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STRATEGIE14. Juli 2021

Adesso und Intas.tech gehen DLT-Partnerschaft ein

Banken und Finanzdienstleister dürfen ab sofort Digital-Leger-Technologien nutzen, elektronische Wertpapiere ausgeben und Krypto-Assets handeln. Wo Kernbankensysteme und Kundenservices um die neuen Möglichkeiten erweitert werden sollen, wollen der IT-Dienstleister und die Unternehmensberatung nun gemeinsam ihre Blockchain- und Finanzmarkt-Expertise anbieten.

Höchste Zeit für die Blockchain heißt es nach den jüngsten Gesetzesänderungen für Banken und Finanzdienstleister. <Q>xresch, OpenClipart-Vectors / Pixabay
Höchste Zeit für die Blockchain heißt es nach den jüngsten Gesetzesänderungen für Banken und Finanzdienstleister. xresch, OpenClipart-Vectors / Pixabay

 

Die Blockchain hat es schwer in Deutschland. Nach einer Umfrage des IT-Branchenverbandes Bitkom halten sie zwar 59 der deutschen Unternehmen für eine wichtige Zukunftstechnologie, doch nur zwei Prozent haben bislang Blockchain-Anwendungen im Einsatz oder zumindest Projekte gestartet. Der Finanzmarkt ist darunter zwar ganz vorne: 13 Prozent der Banken und Finanzdienstleister sehen sich bei der Digital-Ledger-Technologie (DLT) als Vorreiter. Die große Mehrheit ist allerdings noch nicht darauf eingestellt – obwohl die rechtlichen Möglichkeiten dies nun zulassen.

Finanzmarkt goes Blockchain

Im Rahmen der Blockchain-Strategie der Bundesregierung hat der Bundestag im Juni noch zwei wichtige Gesetze zur Modernisierung des Finanzmarktes verabschiedet. Zum einen das Gesetz zur Einführung von elektronischen Wertpapieren (eWpG), das Banken zunächst lediglich die Begebung elektronischer Inhaber-Schuldverschreibungen ermöglicht, sowie in Teilen die Ausgabe von elektronischen Inhaber-Anteilsscheinen. Krypto-Plattformen dürfen zudem mit „Security Token“, also sogenannten Kryptowertpapieren, handeln. Darüber hinaus regelt es die Verwahrung und den Handel elektronischer Wertpapiere und ermöglicht eine Digitalisierung der damit verbundenen Prozesse, die bislang zwingend eine physische Urkunde benötigten. Stattdessen wird nun auch die Nutzung der Blockchain- bzw. Distributed-Ledger-Technologie zur Dokumentation der Transaktionen erlaubt.

Zum anderen passierte das Gesetz zur Stärkung des Fondsstandorts Deutschland (Fondsstandortgesetz, FoStoG) das Parlament, mit dem zugleich einige Änderungen von EU-Richtlinien zum grenzüberschreitenden Vertrieb von Finanz-Anlagen verbunden sind. Das FoStoG besteht zum größten Teil aus Änderungen des Kapitalanlagegesetzbuches, das damit ebenfalls fit gemacht werden soll für digitale Handelsgeschäfte mittels Blockchain und elektronischer Kommunikation. Einzelne Bestimmungen des Fondsstandortgesetzes traten bereits in den vergangenen vier Wochen in Kraft. Weitere umfangreiche Teile gelten ab dem 2. August, im April 2023 folgt noch eine Anpassung der Derivate-Ordnung, mit der ein elektronisches Kommunikationsverfahren etabliert werden soll.

Banken müssen sich vorbereiten

Auch wenn es aus der Branche Kritik am eWpG gibt: Diese Änderungen sind jedoch erst der Anfang, weitere Anlageklassen und digitalisierte Services sollen folgen – nicht zuletzt auch irgendwann ein digitaler Euro. Gemessen am Gesamtvolumen aller deutschen Spezialfonds, das bei rund 1,87 Billionen Euro liegt, dürften mit den erfolgten Gesetzesänderungen nun bis zu 375 Milliarden Euro in Bitcoin und Co. angelegt werden. Nach Angaben von Branchenexperten motiviere dieses Marktpotenzial viele Banken, sich nun eingehend mit den neu geschaffenen Möglichkeiten zu befassen.

<Q>Intas.tech
Intas.tech

Die neue Gesetzgebung rund um elektronische Wertpapiere (eWpG) sowie das Fondsstandortgesetz etablieren Blockchain-Technologie als Kerninfrastruktur der zukünftigen Finanzmärkte und ebnen regulatorisch den Weg, um Digital Assets für institutionelle Investoren als legitime Anlageklasse zu etablieren. Dies erfordert flächendeckend in der Branche neues Know-how und neue technologische Infrastrukturen.“

Volker Braunberger, Geschäftsführer von Intas.tech

Kombinierte Branchen- und Technik-Skills

Genau auf diese Entwicklung zielt die Kooperation von Adesso und Intas.tech ab. Adesso berät als IT-Dienstleister im deutschsprachigen Raum bereits seit fast 25 Jahren Banken, Versicherungen und Finanzdienstleister auf dem Gebiet der digitalen Transformation im Spannungsfeld zwischen technologischem Fortschritt und Regulatorik.

Intas.tech ist ein Zusammenschluss von Plutoneo Consulting, einer Strategieberatung für die Finanz- und Asset-Management-Industrie mit Fokus auf dem Wertpapiergeschäft und dessen Prozessen, und der Frankfurt School of Finance & Management mit ihren ausgewiesenen DLT-Spezialisten im hauseigenen „Blockchain Center“.

Nun wollen die beiden Unternehmen gemeinsam entsprechende Projekte gewinnen. Sie führen ihr Know-how an, das eine ganzheitliche Beratung und Umsetzung zu „Digital Assets“, also digital verwalteten Vermögenswerten, umfasst sowie das Kryptowährungsgeschäft und den Wertpapierhandel, inklusive der nun regulierten Security Token.

<Q>Adesso
Adesso

Digital-Ledger-basierte Infrastrukturen für digitale Assets eröffnen Finanzdienstleistern die Chance, ihren Kunden neue innovative Services anzubieten. Zur Umsetzung können unterschiedliche technische Ansätze gewählt werden. Dank der Kooperation mit Intas.tech kann Adesso zukünftig holistische Lösungsansätze – von der Idee bis zur Umsetzung – liefern.“

Stephan Mecking, Leiter des Geschäftsbereichs Banking bei adesso

Mecking verweist darauf, dass auch Adesso bereits vor der Kooperation erfolgreich Blockchain-Projekte gestemmt hat. Ein Beispiel ist die Realisierung der Schuldschein-Plattform finledger, getragen von einem Konsortium aus DekaBank, dwpbank, DZ Bank und Helaba. hj

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