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ANWENDUNG13. Juli 2021

Genossenschaftsbanken gründen RPA-Marktplatz

Die Volks- und Raiffeisenbanken können nun ihre RPA-Bots über den genossenschaftlichen VRPA-Shop austauschen, flankiert von Services und Hilfestellungen. <Q>Hannoversche Volksbank
Die Volks- und Raiffeisenbanken können nun ihre RPA-Bots über den genossenschaftlichen VRPA-Shop austauschen, flankiert von Services und Hilfestellungen. Hannoversche Volksbank

Robot Process Automation ist ein probates Mittel, um manuelle Tätigkeiten zu reduzieren. Um Entwicklungsaufwände zu sparen und sich die Kosten zu teilen, haben die Volks- und Raiffeisenbanken eine Plattform gegründet, über die RPA-Bots, Schulungen und Workshops angeboten werden. Der Marktplatz soll auch Unternehmen außerhalb der Genossenschaft offenstehen.

Ein Zitat des vor mehr als 200 Jahren geborenen Genossenschaftsgründers Friedrich Wilhelm Raiffeisen steht über dem jüngsten Projekt der Volks- und Raiffeisenbanken: „Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele.“ Getreu diesem Motto sollen sich die Institute beim Thema Robotic Process Automation, oder kurz RPA, künftig unterstützen.

Denn sinkende Erträge, die anhaltende Niedrigzinspolitik und der stetig steigende Wettbewerb durch die Direktbanken und neue Marktteilnehmer zwingen die Banken zu Kosteneinsparungen. Ein interessanter Hebel ist dabei die Optimierung von Prozessen, um den manuellen Aufwand zu reduzieren.

RPA nur bei Minderheit im Einsatz

Laut einer BVR-Studie aus dem Sommer 2020 beschäftigen sich zwar bereits über ein Drittel der genossenschaftlichen Primärbanken mit dem Thema RPA. Aber nur 14 Prozent der Befragten setzten Robotic Process Automation auch tatsächlich ein, um mit Hilfe von digitalen Usern, sogenannten Bots, repetitive Prozesse selbständig abzuarbeiten.

Dabei könnte diese Technologie neben der voranschreitenden Automation der Prozesse im Kernbanksystem sowie den Möglichkeiten des Business-Process-Outsourcings eine weitere Leistungssäule im Kampf gegen die Prozesskosten bilden.

Gegenseitige Unterstützung

Der IT-Dienstleister der genossenschaftlichen Bankengruppe, Fiducia & GAD IT, hat mit ihrem neugegründeten Tochterunternehmen BMS Corporate Solutions GmbH sowie den zwei Primärinstituten Hannoversche Volksbank und Berliner Volksbank eG eine zentrale Marktplattform für den Austausch und Handel von Bots gestartet. Der VRPA-Shop startet zunächst mit dem reinen Handel von Bots. Neben den Volks- und Raiffeisenbanken soll der Marktplatz auch allen Marktkunden des IT-Dienstleisters offenstehen. Schon bald sollen weitere Angebote über die Plattform abgewickelt werden.

<Q>Hannoversche Volksbank
Hannoversche Volksbank

Zusätzlich zum Kauf und Verkauf von RPA-Lösungen bieten wir den Banken eine Begleitung bei der Installation sowie Wartungsverträge zur Aktualisierung der Softwareroboter. Parallel entwickeln wir aktuell das Angebot von RPA-as-a-Service. Hierbei können Banken, die keine eigene RPA-Infrastruktur und Kompetenz aufbauen wollen, von einem zentralen Betrieb der Bots durch die Fiducia & GAD IT profitieren.“

Jürgen Wache, Sprecher des Vorstandes der Hannoverschen Volksbank

Angebot soll schnell wachsen

Aktuell sind 13 unterschiedliche Bots auf im VRPA-Shop zu finden, weitere 40 stehen bereits in den Startlöchern. Dabei setzen die Initiatoren auf zusätzliche Unterstützung aus anderen Primärbanken, die sich ebenfalls mit dem Thema Robotic-Process-Automation befassen. Alle Banken sind ausdrücklich dazu eingeladen, die Marktplattform gemeinsam weiter zu befüllen.

<Q>Berliner Volksbank
Berliner Volksbank

Zudem bauen wir die Beratungsangebote aus. Wir werden weitere Workshops und Schulungsangebote auf der Marktplattform anbieten, um Banken von den ersten Gehversuchen mit RPA über die Schulung der Mitarbeiter bis hin zur Unterstützung bei strategischen Fragestellungen begleiten zu können. Natürlich unterstützen wir auch bei der Umsetzung eigener RPA-Ideen.“

Daniel Keller, Vorstandsmitglied der Berliner Volksbank

Für Dr. Andreas Siemes, Geschäftsführer von BMS Corporate Solutions, war es ein wichtiges Ziel, schnell mit einem ersten mehrwertstiftenden Leistungsangebot an den Start zu gehen. So hätten Banken nun die Möglichkeit, ihre Bots über die Marktplattform anzubieten und mit dem Verkauf ihre Entwicklungskosten zu refinanzieren. hj

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