ZAHLUNGSVERKEHR14. Februar 2024

Mit diesen Innovationen und Zusatzprodukten will Visa in Deutschland wachsen

Visa

Erst gestern verkündete die hinter der Girocard stehende Euro Kartensysteme neue Rekordzahlen, heute hält Visa dagegen. Die Zahl der Debitkarten steigt um 33 Prozent auf rund 16 Millionen – damit sei die Akzeptanz erstmals größer als die traditioneller Bankkarten. Was bedeutet das angesichts neuer Technologien wie Click to Pay und welche Zusatzprodukte für die Bankenwelt stehen noch auf der Agenda?

Starkes Wachstum verzeichnete Visa im Geschäftsjahr 2023 in Deutschland. Das Volumen der Zahlungen, die mit Visa Debit- und Kreditkarten getätigt wurden, ist um 25 Prozent gestiegen. Im Hinblick auf die Anzahl der Transaktionen verzeichnete Visa im deutschen Markt sogar ein Wachstum von 33 Prozent. Das Unternehmen betont, dass sich die Debitkarten von Visa inzwischen fest im Markt etabliert haben und ihre Zahl auf rund 16 Millionen gestiegen ist. Grund dafür sei auch der Trend zu Debitkarten im Handel – und die Praxis vieler Banken, ihren Kunden statt der Girocard nur noch Debitkarten von Visa und Mastercard auszustellen. Im Vergleich zu Ende September 2022 verzeichnet Visa jedenfalls ein Plus von 33 Prozent.

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Verbraucherinnen und Verbraucher haben Visa im vergangenen Jahr deutlich häufiger genutzt. Das unterstreicht das steigende Vertrauen von Banken, Händlern, Verbraucherinnen und Verbrauchern in Visa und digitale Zahlungen.”

Albrecht Kiel, Regional Managing Director Central Europe bei Visa

Waren Akzeptanzstellen in der Vergangenheit ein Mangel, stieg ihre Zahl im stationären Handel bis Ende Dezember 2023 auf 1,27 Millionen. Das entspricht einem deutlichen Zuwachs von 20 Prozent. „Visa wird erstmals an mehr Terminals akzeptiert als traditionelle Bankkarten“, erläutert Albrecht Kiel. „Unsere Investitionen zahlen sich immer mehr aus. In diesem Jahr wollen wir erneut bis zu elf Millionen Euro in den Ausbau der Akzeptanz in Deutschland investieren.“

Click to Pay als Enabler im Handel

An der Kasse zahlen die Kunden inzwischen überwiegend kontaktlos. Visa treibt die Einführung von Click to Pay voran, um auch Online-Zahlungen so bequem wie das kontaktlose Bezahlen zu machen. Bei “Click to Pay” handelt es sich um ein Upgrade für Kartenzahlungen bei Online-Händlern. Der Bezahlvorgang wird vereinfacht, indem sich Verbraucher nach einer einmaligen Registrierung mit ihrer E-Mail-Adresse identifizieren. Die manuelle Eingabe der Kartendaten bei jedem Einkauf ist dann nicht mehr nötig.

Gleichzeitig ist Click to Pay ein Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit. Dafür wird die Token-Technologie genutzt, die auch beim Bezahlen mit dem Smartphone zum Einsatz kommt. Digitale Endgeräte und Online-Händler speichern dabei anstelle der Kartendaten nur einen Platzhalter. Betrüger können damit nichts anfangen. Die Verbreitung der Token-Technologie hat in Deutschland im vergangenen Geschäftsjahr deutlich zugenommen: Jede dritte Transaktion mit in Deutschland ausgegebenen Visa-Karten war eine “tokenisierte” Transaktion. Dies entspricht einer Steigerung von zehn Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr.

Neue Märkte und Geschäftsfelder

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In Deutschland sieht Visa vor allem in der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung ein Wachstumspotenzial. Gemeinsam mit der Publk GmbH bietet Visa Bezahlkarten an, mit denen Behörden in die Lage versetzt werden, Zahlungsprozesse effizient zu gestalten. Eine Reihe von Kommunen gibt bereits Bezahlkarten auf Basis von Visa Debit an Obdachlose und Asylbewerber aus.

Darüber hinaus treibt Visa auch die Integration von digitalen Bezahlprozessen im Bereich des Transportwesens voran. Zu Beginn des Jahres 2023 hat Visa gemeinsam mit Mercedes-Benz einen Standard für das Bezahlen im Auto gesetzt, der es den Fahrern ermöglicht, bequem aus dem Auto heraus zu bezahlen. Laut Prognosen von Juniper Research wird dieser Markt bis zum Jahr 2026 auf rund 4,7 Milliarden Transaktionen anwachsen. Im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) kann die Visa-Karte ein Ersatz für herkömmliche Fahrkarten sein. Fahrpreisberechnung und -abbuchung erfolgen bequem, indem die Visa-Karte oder ein mobiles Endgerät beim Ein-/Ausstieg an Lesegeräte gehalten wird. In den Niederlanden steht diese komfortable Reisemöglichkeit inzwischen landesweit in Bussen und Bahnen zur Verfügung.

Ein weiteres Wachstumsfeld für den Zahlungstechnologie-Anbieter sind direkte Geldtransfers zwischen Privatpersonen oder Unternehmen. Visa Direct ermöglicht Geldtransfers nahezu in Echtzeit. Insgesamt verbindet Visa Direct weltweit 8,5 Milliarden Konten, Karten und Geldbörsen. Damit können beispielsweise Arbeitsmigrantinnen und -migranten Geld in ihre Heimatländer überweisen. Dies ist auch dann möglich, wenn die Empfänger dort kein Bankkonto haben. Visa-Geldtransfers werden von Unternehmen genutzt, um Fahrer unmittelbar nach Erbringung ihrer Leistung zu bezahlen.

Neue Zusatzprodukte für Banken

Visa / Mercedes

Mit zusätzlichen Dienstleistungen für Finanzinstitute, denen der Zahlungstechnologieanbieter Services entlang der gesamten Wertschöpfungskette anbietet, will Visa ebenfalls wachsen. Darüber hinaus ist Visa unter anderem Partnerschaften mit mehr als 100 FinTech-Partnern in Europa eingegangen. Diese Partnerschaften versetzen Banken in die Lage, die neuen Services über so genannte APIs in ihre bestehenden Systeme zu integrieren. Im Jahr 2023 wird ein Beratungsangebot zur Unterstützung von Finanzinstituten bei der Nutzung von künstlicher Intelligenz eingeführt.

Zudem unterstützt Visa Finanzinstitute mit Sicherheits- und Risikomanagement-Dienstleistungen. In Großbritannien läuft derzeit ein Pilotprojekt. Dabei soll die auf künstlicher Intelligenz basierende Betrugsprävention von Visa auch anderen Zahlungsarten zugänglich gemacht werden. Ziel ist unter anderem die Betrugsbekämpfung bei vorausgefüllten digitalen Überweisungen. Visa hat in den vergangenen fünf Jahren mehr als neun Milliarden Euro in Cybersicherheit und damit verbundene Technologien investiert. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, das Betrugsrisiko zu verringern. Sie schützen alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Zahlungsnetzwerks. Auf diese Weise konnten im vergangenen Jahr Schäden durch Betrug in Höhe von rund 25 Milliarden Euro pro Jahr verhindert werden. Darüber hinaus sorgt die robuste Infrastruktur mit mehr als 16 Millionen Kilometern eigener Leitungen dafür, dass Zahlungen rund um die Uhr zur Verfügung stehen und reibungslos funktionieren.tw

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