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ARCHIV8. August 2018

comdirect Risikoanalyse: Mit Design Thinking zu mehr Nutzerfreundlichkeit

Jörn Gottschau, Senior Projektleiter Corporate Strategy & Consulting comdirectcomdirect

Bei vielen Investoren steht bei der Wert­papier­auswahl die Performance im Fokus. Dabei ist ein weiterer Faktor entscheidend für den Anlageerfolg: das Risiko. Risikoanalyse: Kennziffern, dieses zu messen, gibt es viele, ob Volatilität, Value at Risk oder Maximum Drawdown. Doch sie sind meist erklärungsbedürftig. Und selbst wenn das Risiko für ein bestimmtes Wertpapier analysiert wurde, sagt das noch lange nichts über das Gesamtrisiko im Depot aus. Denn das ergibt sich aus dem Zusammenspiel der unterschiedlichen Titel.

von Jörn Gottschau, Senior Projektleiter Corporate Strategy & Consulting comdirect

Die comdirect bietet nun allen Kunden ein Risikoanalyse-Tool an, was jüngst ausgebaut wurde. Das Tool selbst ist seit Frühjahr 2018 nutzbar.

Wir standen am Anfang vor der Herausforderung, wie wir dieses – zugegeben etwas trockene und komplexe – Thema den Kunden näherbringen können. Gemeinsam mit den Kollegen aus dem User Interface und der User Experience haben wir überlegt, mit welchem Design sich die komplexen Inhalte am besten vermitteln lassen.“

Daher habe man sich für einen Design-Thinking-Prozess entschieden. Das Ergebnis war ein erster Prototyp, der in einer sogenannten „Usability-Klinik“ im August 2017 an Kunden und Nichtkunden getestet wurde. Deren Feedback floss in die weitere Produktkonzeption ein.

Durch das frühzeitige Einholen eines ersten Kundenfeedbacks konnten wir das Risikoanalyse-Tool noch vor Beginn der IT-Entwicklung gezielt verbessern.“

So waren einige Funktionen wie eine angedachte Korrelationsmatrix unverständlich und wurden aus dem Entwicklungs-Backlog entfernt, während andere, wie der Benchmark-Vergleich, höher priorisiert wurden. Erst danach erfolgte in mehreren Iterationen die eigentliche IT-Umsetzung in ein marktfähiges Produkt, dem Minimum Viable Product (MVP). Vor der endgültigen Veröffentlichung des Tools hatten noch einmal Mitarbeiter und ausgewählte Kunden die Möglichkeit, es in einer Family&Friends-Phase zu testen. Ihr Feedback floss ebenfalls in die Weiterentwicklung ein.

Niedrige Barriere zur Nutzung des Risikoanalyse-Tools

Eine häufige Feststellung in der Usability-Klinik war, dass Probanden eine hohe Hemmschwelle hatten, die einzelnen Funktionen der Risikoanalyse zu testen – nur wenige erschlossen sich die Funktionalitäten durch Ausprobieren.

Uns war besonders wichtig, dass die Barriere, das Tool und seine Features zu nutzen, möglichst gering ist. Wir haben deshalb ein Hilfsmittel kreiert, das den Depotkunden durch die verschiedenen Funktionen führt.“

Risikoanalyse bei der comdirect
comdirect
Ein inhouse produziertes, interaktives Video-Tutorial erklärt den Kunden nun am Beispiel des eigenen Portfolios Schritt für Schritt die Risikoanalyse. Hierzu war es notwendig, die Elemente der Website mit dem Video zu synchronisieren, sodass die Steuerung der Videos auf diverse Mouse-Events reagiert.

Die Kunden sollen wissen, dass sie nichts kaputt machen können. Der Tutor führt den User deshalb durch das Tool und reagiert auf die Aktionen, die in der Risikoanalyse ausgeführt werden.“

Das Risikoanalyse-Tool bildet das Depot in einem Koordinatensystem grafisch ab. Dabei werden die Ein-Jahres-Performance auf der Y-Achse, die Ein-Jahres-Volatilität auf der X-Achse sowie das Volumen der Wertpapiere mittels Kreisgröße dargestellt. Hierfür wird die Highcharts-Bibliothek von HighSoft in die Website integriert. Volatilitäts- und Performancedaten werden von externen Dienstleistern zugeliefert. Bei der Berechnung der durchschnittlichen Depotvolatilität werden sowohl die Volatilitäten der einzelnen Wertpapiere und deren Gewichtung im Depot als auch die Korrelation der Werte untereinander berücksichtigt. Dies führt zu teilweise verblüffenden Erkenntnissen bei der Errechnung des Risikos des Gesamtdepots.

Das Tool verfügt über eine individuell konfigurierbare Benutzeroberfläche. So können zum Beispiel Wertpapierkreise für eine bessere Übersichtlichkeit ausgeblendet oder das Depot mit Indizes wie DAX, Eurostoxx50, S&P500 und Nasdaq100 verglichen werden.

Autor Jörn Gottschau, comdirect
Jörn Gottschau ist Senior Projektleiter Corporate Strategy & Consulting, arbeitet seit 2012 als IT- und Strategie-Projektleiter bei der comdirect-Bank. Er verantwortet in dieser Rolle die Konzeption und IT-Umsetzung von verschiedenen Projekten im Banking- und Brokerage-Umfeld.

Orderauftrag aus der Simulation heraus

Die jüngste Neuerung erfolgte Ende Juli 2018: Veränderungen am Depot können nun simuliert werden.

Was pas­siert, wenn ich Po­si­tio­nen auf- oder ab­baue oder neue Ti­tel da­zukau­fe? Wie sä­he das Ren­di­te-Ri­si­ko-Ver­hält­nis im De­pot aus, wenn ich vor ei­nem Jahr ei­ne an­de­re De­pot­zu­sam­men­set­zung ge­wählt hät­te? Das wa­ren Fra­gen, die sich un­se­re Kun­den gestellt haben.“

Mit der Depotsimulation können Veränderungen ganz einfach ausprobiert werden. Sie werden grafisch dargestellt und das simulierte Depot kann mit der Ausgangssituation verglichen werden. Wenn die Kunden in der Depotsimulation eine Zusammensetzung finden, auf deren Erfolg sie in der Zukunft setzen möchten, können die Orders gleich über das Tool gestartet werden. Durch einen Klick auf den Kauf- oder Verkauf-Button wird der entsprechende Orderprozess initiiert.

Die Risikoanalyse (Website) wird fortlaufend weiterentwickelt. Dabei setzt comdirect weiterhin auf das Kundenfeedback, speziell aus der Community.aj

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