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FINTECH19. Mai 2022

Börse Stuttgart Digital EXchange: „Mit der BSDEX gibt es einen etablierten deutschen Krypto-Exchange-Player“

Es war ein Paukenschlag, als in der Finanz- und Wirtschaftspresse bekannt wurde, dass die Börse Stuttgart Digital Exchange, kurz BSDEX, eine Kooperation mit der Volksbank Kurpfalz gestartet hat. Die Bank leitet ihre Privatkunden an die BSDEX weiter, die dort Bitcoin, Ethereum und andere digitale Währungen gegen Euro handeln können. Der Handel ist nahezu rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche möglich.

Die BSDEX stehe für „Made in Germany“ und habe den Anspruch, die dynamische Entwicklung im Kryptomarkt nicht nur zu begleiten, sondern zu gestalten, so die Börse Stuttgart. Mit einer agilen Startup-Kultur und besonderem Know-how sei der Handelsplatz von den Chancen im Kryptogeschäft überzeugt. Nun möchte man das institutionelle Geschäft weiter ausbauen.

Harald Patt, CEO BSDEX
Harald Patt, CEO BSDEXBSDEX

François Baumgartner (IT Finanzmagazin) im Gespräch mit Harald Patt, CEO der Börse Stuttgart Digital Exchange (Website), zu Kryptowährungen und regulatorischen Herausforderungen sowie zu Distributed-Ledger-Technologien und zu unternehmerisch-technischen Fähigkeiten, die man für Innovationen an Krypto-Märkten schon heute braucht.

Herr Patt, Sie haben Ihr Leben lang in der Finanzbranche und an digitalen Handelsplätzen gearbeitet. Warum ist die Welt der Kryptowährungen für Sie spannend?

Ich bin 2017 das erste Mal mit Bitcoin in Kontakt gekommen. Damals war es noch ein großes Versprechen, heute ist der Krypto-Handel mehr und mehr institutionalisiert.

Die Geschichte von Bitcoin & Co. und der Blockchain ist so faszinierend für mich, dass ich glaube, dass die Zukunft hier stattfindet.”

Die besten Entwickler der Welt arbeiten an dieser Thematik und wenn man sich die hohe Geschwindigkeit dieser neuen Technologie und die Liquidity Pools zu einzelnen Themen anschaut – das ist etwas, was ich sehr gerne mitgestalten möchte. Ich bin mir sicher: In zwei bis drei Jahren wird die Distributed-Ledger-Technologie in allen relevanten Finanzinstituten genutzt werden, auf die eine oder andere Art und Weise. Mit etwas Zeitversatz wird sie die Versicherungswirtschaft ebenso maßgeblich prägen. Und: Wir werden schon bald neue digitale Plattformen im Krypto-Markt sehen.

Brauchen wir mehr digitale Plattformen in Europa?

Der Plattformgedanke verbindet Dienstleister und deren Angebote und erweitert das Produktportfolio im Sinne der Konsumenten. Für Kunden spielt der Komfort eine wichtige Rolle – alles ist über einen Account abrufbar. Sie präferieren eine Plattform mit vielen Lösungen, anstatt viele Plattformen mit jeweils wenigen Lösungen. Stellenweise fehlt natürlich noch die User Experience für die unterschiedlichen Use Cases, aber daran arbeiten eine Vielzahl von dynamischen, meist jungen Unternehmen.

Kann der Regulator eine Vorreiterrolle am Markt einnehmen?

Die Regulatorik muss den Wettbewerb und Innovationen fördern. Die Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 ist hierfür ein gutes Beispiel. Diese hat einen Innovationsschub ausgelöst, Startups und ganz neue Geschäftsmodelle im Zahlungsverkehr, wie Kontoinformationsdienste und Dienstleistungen, die Open Banking nutzen, sind entstanden. Während die europäische Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente, kurz MiFID einen rechtlichen Rahmen für Wertpapiermärkte, Anlagevermittler und Handelsplätze darstellt, ist Markets in Crypto-Assets Regulation, auch MiCA genannt, eine Verordnung zu Kryptowerten im EU-Recht. Diese soll dazu beitragen, die Regulierung der Distributed-Ledger-Technologie (DLT) und virtueller Vermögenswerte in der Europäischen Union (EU) genau zu definieren und zugleich Nutzer und Anleger schützen. MiCA soll Rechtssicherheit für Krypto-Assets wie Kryptowährungen und Stablecoins gewährleisten und ist Teil des sogenannten Digital Finance Package. Letzteres wird die europäische Wirtschaft verändern.

Mit MiCA könnte die Europäische Union First Mover für Kryptos werden und zum führenden Kontinent für Krypto-Assets aufsteigen. Voraussetzung ist eine einheitliche und vor allem innovationsfreundliche Verordnung für Krypto-Assets und Krypto-Dienstleistungen, welche schon bald ins EU-Recht integriert werden, sollte.“

Damit gäbe es sodann mit Blick auf die Emission, den Handel und die Verwahrung von Kryptowerten einheitliche Regeln und Transparenz. Ein vollständiges Verbot von Kryptowährungen wäre dagegen keine anlegerorientierte Alternative. Mit Blick auf Nachhaltigkeit und Dekarbonisierung im Kryptobereich sollte nach Lösungen zur Reduktion und Kompensation gesucht werden, anstatt bestimmte Assets wegen ihres Strombedarfs zu verbieten. Auch bei der Umsetzung der sogenannten „Travel Rule“ zur Kontrolle von Blockchain-Transaktionen sollte Regulierung mit Augenmaß erfolgen. Es ließen sich die vorhandenen Möglichkeiten der Blockchain-Technologie nutzen, um Transparenz und Nachvollziehbarkeit zu schaffen. Die Einbindung selbstverwalteter Krypto-Wallets in ein reguliertes Umfeld muss möglich sein, zum Beispiel durch die Nutzung von Analyse-Tools.

Im Interview: Harald Patt, BSDEX
Mit der BSDEX gibt es einen etablierten deutschen Player unter den Krypto-Exchanges - sagt Harald Patt, CEO der BSDEX

Harald Patt ist CEO der Börse Stuttgart Digital Exchange (BSDEX). Patt ist zudem Aufsichtsratsvorsitzender der The Naga Group und Aufsichtsratsmitglied der Optiopay. Zuvor war Patt Managing Director der Fosun Hightechnology Group und CEO vom Fosun Europe Innovation Hub sowie davor Generalbevollmächtigter der FinTech Group Bank. Patt war Gründer und CEO der Panthera Capital und der CeFDex – Wertpapierhandelsbank. Harald Patt verfügt über besonderes Fachwissen zu Kryptowährungen und Blockchain, Börsenhandel und Venture Capital – insbesondere mit dem Fokus auf das institutionelle Geschäft und Unternehmenskunden.

Sie sprechen öfters von der Token-Ökonomie. Herr Patt, warum die Blockchain?

Distributed-Ledger-Technologien werden unser Leben verändern und völlig neue Geschäftsmodelle entstehen lassen, weil sie die Grundlage zur „Tokenisierung“ unserer Wirtschaft bilden. Token können auf Blockchains generiert und abgebildet werden, sie sind fälschungssicher und repräsentieren, einfach gesprochen, Vermögenswerte, immaterielle Rechte und Wirtschaftsgüter. Die Tokenisierung ist ein digitaler Verbriefungsprozess von Ansprüchen, Verpflichtungen und Rechten – und zwar auf dezentralen Transaktionsregistern. Dabei kann es Token zum Beispiel für Waren, Immobilien oder Gemälde, aber auch für Unternehmensanteile sowie Stimm-, Lizenz- und Nutzungsrechte geben. Nur wer als Inhaber gewisse Token sein Eigen nennt, kann schließlich eine Transaktion auf der jeweiligen Distributed-Ledger-Technologie sicher via kryptografische Schlüssel durchführen. Ich finde das schon faszinierend, weil dadurch ganz neue Opportunitäten und Geschäftsideen entstehen. Sie etwa nicht?

Doch schon…und das haben ja auch immer mehr institutionelle Investoren erkannt. Viele davon setzen auf Kryptowährungen, oder?

Zunächst einmal geht es bei Bitcoin & Co. um das Thema Geldanlage, da eine Krypto-Beimischung das Risiko-Rendite-Profil eines Anlageportfolios verbessern kann. Sie sind als alternative Anlageklasse aber hoch volatil. Dennoch zählen sie bei vielen Anbietern zum festen Bestandteil der Geldanlage.

Auch institutionelle Investoren setzen auf Kryptowährungen. Daran ändert auch die bevorstehende Zinswende nichts. Entscheidend ist die Marktkapitalisierung – und noch mehr das Projektthema und Innovationspotenzial einer digitalen Währung.“

Unternehmenstransaktionen per Kryptowährungen sind möglich. Was halten Sie von Smart Contracts?

Viel. Ein Smart Contract ist ein Computerprogramm, welches unterschiedlichste Vertragsbedingungen abspeichern, selbstständig ausführen und überwachen kann. Verträge werden mit dieser Technologie ohne das Konsultieren von Notaren rechtssicher und lassen sich zu jeder Zeit auf ihre Echtheit prüfen. Dadurch können Kosten merklich reduziert werden. Vor allem das quelloffene und verteilte System Ethereum ermöglicht das Anlegen, Verwalten und Ausführen von dezentralen Kontrakten.

Ein Anwendungsfall, der mich begeistert, sind sensorgestützte Versicherungen. Da ist der Eintritt des Versicherungsfalls abhängig von der Datenerfassung modernster Sensorik. Die Blockchain kann etwa mit dem Bordcomputer des Autos gekoppelt werden. Sobald der Computer einen Schaden am Auto registriert, sendet dieser die relevanten Informationen an die Kfz-Versicherung. Letztere validiert die Schadensforderung sofort.”

Die dazugehörige Versicherungspolice autorisiert schließlich die Zahlung, ohne dass der Kunde aktiv werden muss. Der Kunde ist von langwierigen Nachweisketten und Prüfungen befreit, der Austausch mit dem Versicherer entfällt.

Nun zu ihrem Business. Auf welches technologische Setup sollten institutionelle Anleger im Hinblick auf die Auswahl eines geeigneten Handelsplatzes für Kryptowährungen folglich achten?

Die BSDEX ist seit 2019 als Handelsplatz für digitale Assets am Markt und heute ein etablierter Player „Made in Germany“ unter den Krypto-Exchanges. Beim Set-up des Handels mit Kryptowährungen greift die BSDEX als Teil der Gruppe Börse Stuttgart auch auf deren umfassende Erfahrungen im Wertpapierhandel zurück, etwa mit Blick auf Stabilität und Transparenz. An der BSDEX ist der Handel von Bitcoin, Ethereum, Litecoin und Ripple gegen Euro möglich. Dabei sorgen wir für hohe Marktliquidität – durch institutionelle Handelsteilnehmer und Liquidity Provider wie die EUWAX AG und die Bankhaus Scheich Wertpapierspezialist AG. Unser Angebot umfasst auch attraktive und volumenabhängige Gebührenstrukturen.

Institutionelle Investoren schätzen einen vorgegebenen regulatorischen Rahmen, Skalierbarkeit von Services sowie die automatische Anbindung durch APIs. Die BSDEX bietet eine professionelle Trading-Engine für digitale Assets und erfüllt alle rechtlichen Anforderungen institutioneller Kunden. Die BSDEX API ermöglicht eine zuverlässige und automatisierte Verbindung zum Handelssystem.“

Ferner stellt die blocknox GmbH als Teil der Gruppe Börse Stuttgart eine zuverlässige Verwahrlösung zur Verfügung. Somit ist die BSDEX der ideale Partner für den Handel mit digitalen Assets für institutionelle Kunden.

Gibt es weitere Aspekte?

Bei B2B2X-Geschäftsmodellen spielt die Möglichkeit kundenspezifischer Setups eine besondere Rolle. Wir bieten institutionellen Kunden eine direkte Anbindung an die BSDEX mit REST und FIX API sowie einen Support durch eigene Entwickler-Teams in Berlin und Stuttgart. Unsere In-House entwickelte Trading-Engine erlaubt zudem einen flexiblen Umgang mit individuellen Anforderungen institutioneller Kunden.

Die Offenheit der Aufsichtsbehörden und des Gesetzgebers für Kryptowerte haben maßgeblich zu einer positiven Entwicklung beigetragen.“

Die BSDEX als regulierter Handelsplatz für digitale Vermögenswerte nach § 2 Abs. 12 KWG bietet multilateralen Handel mit Kryptowährungen. Sie wird als multilaterales Handelssystem von der Baden-Württembergischen Wertpapierbörse GmbH betrieben, die auch Trägergesellschaft der öffentlich-rechtlichen Börse in Stuttgart ist. Orders werden direkt und nach festen Regeln gegeneinander ausgeführt. Offene Orderbücher geben Aufschluss über vorliegende Orders und die aktuelle Marktlage. Der Handel an der BSDEX ist mit Transaktionsentgelten verbunden, die sich je nach Ordertyp unterscheiden. Die BSDEX richtet sich sowohl an Retail-Kunden als auch an institutionelle Kunden.

Auf der diesjährigen Crypto Assets Conference gab es eine interessante Panel-Diskussion zur Zukunft des Börsenhandels. Können neue, dezentralisierte Institutionen im Krypto-Handel die bestehenden zentralen Börsen ersetzen?

Dezentral organisierte Börsen sind grundsätzlich interessant, weil sie nach dem Peer-to-Peer-Modell funktionieren. Intermediäre sind nicht notwendig, die Handelsbeziehungen finden zwischen den Teilnehmern der Plattform und damit direkt zwischen den Wallets zweier Nutzer statt. Gerade Liquidity Pools sind in diesem Zusammenhang spannend, da sie einen Ort darstellen, an dem Token-Inhaber ihre Token verleihen können, um im Anschluss an Transaktionen mitzuverdienen. Auf diese Weise wird der Markt mit Liquidität versorgt. Ohne Liquidity Pools gäbe es demzufolge keine dezentralen Börsen. Dennoch ist der Funktionsumfang dezentraler Börsen begrenzt. Auch die grafische Benutzeroberfläche ist für Einsteiger zu unübersichtlich. Limit-Orders, Margin-Trades oder Stop-Loss sind für Trader ebenso Mangelware. Liquidity Pools weisen zudem einige Risiken auf. Hierzu zählen Hacks und Fehlerhaftigkeit. Mehr noch: Sobald man seinen Private Key im DeFi-Bereich verliert, sind die Vermögenswerte für immer verloren, auch das Konto kann nicht wiederhergestellt werden.

Es geht also auch um Cybersicherheit.

Korrekt. Die BSDEX bietet als zentral organisierter Handelsplatz eine technisch zuverlässige und transparente Umgebung für den Handel mit digitalen Assets. Darüber hinaus sorgt die EUWAX AG als Teil der Gruppe Börse Stuttgart für Liquidität im Handel. Unsere moderne Benutzeroberfläche bietet zudem professionelle Funktionalitäten für alle Anleger. Die Euro-Guthaben der Anleger werden kostenlos bei einer deutschen Bank verwahrt und sind durch die gesetzliche Einlagensicherung in Deutschland abgesichert. Die treuhänderische Verwahrung digitaler Vermögenswerte ist ebenfalls kostenlos und erfüllt hohe Sicherheitsstandards. Die Kundenidentifikation erfolgt vollständig digital und ermöglicht einen einfachen und schnellen Zugang zu unserem Handelsplatz.

Der digitale Wandel braucht aber eine gute Infrastruktur. Hier sehen Unternehmen das größte Hemmnis. Was muss getan werden?

Der 5G- und Breitbandausbau muss massiv vorangetrieben werden. Wir brauchen nicht nur digitale Konsumenten, sondern vor allem digitale Produzenten. Wir haben hierzulande noch nicht einmal 4G flächendeckend komplett ausgebaut, während Shenzhen die erste 5G-Stadt der Welt ist. Deutschland investiert in Künstliche Intelligenz („KI“) bis 2025 etwa 3 Mrd. Euro, während Tianjin 15 Mrd. pro Jahr in KI investiert.

Was machen in den Vereinigten Staaten (USA) oder in Asien ansässige Digitalunternehmen besser und warum sind diese erfolgreicher als andere Unternehmen in Europa?

Das muss man sehr differenziert betrachten. Aufgrund der Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO) in Europa hat es die datenorientierte Plattformökonomie hierzulande etwas schwerer als in den USA und China. Die Daten können dort durch die GAFAs oder die BATs schneller verwendet und kommerzialisiert werden. Nehmen wir an, es gibt zwei Unternehmen mit demselben Geschäftsmodell im Silicon Valley und in Deutschland. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Unternehmen im Silicon Valley schneller wächst, ist höher, weil dort sowohl mehrere als auch höhere Finanzierungsrunden möglich sind. Ein weiterer Punkt ist, dass wir in Europa stets am perfekten Produkt arbeiten, bevor wir den Roll-out wagen. In den USA und China hingegen heißt die Devise, ein minimal überlebensfähiges Produkt (Minimal viable product) so schnell wie möglich auf den Markt zu bringen. Es gibt aber auch positive Beispiele in Europa.

Die Fragen stellte François Baumgartner, IT Finanzmagazin
François Baumgartner ist frei­be­ruf­li­cher Jour­na­list für das IT-Fi­nanz­ma­ga­zin. Er schreibt u.a. für die Sprin­ger Na­tu­re Group (Bank­ma­ga­zin, Ver­si­che­rungs­ma­ga­zin und re­turn – Ma­ga­zin für Trans­for­ma­ti­on und Turnaround) so­wie für pro­con­tra und die Fach­zeit­schrift Die Bank. Der Ma­ga­zin- und On­line­jour­na­list war zu­vor für die Wirt­schafts­zei­tung so­wie mehr als 12 Jah­re lang u.a. als Re­gie­as­sis­tent und frei­er Au­tor für das Baye­ri­sche Fern­se­hen tä­tig. In sei­ner Frei­zeit in­ter­es­siert sich der Star Wars Fan u.a. für die The­men Geld­an­la­ge, Ver­mö­gens­auf­bau, Wirt­schafts­ge­schich­te, Po­li­tik, Da­ta Sci­ence und Künst­li­che Intelligenz.

Die da wären?

Es gibt eine sehr lebendige Startup-Szene in Berlin, Paris und London. Wir gehören als BSDEX und als ein Joint Venture der Gruppe Börse Stuttgart, Axel Springer SE, Finanzen.net GmbH und der SBI Group zu dieser neuen Startup-Welt dazu. Für unser Business suchen wir selbstverständlich auch Menschen, die sich für die Welt der Kryptos interessieren und begeistern können.

Wie sieht Innovation im Krypto-Markt noch aus und wie lässt sich das in einem Produktportfolio abbilden?

Wir werden schon bald unser Produktportfolio erweitern. Bei der Aufnahme von Kryptowährungen in den Handel achten wir auf Aspekte wie die Marktkapitalisierung oder die Verwahrfähigkeit. Ferner sind das Kundeninteresse und damit zusammenhängend das Projektthema und das Innovationspotenzial einer Kryptowährung relevant. Projektthemen können zum Beispiel die Knappheit von Coins, der Zahlungstransfer oder eben Smart Contracts sein.

Aktuell schauen wir uns Exchange Traded Notes für Kryptowährungen – also Krypto-ETNs, genauer an.“

Dabei steht für uns fest: Auch ETNs auf Kryptowährungen sind interessante Anlageinstrumente, die sich sehr einfach über Broker und Depotbanken in ein Vermögensportfolio einspeisen lassen. Man braucht heute also keine eigene Wallet mehr, um in Kryptowährungen zu investieren.

Herr Patt, mit ETH 2.0 rückt die Nachhaltigkeit bei Kryptos in den Vordergrund. Wie stehen Sie zu ESG und Kryptos?

Ich würde mich freuen, Sie auf der Messe Invest an unserem Stand begrüßen zu dürfen – weil wir uns dort ausführlich über das Thema austauschen werden.  Zusammenfassend kann man sagen, dass laut dem Bitcoin Mining Council das globale Bitcoin Mining den höchsten erneuerbaren Energiemix hat. Darüber hinaus kann mittlerweile auch ein Bitcoin-ETN eine CO2-Ausgleichskomponente enthalten. Und mit dem Upgrade auf ETH 2.0 verabschiedet sich Ethereum vom Mining. Dabei wird der energiehungrige Proof-of-Work-Mechanismus durch die deutlich sparsamere und effizientere Proof-of-Stake-Methode ersetzt.

Ethereum wird nicht nur effizienter, sondern auch deutlich umweltfreundlicher und könnte damit ebenso für ESG-Portfolios interessant werden.“

Noch eine persönliche Frage: Sie mögen gerne smarte Produkte. Warum?

Smarte Produkte sind intelligente Produkte. Sie können sich an ihre Umwelt und ihre Nutzer ideal anpassen. Unser Leben wird sich mit physischen Produkten verbinden, um die von uns geforderte Individualität zu bewerkstelligen. Ein Laufschuh wird sich mit der Smartwatch verbinden, um vielleicht auf Risiken beim Laufen hinzuweisen. Und in der Industrie ist sogenannte Predictive Maintenance beziehungsweise die vorsorgliche Instandhaltung von Maschinen stark im Kommen. Diese kundenorientierte Denke ist jedoch ebenso für die Finanzwirtschaft wesentlich. Ob Privat- oder Geschäftskunden – der Zugang zu neuen Assetklassen sollte so komfortabel und sicher wie möglich gestaltet sein.

Herr Patt, vielen Dank für dieses Gespräch.François Baumgartner

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