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STRATEGIE1. April 2020

Sparkassen mit Mastercard Debit … und die Folgen für die girocard und #DK

Rudolf LinsenbarthLinsenbarth

Obwohl Insidern das Projekt Debit Mastercard der Sparkassen hinlänglich bekannt war, hat die Meldung der FI dann doch wie eine kleine Bombe eingeschlagen. Der geneigte Leser fragt sich, was bedeutet das denn für die girocard oder das neue Online-Payment-Projekt #DK von der Deutschen Kreditwirtschaft.

von Rudolf Linsenbarth

Die Antwort lautet: “Das hängt davon ab”. Ich sehe hier im Wesentlichen zwei Parameter:

1. Wird die neue Sparkassen Card mit der CoBadge Debit Mastercard der neue Standard in der Sparkassenwelt?
2. Schafft die Sparkasse es wie angekündigt, die girocard noch in 2020 Apple Pay fähig zu machen?

Ich habe mal meine Einschätzung für die sich daraus ergebenden vier Kombinationen in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:

Die girocard in Apple Pay kommt in den nächsten 6 Monaten Die girocard für Apple Pay verzögert sich weiter
Debit Mastercard als CoBadge wird ein aufpreispflichtiges Zusatzprodukt Wir haben nur einen Sturm im Wasserglas. Eigentlich schade um die Zeit und Energie, die in das Projekt gesteckt worden ist! Wenn die Debit Mastercard als Nischenprodukt geführt wird, ist es unerheblich, ob die girocard Apple Pay fähig ist oder nicht!
Debit Mastercard

wird neuer CoBadge-Standard für die Sparkassen-Karte

Damit haben alle Kunden zumindest ein breit anerkanntes günstiges Bezahlmedium für ihre Online-Einkäufe. Alle anderen Initiativen von Paydirekt bis #DK stehen dann auf dem Prüfstand. Am POS zahlt der Kunde mit seiner Sparkassencard, der Handel wählt das für ihn günstigere Zahlverfahren aus und dem Kunden ist es egal. Für die Online-Zahlverfahren gilt dasselbe wie im linken Szenario. Am POS ändert sich für die Plastikkarten auch nicht viel. Beim Mobile Payment allerdings wäre das ein schwerer Rückschlag für die girocard. Die Sparkassen könnten ihren Kunden nur schwer vermitteln, warum sie die kostenpflichtige Kreditkarte von Mastercard zu Apple Pay hinzufügen können, nicht aber das Debit-Produkt.

Fehlen also nur noch die Eintrittswahrscheinlichkeiten für die einzelnen Varianten. Von außen betrachtet, könnte man alle mit jeweils 50% setzen.

So wie die Sparkassen bisher agieren, wird die Frage, ob hier ein Standard-Produkt entsteht, uneinheitlich beantwortet werden.”

Es sind ja schließlich autonome Banken, die alle selbständig entscheiden wollen und damit gleichzeitig den Großteil ihrer Marketingpower gleich wieder mit dem Bad ausschütten. Möglicherweise wird diese Frage erst nach einigen Iterationsversuchen final beantwortet werden.

Was die Apple-Pay-Fähigkeit der girocard zum Jahresende betrifft, bin ich skeptisch. Obwohl zwar alle Beteiligten Stein und Bein schwören, dass der Zeitplan eingehalten wird. Der Einbau eines komplett neuen Schemes in die Apple-Pay-Architektur ist eine enorme Kraftanstrengung.

Deshalb positionieren sich die Sparkassen hier mit einem Produkt, das sie zukunftsfähig nach allen Seiten absichert!Rudolf Linsenbarth

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