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STUDIEN & UMFRAGEN7. Dezember 2022

6 Prognosen zum Kryptomarkt 2023

Stark schwankende Kurse von Bitcoin & Co., spektakuläre Krypto-Pleiten, Weiterentwicklungen der Technologien und eine weltweite Inflation auf Rekordhöhe – selten waren die Zeiten für Kryptowährungen und -assets so turbulent wie in diesem Jahr. Doch wie geht es im kommenden Jahr weiter?

Mit welchen Entwicklungen müssen Kryptowährungen-Anleger im kommenden Jahr rechnen?<Q>Richardhefni / Bigstockphoto
Mit welchen Entwicklungen müssen Kryptowährungen-Anleger im kommenden Jahr rechnen?Richardhefni / Bigstockphoto

 

Adrian Fritz, Research Associate der Forschungsabteilung von 21.ca, Dachunternehmen des Krypto-ETP-Emittenten 21Shares (Webseite), hat sich die wichtigsten Faktoren angesehen, die den Kryptomarkt 2022 bewegt haben. Dazu zählen makroökonomische Rahmenbedingungen, Regulierungstendenzen, Infrastruktur- und Application-Layer von Blockchains & Co. sowie die Entwicklungen im DeFi-Markt und bei NFTs.

In einem ausführlichen Paper haben die Forscher von 21Shares die Aussichten für diese Faktoren jeweils für unterschiedliche Entwicklungen des Gesamt-Finanzmarktes dargestellt, unterschieden nach Bulle-, Bär- und neutralem Szenario. Im Folgenden gibt Adrian Fritz sechs Prognosen zu den wahrscheinlichsten Entwicklungen des kommenden Jahres ab.

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21Shares

Krypto-Migration durch Zinsanhebungen

Aufgrund steigender Energiepreise befinden sich Bitcoin-Miner in einer schwierigen finanziellen Lage. Darüber hinaus haben die Zentralbanken weltweit die Zinssätze energisch angehoben, um die Inflation zu bekämpfen, was die Anleger zur Flucht in sichere Häfen veranlasste. Ausschlaggebend für die Verbesserung der makroökonomischen Bedingungen sind aus Sicht von 21Shares Research vor allem drei Kernthemen: die Entwicklungen des russisch-ukrainischen Krieges, ein möglicher geldpolitischer Kurswechsel der Zentralbanken und die Abkopplung der Kryptowährungen vom Aktienmarkt.

Strengere Prüfungen für Stablecoins und Kryptobörsen

Vor dem Hintergrund des Zusammenbruchs des Terra-Luna-Netzwerks erließen die US-Regulierungsbehörden ein Verbot von unbesicherten Stablecoins in den USA. In ähnlicher Weise wird der Zusammenbruch von FTX die Regulierung beschleunigen. Die Aufsichtsbehörden werden in absehbarer Zukunft verlangen, dass Stablecoins zu 100 Prozent mit einer Off-Chain-Reserve von Dollar, Euro oder einem anderen Zielwert unterlegt werden. Ebenso werden sie den Kryptobörsen Proof-of-Reserves-Audits unterziehen.

Großes Potenzial für Cosmos und Ethereum

Das Blockchain-Protokoll Cosmos ist auf dem besten Weg, als Gewinner im Bereich der Interoperabilitätslösungen hervorzugehen. Zugleich wird Ethereum die wichtigste Smart-Contract-Plattform mit dem dynamischsten Ökosystem bleiben – alternative Layer-1-Blockchains haben sich in Stresstests als nicht konkurrenzfähig erwiesen. Layer-2-Skalierungslösungen hingegen haben deutlich an Akzeptanz gewonnen und werden dadurch die These der modularen Blockchain weiter untermauern.

DAOs vor der Wegscheide

Dezentralisierte autonome Organisationen (DAOs) werden dezentral von allen Mitgliedern organisiert und kontrolliert – eine Idee, die in der Praxis von Fehlanreizen und mangelnden Rechenschaftspflichten getrübt wird. Jede DAO muss daher von Beginn an eine klare Vision verfolgen, die von allen Mitgliedern verfolgt wird – dies kann mit neuen Governance-Modellen funktionieren, die erfolgreich verschiedene Stakeholder-Anreize (Token-Inhaber, Nutzer, Erbauer) in Einklang bringen, um ein langfristiges Wachstum effizient zu unterstützen.

Breite Anwendungsmöglichkeiten für DeFi

Ein Großteil der Decentralized-Finance-Aktivitäten (DeFi) ist zum aktuellen Zeitpunkt immer noch hochspekulativer Natur und zielt auf erfahrene, Krypto-native Nutzer ab. Es sind jedoch besonders die nicht-spekulativen Anwendungsfälle, die das langfristige Wachstum von DeFi vorantreiben. Eine Anbindung an reale Wirtschaftsgüter (real-world assets), wie sie etwa das deutsche Start-up Centrifuge vorantreibt, wird im kommenden Jahr zum wichtigen Thema werden. Die Chancen stehen also gut, das dezentrale Finanzanwendungen zunehmend auch Transaktionen mit realen Assets wie beispielsweise Kunst oder Immobilien ermöglichen.

NFTs als neue Generation sozialer Netzwerke

Das Metaverse, die virtuelle Welt des Web3, könnte der Ort für neue Generation sozialer Netzwerke werden. Im kommenden Jahr dürften Web3-Plattformen mit den etablierten Web2-Plattformen konkurrieren – in Bezug auf das bessere Nutzererlebnis und die stärkere Loyalität ihrer Kreativen. hj

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