Studie: Robo Advisor stoßen bei Sparern auf Skepsis
Zwar sahen fast 60 Prozent beim Robo Advisor eine Zeitersparnis gegenüber einer Anlageberatung, doch viele Anleger glauben im Zweifel an sich: 52 Prozent gaben an, sie steuerten ihre Geldanlagen in Börsenkrisen selbst am besten. Quirion-Chef Martin Daut hält das – vor allem bei Männern – für eine “klare Fehleinschätzung”.
Auf der anderen Seite können sich laut Studie 67 Prozent der unter 50-Jährigen vorstellen, eine digitale Vermögensverwaltung zu nutzen. Unter den Nutzern legten vor allem Frauen und Jüngere mehr Geld bei solchen Angeboten an. Unter Nicht-Nutzern blieben Bedenken wie zu hohe Gebühren und fehlendes Vertrauen in Algorithmen, nahmen aber ab.
Bei Robo Advisorn geben Sparer zunächst unter anderem an, welche Anlagezeiträume und Risikoneigung sie haben. Danach schlägt ein Computer automatisiert ein Portfolio vor – in der Regel aus Indexfonds (ETF) für Aktien und Anleihen, Rohstoffen und teils Immobilien. Manche Anbieter schichten Portfolien automatisch um, etwa wenn Börsenrisiken wachsen, andere setzen die Aufteilung regelmäßig zurück. Vorteil: Anleger müssen sich nicht selbst um ihr Portfolio kümmern. Geldhäuser wie Deutsche Bank und Commerzbank mit Cominvest, aber auch Sparkassen und Genossenschaftsbanken sowie etliche Start-ups haben vor einigen Jahren Angebote an den Markt gebracht.
Doch Hoffnungen auf hohes Wachstum haben sich nicht erfüllt. Den Markt haben wenige Anbieter unter sich aufgeteilt.”
Während Banken gerne lukrative eigene Fonds bewerben, investieren viele Anleger selbst in Indexfonds, etwa über Sparpläne. Commerzbank Cominvest (Website) und Quirion (Website) verwalten insgesamt mehr als drei Milliarden Euro an Kundengeld, der Gesamtmarkt für von Robo Advisorn in Deutschland verwaltete Vermögen wurde auf acht bis zwölf Milliarden Euro geschätzt.dpa
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