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FINTECH29. Juli 2020

Satispay: Italienisches Payment-Start-up will in Deutschland Fuß fassen

Satispay

Mit Satispay startet ein weiteres europäisches mobiles Bezahlsystem in Deutschland. Laut dem Anbieter nutzen bereits eine Million Anwender die App regelmäßig zum bargeldlosen Bezahlen in Geschäften und für den Versand von Geldbeträgen. Die aus Italien stammende App arbeitet unabhängig von Kreditkarten. Was das FinTech zu bieten hat und warum es angesichts der Konkurrenz nicht leicht werden dürfte, den deutschen Markt flächendeckend zu erobern. 

Mit einem Anteil von 50 Prozent beim nicht-NFC-basierten mobilen Bezahlen im Einzelhandel ist Satispay nach Angaben des Anbieters in Italien Marktführer. Auch in Luxemburg, wo der Sitz des E-Geld-Instituts von Satispay liegt, ist das junge FinTech-Unternehmen vertreten. Hier nutzen bereits 70 Händler, darunter die Supermarktkette Auchan, das Tool. Jetzt will das Unternehmen auch auf dem deutschen Markt Fuß fassen.

Die für Endkunden kostenlose App ist kompatibel zu allen Girokonten der Eurozone. Dabei werden nur eine persönliche ID sowie die IBAN benötigt, keine weiteren Kredit- oder Debitkarten. Zunächst erfolgt die Verifizierung durch Satispay – danach soll sich die App für Online- und Offline-Zahlungen verwenden lassen. Da Satispay keine sensiblen Daten der Nutzer benötigt und keine weiteren Parteien wie zum Beispiel Banken oder Kreditkartenunternehmen in den Transaktionen involviert sind, soll das System sicher sein. Darüber hinaus bietet die App eine P2P-Geldübertragung an Freunde und Bekannte, die über dieselbe App verfügen – etwa für Geldgeschenke oder das Zusammenlegen einer Rechnung.

Satispay benötigt keine gesonderten Lesegeräte

Händler sollen profitieren, weil Satispay unabhängig von traditionellen Zahlungskreisläufen von Kredit- oder Debitkarten ist. So könne das Unternehmen seinen Service mit einem kostengünstigen wie auch leicht verständlichen Preismodell anbieten. Für die Nutzung von Satispay fallen keine Anmeldekosten oder monatlichen Gebühren an, lediglich eine fixe Provision von je 0,20 Euro bei Zahlungseingängen über 10,00 Euro. Eingänge darunter sind vollkommen kostenlos. Die App benötigt keine gesonderten Lesegeräte, was dem Händler wiederum Kosten spart. Mit Hilfe einer laut Anbieter einfachen Integration ist Satispay Business sowohl für den Instore- als auch für den Online-Handel verfügbar.

Dass die Zahlungsplattform mit den meisten bereits in Geschäften vorhandenen Geräten kompatibel ist, soll die Einführung des neuen Systems vereinfachen. Satispay ist jedoch nicht nur auf kontaktloses Bezahlen per Smartphone und digitalen Geldtransfer beschränkt: Durch die Aktivierung des Dienstes „Lieferung und Abholung“ bietet sich dem Händler zusätzliche Sichtbarkeit. Teilnehmende Geschäfte und Restaurants werden unter den entsprechend gekennzeichneten Services direkt innerhalb der App gefunden. Kunden können damit so telefonisch bestellen und direkt aus der App heraus bezahlen.

Satispay

Wir wollen mit Satispay eine echte Innovation für die Zahlungsgewohnheiten in Europa bieten und hier zum meistgenutzten Finanztool werden. In den vergangenen Jahren konnten wir den Mobile-Payment-Markt in Italien revolutionieren. Jetzt sind wir bereit für den nächsten Schritt und haben Deutschland als wichtigsten Markt ausgewählt, der in seiner Zahlungsdynamik ähnlich zu Italien ist.“

Alberto Dalmasso, Gründer und CEO von Satispay

Weiter erklärt er, in Deutschland habe sich genau wie in anderen Ländern ein neues Bewusstsein für die Notwendigkeit alternativer Zahlungsmethoden zum Bargeld entwickelt. „Deshalb sehen wir die Zeit als reif, eine sichere mobile Lösung für kontaktloses Bezahlen einzuführen, die gleichzeitig dem Handel unschlagbar niedrige Tarife bietet.“

Dabei findet man Satispay derzeit nur in „ersten ausgewählten Geschäften in Berlin“, man wolle demnächst das Angebot aber auf weitere Städte in Deutschland ausweiten. Klingt zwar noch nicht nach einer flächendeckenden Verfügbarkeit und es dürfte angesichts der großen Zahl an weiteren Payment-Lösungen schwierig werden, hier in großem Stil Händler zu überzeugen, aber vielleicht finden sich ja einige große Ketten, die das System bei sich implementieren und zu dessen Bekanntheit beitragen. In Italien ist Satispay nach eigenen Angaben inzwischen immerhin der führende Anbieter für Mobile Payment am POS mit einem jährlichen Transaktionsvolumen von 323 Millionen Euro.

Kunden, die das System ausprobieren wollen, können auf der Website aktuell einen 5-Euro-Promocode erhalten. tw

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