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ANWENDERBERICHT5. November 2015

Neuland betreten: IT‑Outsourcing und -Sourcing bei der Versicherungskammer Bayern (VKB)

Hartmut PufahlVKB
Hartmut Pufahl, Geschäftsführer VKBitVKB

Versicherer müssen zentrale Herausforderungen lösen: Regulatorik, Umsetzung der Digitalisierung, veränderte Kundenbedürfnisse. Dazu gehört auch Effizienz und Effektivität zu verbessern. Der IT kommt dabei eine zentrale Rolle bei, um etwa Prozesse zu standardisieren, so dass über Skaleneffekte Kosten eingespart werden können.  Vor diesem Hintergrund setzen sich Versicherungen verstärkt damit auseinander, grundlegende IT-Aufgaben auszulagern. Das Beispiel der VKB und FI-TS zeigt, wann sich IT-Outsourcing für Versicherer loht.

von Hartmut Pufahl, Geschäftsführer VKBit

Der VKB-Konzern hat die teilweise  Aus­la­gerung sei­nes IT-Betriebs neu or­ganisiert und dabei gleichzeitig sei­ne Sourcing-Stra­tegie neu aus­gerich­tet. Ziel war es, die IT-Infra­struktur zu modernisie­ren und gleichzeitig IT-Kos­ten zu senken. Bei der Su­che nach ei­nem ge­eig­ne­ten Partner hat der öff­entli­che Versi­che­rer drei Vor­ga­ben gemacht:

1. Mit jedem neuen Versicherungs-Produkt muss auch die entsprechende Software angepasst werden, so dass Versicherungen eine schnelle Unterstützung bei der Produkteinführung benötigen. Die mit dem kurzen Produktzyklus verbundenen Entwicklungs- und Testanforderungen müssen auch in der IT-Infrastruktur abgebildet werden.

2. Die sensiblen personenbezogenen Kundendaten erfordern einen sehr sorgfältigen Umgang. Dabei müssen alle gesetzlichen Vorgaben in Bezug auf den Datenschutz stets eingehalten werden.

3. Zusätzlich muss die IT auch die aktuellen aufsichtsrechtlichen Regeln wie etwa Solvency II abbilden.

VKB
VKB

Nach intensiver Marktanalyse und eingehender Prüfung möglicher IT-Partner hat sich der Konzern VKB für eine teilweise Auslagerung des IT-Betriebs an Finanz Informatik Technologie Service (FI-TS) entschieden. Für den Versicherungskonzern war es wichtig, dass der IT-Partner IT-Outsourcing-Erfahrungen für Banken und Finanzdienstleister besitzt und professionell die Anforderungen der Regulatorik umsetzt.

Entscheidend für die Partnerwahl war aber, dass der IT-Provider eine nachhaltige Strategie in Richtung Versicherungs-IT verfolgt. Schließlich gibt es eine große Übereinstimmung von Banken und Versicherungen gerade bei aufsichtsrechtlichen IT-Themen. Der Versicherungskonzern hat FI-TS das komplette Housing der IT-Infrastruktur sowie den Betrieb des Mainframes bis hin zur Betriebssystemebene übertragen. Des Weiteren kümmert sich der IT-Provider auch um Teile des Netzwerks und die Anbindung an das crednet, dem sicheren Kommunikationsverbund der Finanz- und Versicherungsindustrie.

Herausforderung Umzug

Zu Beginn der Partnerschaft wurde die IT-Infrastruktur vom Konzern-Rechenzentrum in München in die FI-TS Rechenzentren nach Nürnberg überführt. Rund 300 Mitarbeiter von FI-TS und des Konzerns VKB sowie der ehemalige IT-Dienstleister des VKB Konzerns, die Gesellschaft für angewandte Versicherungsinformatik (GaVI), waren an diesem Großprojekt beteiligt. Zunächst galt es, die technischen Plattformen und die daran angebundenen Anwendungen zu analysieren. Darauf baute eine detaillierte Migrationsplanung auf, die durch umfangreiche Tests abgesichert wurde. Auf Basis detaillierter Planungen wurden Daten an nur einem Wochenende von München nach Nürnberg überführt. Neben der gründlichen Planung zählte auch die enge Abstimmung zwischen beiden Partnern zu den zentralen Erfolgsfaktoren dieses hochsensiblen Projekts. Im nächsten Schritt passte der IT-Provider anschließend die Mainframe-Landschaft des Versicherers an seine Standards an, automatisierte Prozesse und Wartungsstände wurden angeglichen, so dass stets standardisiert die aktuellsten Software-Releases im Betrieb zur Verfügung gestellt werden können. 

Versicherungskammer Bayern
VKB ist bundesweit der größte öff­entli­che Versi­che­rer. Mit sei­nen regio­nal tätigen Gesellschaf­ten ist das Un­ternehmen in Bayern, der Pfalz, im Saar­land sowie in Berlin und Bran­denburg tätig; im Krankenversi­cherungs­ge­schäft zu­sammen mit den an­de­ren öff­entli­chen Versi­cherern bundesweit. Mit rund 6.800 Be­schäftig­ten erzielte der Konzern im Ge­schäftsjahr 2014 Bei­trags­einnah­men von insge­s­amt 7,27 Mrd. Eu­ro.
Für den Versicherungskonzern hat die Teilauslagerung der IT zahlreiche Vorteile gebracht. Ihm stehen moderne und rechtskonforme IT-Strukturen zum Schutz der personenbezogenen Daten zur Verfügung und es ist sichergestellt, dass gesetzliche Anpassungen kurzfristig in der IT abgebildet werden. Darüber hinaus werden technische Anforderungen für neue Software-Releases schnell und flexibel zur Verfügung gestellt, so dass neue Produkte im Markt platziert werden können. Dank des umfassenden IT-Know-hows kann der IT-Dienstleister auch kurzfristig auf Lastspitzen reagieren und zusätzliche IT-Kapazitäten bereitstellen. Der Wunsch nach optimierten Kosten konnte durch den Ausbau standardisierter und automatisierter Prozesse realisiert werden. Kurze Umschaltzeiten auf Backup-Kapazitäten und verbesserte Service Level Agreements sorgen zusätzlich für eine bessere IT-Unterstützung.

Mit Beginn der Zusammenarbeit war beiden Vertragspartner bewusst, dass FI-TS Pionierarbeit in Bezug auf die für Versicherungen relevanten Themen bei IT-Auslagerungen erbringen muss. Diesen Weg haben der VKB-Konzern und der IT-Provider gemeinsam beschritten und gute Erfolge erzielt. FI-TS hat nicht nur den Schutz personenbezogener Daten erfolgreich umgesetzt, sondern auch alle regulatorische Vorgaben der Versicherungsbranche erfüllt.aj

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