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FINTECH27. April 2022

Dericon und Investify Tech bauen VV-Plattform für öffentliche Banken

In der Vermögensverwaltung greifen Volks- und Raiffeisenbanken sowie Sparkassen in der Regel nur auf einen einzigen Anbieter und dessen Angebote zurück. Dericon und Investivy entwickeln nun eine Plattform-Lösung, die eine Öffnung für weitere Produkte und damit ein breiteres Portfolio ermöglicht – ähnlich wie es etwa im Wertpapiergeschäft bereits üblich ist.

Dericon und Investivy arbeiten zusammen, um die Vermögensverwaltung von Sparkassen und Genossenschaftsbanken über eine Plattformlösung breiter aufzustellen. <Q>DSGV, BVR, Dericon, Investivy Tech
Dericon und Investivy arbeiten zusammen, um die Vermögensverwaltung von Sparkassen und Genossenschaftsbanken über eine Plattformlösung breiter aufzustellen. DSGV, BVR, Dericon, Investivy Tech

 

Das Frankfurter B2B-FinTech Dericon und die Luxemburger Softwareschmiede Investify Tech planen, gemeinsam ein B2B-Angebot für digitale Vermögensverwaltungen zu entwickeln. Im Ergebnis sollen Institute der genossenschaftlichen Volks- und Raiffeisen sowie aus der Sparkassen-Finanzgruppe ihren Kunden nicht nur die hauseigene Vermögensverwaltung anbieten können, sofern überhaupt vorhanden, sondern eine ganze Auswahl verschiedener Asset Manager auf einer Plattform beziehungsweise einem Marktplatz anbieten. In anderen Bereichen der Finanzbranche ist eine solche Plattform-Ökonomisierung bereits gang und gäbe, beispielsweise in der Einlagenverwaltung oder bei der Baufinanzierung. 

Whitelabel-Marktplatz in Vorbereitung

Bei modernen Finanzinstitute erhalten Kunden bereits heute die besten Fonds, Zertifikate und ähnliches im Markt, unabhängig davon, ob es sich um hauseigene Produkte oder Lösungen anderer Anbieter handelt, betont Andreas Krause, Gründer und Geschäftsführer von Dericon (Website). Ganz anders dagegen die Strategie bei der Vermögensverwaltung. Hier greifen Sparkassen und Volksbanken in der Regel nach wie vor nur auf eine mögliche Kundenlösung mit nur einem Asset Manager zurück, so der Dericon-CEO. Das soll sich bald ändern.

<Q>Dericon
Dericon

Viel attraktiver wäre es jedoch, dem Kunden „VV“-Lösungen verschiedener renommierter Anbieter anbieten zu können, aus einer Hand, auf einer Plattform. Daher freue ich mich, zukünftig zusammen mit Investify Tech den mehr als 100 Banken und Sparkassen, die bereits Dericon-Technologien in der Anlageberatung nutzen, ein innovatives „whitelabel“-Konzept für die Vermögensverwaltung anbieten zu können.“

Andreas Krause, CEO Dericon

Hohes Interesse externer Anbieter

Als echten USP im Markt betrachtet es Dr. Harald Brock, Geschäftsführer von Investify, wenn Finanzinstitute auch im Vermögensverwaltungsgeschäft sicherstellen, dem Kunden langfristig die besten Lösungen anzubieten. Der Aufwand in den Instituten für eine solche Lösung liege nahezu bei null.

<Q>Investivy Tech
Investivy Tech

Der Kunde kann zwischen verschiedenen Anbietern auswählen oder diese kombinieren, mit nur einer Bankverbindung. Die Kundenbetreuung kann persönlich, digital oder hybrid stattfinden, und alle regulatorischen Prozesse werden effizient und „compliant“ durch die Plattform durchgeführt. Auch ein Wechsel der Asset Manager im Falle der Unzufriedenheit ist unkompliziert und praktisch per Mausklick möglich, durch eine einheitliche IT- und Prozessstruktur.“

Dr. Harald Brock, CEO Investify

Der Erfolg eines solchen Projektes steigt oder fällt mit dem Angebot an Asset Managern auf der Plattform, weiß man bei Dericon. Nach Angaben von Timon Virgens, Geschäftsführer bei Dericon, haben bereits zahlreiche führende Anbieter und renommierte Privatbanken ihr Interesse an einer Teilnahme signalisiert. Die Lösung soll nicht nur das Management kompletter Mandatsgruppen ermöglichen, sondern auch das Advisory von Musterportfolien umfassen.

Partnerschaft erweitert

Bei der Zusammenarbeit mit Sparkassen und Genossenschaftsbanken könne man auf die zahlreichen bereits bestehenden Kundenverbindungen anknüpfen, so Virgens. Dies betrifft unter anderem die cloudbasierte „Software-as-a-Service“-Applikation Derifin WMS, die nach eigenen Angaben europaweit von mehr als 130 Banken und Sparkassen im Wertpapiergeschäft eingesetzt wird. Darauf aufbauend wurde mit der Hannoveraner NORD/LB die darauf aufsetzende Lösung Bis.on WMS entwickelt, die mittels FI-Schnittstellen der Sparkassen einen BPA-Beratungsprozess direkt in OSPlus ermöglicht. Über die Nord/LB greifen über 100 Sparkassen auf die Angebote von 30 führenden Produktanbieter zu.

Im aktuellen Projekt komme nun die bewährte und innovative Technologie des Kooperationspartners Investify Tech (Website) hinzu. Das sei in dieser Kombination neu auf dem deutschen Finanzmarkt, betonte Virgens. Wann die gemeinsam entwickelte Plattform an den Start gehen soll, teilten die Partner allerdings nicht mit. hj

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