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PRODUKTE7. Juni 2023

Helaba fördert Energiewende per Crowdfunding

Die Landesbank Hessen-Thüringen hat ein Pilotprojekt gestartet, um die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern an Solaranlagen und Windparks per „Schwarmfinanzierung“ zu erleichtern. Dazu baut sie eine eigene Crowdfunding-Plattform auf und kooperiert mit der Deutschen Leasing.

Die Energiewende gewinnt an Fahrt – und sie braucht Kapital. Bürgerbeteiligung per Crowdfunding kann dazu einen Betrag leisten. <Q>Fahroni / Bigstockphoto
Die Energiewende gewinnt an Fahrt – und sie braucht Kapital. Bürgerbeteiligung per Crowdfunding kann dazu einen Betrag leisten. Fahroni / Bigstockphoto

 

Beim Crowdfunding, zu deutsch: Schwarmfinanzierung, beteiligen sich viele Menschen mit kleineren Beiträgen an einem Projekt und ermöglichen so deren Umsetzung auch ohne große Investoren. Diese Form der Finanzierung hatte vor Corona in Deutschland einen kontinuierlichen Zuwachs erlebt. 2019 wurde erstmals die Schwelle von 52 Mrd. Euro knapp überschritten. Nach zwischenzeitlichen Rückgängen soll laut Statista im kommenden Jahr der bisherige Rekordwert erneut übertroffen werden. Die Marktforscher erwarten ein Wachstum von rund 10 Prozent in vier Jahren, von 50,93 Mrd. Euro in diesem Jahr auf 56,41 Mrd. Euro im Jahr 2027.

Häufig sind es Online-Plattformen oder private Initiativen, die Möglichkeiten zum Crowdfunding anbieten. Laut Giromatch gibt es derzeit rund 150 Crowdfunding-, Crowdlending- oder Crowdinvesting-Plattformen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Unterschiedlichste Anbieter tummeln sich hier, die sich verschiedenen Ausrichtungen und Schwerpunkten widmen

Zugang zu Bürgerbeteiligungen

Ein kommendes Thema ist die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern an Projekten zur Energiewende wie Solaranlagen, Energietrassen und Windparks. Der Ausbau erneuerbarer Energien kann auf diese Weise beschleunigt werden. So sehen Projektentwickler ein Lösungsangebot für Bürgerbeteiligungen verstärkt als Voraussetzung für die Vergabe der Fremdfinanzierung. Durch die aktive Einbindung der Menschen vor Ort steigt zudem die Akzeptanz.

Speziell für solche Finanzierungen hat die Helaba Landesbank Hessen-Thüringen (Website) gemeinsam mit der Deutsche Leasing Gruppe (Website) eine eigene Crowdfunding-Plattform ins Leben gerufen. Derzeit läuft die Pilotphase mit mehreren Sparkassen. Ziel der Zusammenarbeit sei die strategische Kompetenzbündelung in der Sparkassen-Finanzgruppe bei Projekten zum Ausbau erneuerbarer Energien. Damit erweitert die Helaba ihr Nachhaltigkeitsangebot um eine weitere attraktive Komponente, so Frank Nickel, Mitglied des Vorstands der Helaba.

Klare Aufgabenteilung

Bei der Deutschen Leasing verweist man auf den hohen Investitionsbedarf für den Ausbau erneuerbarer Energien. Dafür brauche es neue, vielfältige Finanzierungs- und Beteiligungsangebote. Genau diese Lücke wollen die beiden Kooperationspartner füllen:

<Q>Deutsche Leasing
Deutsche Leasing

Durch das gemeinsame Angebot können wir komplette Finanzierungslösungen darstellen, von der Einbringung bzw. Sicherung der Beteiligung durch die Bürger bis hin zu der passgenauen langfristigen Fremdfinanzierung.“

Rainer Weis, Mitglied des Vorstands der Deutschen Leasing

Die Kooperationspartner haben sich auf eine klare Aufgabenteilung geeinigt. Die Helaba beauftragt den Aufbau und den Betrieb der Plattform. Sie fungiert für die Sparkassen als Ansprechpartnerin und erläutert die Möglichkeiten der digitalen Plattform. Die Deutsche Leasing ergänzt diese Dienstleistung um die Fremdkapitalfinanzierung und die Strukturierung. Die Sparkassen übernehmen den Vertrieb der Projekte vor Ort und leiten die Geschäfte an die Helaba weiter.

Thematische Ergänzung

Im Bereich der öffentlichen Banken finden sich bereits einige andere Crowdfunding-Projekte, bislang allerdings keine mit dem Fokus Energiewende. Eine Initiative regionaler Sparkassen sammelt beispielsweise im Crowdfunding-Projekt „99 Funken“ Gelder für nachhaltige und soziale Projekte vor Ort und unterstützt diese per Co-Funding.

Daneben findet man etwa bwcrowd (2014 gegründet), eine Kooperation der Baden-Württembergischen Bank mit der Plattform Fairplaid, die vor allem im Sport-Umfeld aktiv ist. Außerdem VR-Crowd der Volks- und Raiffeisenbanken, darin federführend die VR-Bank Würzburg (2018), und GLS Crowd der sozial-ökologischen GLS Bank (2017), die beide mit der Plattform Portagon (Website, ehemals CrowdDesk) kooperieren. hj

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