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STUDIEN & UMFRAGEN3. Juli 2020

Von Gender Equality über Fachkräfte-Mangel bis hin zu Arbeitszeiterfassung in der IT

Weniger Geld und schlechtere Karrierechancen: 66 Prozent der IT-Expertinnen in Deutschland erleben alles andere als Gleichberechtigung im Berufsleben aufgrund ihres Geschlechts. Da sie die Diskriminierung primär beim Gehalt zu spüren bekommen (52 Prozent), fordert knapp die Hälfte der befragten IT-Expertinnen (49 Prozent) mehr Gehaltstransparenz. Dies zeigen die Ergebnisse der aktuellen Studie der Personalberatung SThree.

SThree
Zusammen mit den Meinungsforschern von Kantar wurden für die Studie insgesamt 1.990 Angestellte und Freelancer aus Deutschland befragt. In der Sonderedition „Fokus Informationstechnologie“ werden die Ergebnisse von 662 Befragten (davon 261 Freelancer) aus dem IT-Sektor beleuchtet. Die Studie geht der Frage nach: Wie arbeiten die IT-Experten und IT-Expertinnen in Deutschland heute – und was wünschen sie sich für morgen? Dabei wird deutlich: Der IT-Fachkräftemangel hemmt die Innovationskraft der Branche und Deutschland hinkt in Sachen Technologien der Zukunft hinterher. Die Befragten sehen die Integration von Quereinsteigern und Fachkräften aus dem Ausland als mögliche Lösung hierfür.

Gleichberechtigung ist Chefsache

Gleichberechtigung, Fachkräfte Mangel und Co - Probleme in der IT
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Männer und Frauen sollten im Job gleichbehandelt werden – davon sind 90 Prozent der befragten IT-Experten und IT-Expertinnen überzeugt. Ein wünschenswerter Anspruch, dem die Realität jedoch nicht standhält. Denn immerhin 17 Prozent geben auch zu, einen Kollegen oder eine Kollegin aufgrund ihres Geschlechts schon einmal anders behandelt zu haben und mehr als die Hälfte der Frauen (66 Prozent) wurde schonmal benachteiligt.
Derartige Diskriminierungen wirken sich auf die Bezahlung ebenso wie auf die Karriere der Frauen in der IT-Branche aus. Zum einen erkennbar an der nachteiligen Behandlung beim Gehalt (52 Prozent) und zum anderen bei der Beförderung (31 Prozent). Der Gender Pay Gap ist in der IT-Branche an der Tagesordnung.

Gleichberechtigung, Fachkräfte Mangel und Co - Probleme in der IT
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Die Forderung nach mehr Gehaltstransparenz wird vor allem von den befragten Frauen (49 Prozent) gestellt – dies sehen aber nur 38 Prozent der Männer als geeignete Maßnahme für Chancengleichheit.”

Doch welche Alternativen könnten in der bisher noch stark männerdominierten IT-Branche für Gleichberechtigung sorgen? Zu den Top-3-Maßnahmen zählen laut Studie eine entsprechende Unternehmenskultur, die Chancengleichheit fördert (62 Prozent), objektive Leistungsbewertungen (58 Prozent) und flexible Arbeitstaggestaltung (46 Prozent).

Timo Lehne, Geschäftsführer von SThree
SThree

Unsere aktuelle Studie zeigt, das Bewusstsein für Gleichberechtigung ist da – doch in den Köpfen und im IT-Joballtag leider noch nicht immer angekommen. Immerhin glaubt die Hälfte der Befragten aus der IT-Branche, dass Frauen nur eingestellt werden, um eine Quote zu erfüllen. Ein erschreckendes Ergebnis und eine klare Aufforderung ans Management: Gleichberechtigung im Job ist Chefsache und muss von Führungskräften aktiv vorgelebt werden.“

Timo Lehne, Geschäftsführer von SThree

Dieser Aussage stimmen 71 Prozent der Befragten zu und fordern, dass Impulse für mehr Gleichberechtigung im Job von der Führungsebene kommen müssen.

IT-Fachkräftemangel: Quereinsteiger und Experten aus dem Ausland sollen es richten

Der IT-Fachkräftemangel hat sich in den letzten Jahren drastisch verschärft.

Derzeit wandeln sich allerdings durch die Corona-Krise die Verhältnisse von einem bis dahin stark Bewerber-zentrierten Markt zugunsten der Arbeit- und Auftraggeber, die aktuell eine größere Auswahl an hochqualifizierten IT-Mitarbeitern und IT-Freelancern als vor der Pandemie haben. Fraglich ist hingegen, ob dieses Verhältnis langfristig aufrechterhalten werden kann, da schon sehr lange ein immenser Teil an IT-Experten fehlte.“

Und fehlende Experten bedeuten massive Folgen wie die aktuelle So arbeitet Deutschland-Studie bestätigt: Fehlendes Wissen (43 Prozent), schlechtes Betriebsklima (39 Prozent) und verminderte Arbeitsqualität (35 Prozent) sehen die befragten IT-Fachkräfte als schwerwiegendste Auswirkungen durch einen Mangel an Kandidaten auf dem Arbeitsmarkt.

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„Doch ebenso scheint klar, dass eine Lösung gegen den Fachkräftemangel nicht nur innerhalb der deutschen IT-Branche gesucht werden darf. Die Studienergebnisse machen deutlich, dass sowohl die Integration von Quereinsteigern (45 Prozent) als auch von Fachkräften aus dem Ausland (37 Prozent) als Chance für die Branche gesehen werden. Für die schnelllebige, innovationsgetriebene und globale IT-Branche braucht es interdisziplinäres Wissen und verschiedene Herangehensweisen – „bunte“ Teams werden diesem Anspruch gerecht“, erläutert  Jakob Kobabe, Senior Manager bei Computer Futures.

SThree
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So merkt jeder Dritte bereits heute, dass aufgrund des Fachkräftemangels die Innovationskraft gehemmt wird. Damit Deutschland nicht den Anschluss im IT-Umfeld verliert, braucht es laut befragten IT-Experten zukünftig Know-how in Bereichen wie Künstlicher Intelligenz (KI) (77 Prozent), Cloud Solutions (53 Prozent) und Internet of Things (IoT) (41 Prozent). Obwohl diese Technologien als zukunftsträchtig eingeschätzt werden, haben beispielsweise erst 20 Prozent der Befragten an der (Weiter-)Entwicklung der KI-Technologie und nur 17 Prozent an der IoT-Technologie gearbeitet.

Vertrauensarbeitszeit erwünscht – denn Leistung entscheidet

Anstatt der Uhrzeit sollte, laut 60 Prozent der befragten IT-Fachkräften, die Erledigung der täglichen To-Dos den Feierabend einläuten. Ob die Programmierung einer Software, die Gestaltung einer IT-Architektur oder das IT-Beratungsgespräch mit dem Kunden: Für mehr als die Hälfte (55 Prozent) kennzeichnet auch tatsächlich der erfolgreiche (Tages-)Abschluss der eigenen Projekte das Ende des Arbeitstages. Laut Studienergebnissen plädieren 58 Prozent für Vertrauensarbeitszeit, denn dabei zählt für 35 Prozent Leistung mehr als das Absitzen der Arbeitszeit.

Die PDF-Version der Pressemitteilung sowie die Infografik der Studie erhalten Sie nach Angabe der Kontaktdaten hier.aj

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