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ARCHIV29. August 2018

Apple Pay: “Later this year” – das Update

hadrian/bigstock.com

Der erste Rauch nach der An­kün­di­gung für den Apple Pay Start (zum Beitrag) zum Jahresende ist verzogen. Nachdem jetzt alle wissen, Apple Pay startet 2018 in Deutschland, konzentrieren sich die Spekulationen auf die Frage, wer denn Launch-Partner sein wird. Auch wir vom IT Finanzmagazin haben dabei unserer Chronistenpflicht genüge getan.

von Rudolf Linsenbarth

Zu diesem Thema haben wir dann so viele direkte Zuschriften wie noch nie zuvor erhalten. Bemerkenswert, es waren nicht nur unsere Leser, sondern auch Banken mit der Bitte, den derzeitigen Stand zu korrigieren. Was wir, soweit es plausibel war, auch getan haben. Es gab aber auch Fälle, wo wir keine Veranlassung sahen, den von uns dokumentierten Status zu ändern. Selbstverständlich geben wir hier keine Details weiter. Wir denken, dass wir mit der getroffenen Einteilung den derzeitigen Stand sehr gut abbilden:

1. Launch-Partner: Hier Listen wir Banken, die eindeutig zum Start dabei sein wollen und das bereits veröffentlicht haben.
2. Unklare Angaben (Banken in der Überlegungsphase): Hier listen wir alle Banken, die sich bereits irgendwie zum Thema geäußert haben und dabei weder eine klare Zu- noch Absage erkennbar ist.
3. Keine Aussage: Alle Banken, die sich bisher noch gar nicht zum Thema geäußert haben
4. Absage: Alle Banken, die geäußert haben, dass sie zum Launch nicht dabei sein werden.

Knapp 400 Sparkassen und 918 Volks- und Raiffeisenbanken

Sergey Kohl/bigstock.com

Neben dieser Einteilung halten wir auch daran fest, keine Wasserstandsmeldungen zu einzelnen Sparkassen oder Volks- und Raiffeisenbanken zu veröffentlichen.

Das macht aus un­se­rer Per­spek­ti­ve we­nig Sinn. Die­se Ban­ken sind im Prin­zip zwar recht­lich ei­gen­stän­dig, ver­fol­gen aber doch ei­ne ge­mein­sa­me zen­tral ge­steu­er­te Stra­te­gie. Das geht so­weit, dass selbst sehr Kre­dit­kar­ten-af­fi­ne Ban­ken wie die DKB, die Lan­des­bank Ber­lin oder die BW Bank aus Stuttgart, noch kei­ne Po­si­tio­nie­rung vor­ge­nom­men ha­ben. Ob­wohl die­se In­sti­tu­te, die dem er­wei­ter­ten Spar­kas­sen­la­ger zu­zu­rech­nen sind, in der Ver­gan­gen­heit im­mer sehr ei­gen­stän­dig ge­han­delt ha­ben.

Ähnlich sieht es bei den Volks-und Raiffeisenbanken aus. Hier wird sich derzeit keine Bank für Apple Pay richtig aus dem Fenster lehnen. Ebenso die anderen Banken aus dem genossenschaftlichen Lager. Von apoBank, GLS Bank, den PSD Banken bis zu den Sparda Banken sind eher zurückhaltende oder ablehnende Stimmen zu vernehmen.

DSV

Erst kommt das Bekenntnis zur girocard

Was Sparkassen und Genossenschaftsbanken eint, ist das Bekenntnis zur girocard. Bevor die Frage nicht geklärt ist, ob die girocard ebenfalls ins iPhone wandert, werden diese Institute wahrscheinlich keine Verträge mit Apple abschließen. Das kann aber noch dauern: 95 Millionen Karten würde Apple wahrscheinlich sehr gerne mitnehmen.

Aber für die Banken muss der Preis stimmen. Bei den oft kolportierten 0,15% könnten das im Falle sehr großer Lebensmitteleinzelhändler 100% der Einnahmen sein. Es bleibt spannend.”

Ansonsten hat es seit dem vorigen Artikel in der Verteilung nur kleine Positionswechsel gegeben. Interessant ist noch die geclusterte Betrachtung der einzelnen Zu- und Absagen.

Rudolf Linsenbarth
Rudolf Linsenbarth be­schäf­tigt sich mit Mo­bi­le Pay­ment, NFC, Kun­den­bin­dung und di­gi­ta­ler Iden­ti­tät. Er ist seit über 15 Jah­ren in den Be­rei­chen Ban­ken, Con­sul­ting, IT und Han­del tä­tig. Lin­sen­barth ist pro­fi­lier­ter Blog­ger im Fi­nanz­be­reich und kom­men­tiert bei Twit­ter un­ter @holimuk die aktuellen Entwicklungen. Alle Beiträge schreibt Rudolf Linsenbarth im eigenen Namen.
Über die Direktbanken hatte ich ja bereits im letzten Artikel lang und breit berichtet. Hier lege ich mich fest, die comdirect wird zum Launch dabei sein, obwohl es dazu bisher keine weitere Meldung gibt. Die DKB wartet erst die Entscheidungen im Sparkassenlager ab und kommt dann dazu. Ob das reicht, um es als Launch-Partner noch zu schaffen, weiß ich nicht. Die ING DiBa wird erst 2019 dazu kommen.

Bei den großen Privatbanken mit Filiale sind die Deutsche Bank und die HVB zum Start dabei. Die Commerzbank wird ebenfalls mitmachen, auch da lege ich mich fest.

In­ter­es­sant noch die un­ter­schied­li­che Her­an­ge­hens­wei­se von Santan­der und der Targo­bank. Bei­de Ban­ken sind Wett­be­wer­ber im Ver­brau­cher­kre­dit­ge­schäft. Hier kämpft man z.B. er­bit­tert um Markt­an­tei­le im Rah­men der 0% Fi­nan­zie­rung bei Me­dia/Sa­turn. Nor­ma­ler­wei­se re­agie­ren bei­de Ban­ken re­flex­ar­tig auf ei­ne In­itia­ti­ve des an­de­ren. Da­nach sieht es im Au­gen­blick eher nicht aus.

Apple Pay-Überraschung aus Großbritannien

Die letzte Überraschung für mich war die Absage von BarclayCard. Die hatten sich doch schon 2015 in England eine blutige Nase geholt. Aber anscheinend ist hier die Einschätzung: Der deutsche Markt tickt anders. Vielleicht haben BarclayCard und die anderen Banken, die sich im Augenblick noch zurückhalten, damit ja recht!

Hier nun die Übersicht – Stand 29.08.2018

Folgende 11 Banken wollen Apple Pay starten

1. American Express
2. Bunq
3. Deutsche Bank
4. Edenred
5. Fidor Bank
6. Hanseatic Bank
7. HVB Unicredit
8. N26
9. Santander
10. Pay Center (VIMpay)
11. Wirecard (Boon)

Apple Pay Logo
Nicht jede Bank weiß, was sie will …Apple/ITFM

Unklare Angaben machen
1822MOBILE, Ärzte und Apothekerbank, BBBank, BW Bank, Consors, comdirect, Commerzbank, DKB, GLS Bank, Kontist, National-Bank, Oldenburgische Landesbank, PSD, ReiseBank (Bankomo), Revolut, Netbank, Sparkassen, Targobank, Triodos Bank, Volks- und Raiffeisenbank, Wüstenrot Bank, yomo

Keine Angaben gibt es von
Berenberg Bank, Cronbank, KT Bank, Volkswagenbank

Eine direkte Absage zu Apple Pay gibt es von diesen Banken:

1. BarclayCard
2. ICS Cards
3. ING-DiBa
4. LBB
5. Miles & More
6. MLP Banking
7. Norisbank
8. Postbank
9. Sparda BankenRudolf Linsenbarth

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