2022 noch tiefrot – jetzt sei N26, trotz BaFin-Auflagen, auf dem Weg in die Gewinnzone
Der hohe Verlust im Jahr 2022 sei unter anderem auf hohe Investitionen in Abwehrmaßnahmen gegen Betrug und Geldwäsche zurückzuführen. Diese Maßnahmen waren 2021 von der Bankenaufsicht BaFin eingefordert worden. Gleichzeitig hatte die BaFin verfügt, dass N26 nur maximal 50.000 Neukunden im Monat annehmen darf. Dieses Limit wird nun zum 1. Dezember auf 60.000 Neukunden im Monat erhöht.
Tayenthal sagte, man habe 2022 mehr als 80 Millionen Euro in Personal und technische Infrastruktur zur Bekämpfung von Finanzkriminalität gesteckt. Inzwischen sei N26 mit Hilfe von Anwendungen Künstlicher Intelligenz mit einer hohen Trefferquote in der Lage, bei einer Kontoeröffnung zu erkennen, ob dahinter ein Betrugsversuch stehe oder nicht. Dabei würden über 300 Datenpunkte in Echtzeit ausgewertet.
Durch die ergriffenen Sicherheitsmaßnahmen habe die Zahl der von den Strafverfolgungsbehörden erfassten Betrugsverdachtsfälle im Zeitraum von Januar 2022 bis September 2023 um 95 Prozent gesenkt werden können. Vor diesem Hintergrund hoffen die N26-Gründer Stalf und Tayenthal darauf, dass die BaFin die Wachtsumsbeschränkungen weiter lockern oder gänzlich streichen werden.
Das Geschäft von N26 soll im kommenden Jahr aber nicht nur durch zusätzliche Neukunden angekurbelt werden. N26 wird im ersten Quartal 2024 auch ermöglichen, direkt in der App mit ETFs (“Exchange Traded Funds”, also börsengehandelte Fonds) zu handeln. Später soll auch der Kauf und Verkauf von einzelnen Aktien in der App möglich sein. N26 kooperiert dabei mit dem Start-up Upvest. Der Berliner Finanzdienstleister, der die Vermittlung und Verwahrung von Anlageprodukten über eine Programm-Schnittstelle anbietet, kommt auch bei N26-Konkurrenten wie Revolut und Vivid zum Einsatz.
N26 ist in 24 Ländern in Europa aktiv und beschäftigt rund 1500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter rund 1000 in Berlin.dpa
Sie finden diesen Artikel im Internet auf der Website:
https://itfm.link/164693
Schreiben Sie einen Kommentar