Zusätzlich soll jetzt das Büro in Berlin ausgebaut werden. Ausgewählt als neuer Arbeitsplatz wurde ein FinTech Hub direkt hinter dem Einkaufszentrum ALEXA im neuen Gebäudekomplex VoltAir. Auf 17.300 Quadratmetern seien hier bereits N26 und BitCapital ansässig.

Das Team in Berlin, derzeit rund 40 Personen stark, soll über die kommenden Monate kontinuierlich ausgebaut werden. Die Vergrößerung des Büros in der Hauptstadt sei da der erste Schritt. Das FinTech betont die Bedeutung des Projekts als Bekenntnis zum Standort Deutschland.

Die Mehrheit der Länder in der EU werden am Kryptosektor von nicht europäischen Unternehmen dominiert – das ist leider auch in Deutschland der Fall, obwohl diese Konkurrenten keine Konzession in Deutschland haben. Bitpanda plant im nächsten Jahr die Konzessionsfamilie nicht nur in Richtung der Mica-Konzessionen zu erweitern, sondern auch die Wertpapierfirmenkonzession auszuweiten.”

Vor einem Jahr erhielt Bitpanda Asset Management, die deutsche Tochter des FinTechs, als erste europäischen Retail-Investment-Plattform die BaFin-Lizenz zur Verwahrung und zum Eigenhandel von Kryptowährungen.ft

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