SECURITY9. November 2018

Herausgabe von Login- oder Bankdaten: Angler Phishing per Social Media – 6 mal mehr Angriffe!

Angler Phishing zunahme der Betrugsversuche
proofpoint

Proofpoint (Websitehat jetzt seine aktuelle Analyse der jüngsten Entwicklungen im Bereich Cyber security veröffentlicht. Der Q3 Threat Report für Juli, August und September 2018 zeigt überraschende und teil­wei­se alar­mie­ren­de Ent­wick­lun­gen bei An­griffs­ver­su­chen von Cy­ber­kri­mi­nel­len. Der ver­mut­lich er­schre­ckends­te Trend ist die Zu­nah­me von Be­trugs­ver­su­chen durch fal­schen Sup­port via So­ci­al Me­dia. Pro­of­point ver­zeich­ne­te alleine beim Angler Phishing ei­nen Zu­wachs von 486 Pro­zent im Ver­gleich zum Vor­jahr. 

Was ist Angler Phishing?
Bei Angler Phishing versuchen die Angreifer den Support eines bekannten Unternehmens auf Social-Media-Kanälen zu imitieren. Kommt auf diesem Weg ein hilfesuchender Kunde in Kontakt mit den Betrügern, versuchen diese ihr potenzielles Opfer beispielsweise zur Herausgabe von Login- oder Bankdaten oder der Installation vermeintlicher Updates zu verleiten (natürlich Schadsoftware).

[D]er Report analysiert Trends und Veränderungen in der Bedrohungslage für IT-Anwender. Dabei untersucht Proofpoint, welche Angriffsformen wie CEO-Betrug, Ransomware, Banking Trojaner und andere Schadsoftware wo, in welcher Menge und mit welchen Hilfsmitteln von den verschiedenen Angreifern für Attacken genutzt werden.

Fake-Support & Angler Phishing

Besonders drastisch haben sich hierbei der betrügerische Support via Social Media (Angreifer täuschen vor, sie wären der offizielle Support eines bekannten Unternehmens, auch Angler Phishing genannt) und die CEO-Betrugsmasche (Angreifer täuschen vor, ein wichtiger Entscheidungsträger im Unternehmen zu sein, auch CEO-Fraud genannt) entwickelt. Während sich das Angler Phishing mit einem Plus von 486 Prozent fast versechsfacht hat, stieg das Aufkommen von CEO-Fraud im 3. Quartal 2018 im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls deutlich um 77 Prozent an.

Gute Nachrichten

Nachdem 2016 und 2017 riesige Ransomware-Attacken (bei denen Rechner verschlüsselt und nur gegen Lösegeldzahlung entsperrt werden) die IT-Welt in Aufruhr versetzten, beispielsweise mit WannaCry oder NotPetya, macht diese Angriffsform im aktuellen Threat Report für das 3. Quartal nur noch ein Prozent der registrierten Attacken aus. Der Grund dürfte hier weniger in gestiegener Menschenfreundlichkeit der Angreifer liegen, als vielmehr darin, dass aus deren Sicht der zu erwartende Ertrag nicht mehr im Verhältnis zum Aufwand steht. Sie verlegen sich stattdessen darauf, langfristig Rechner mit schwer zu entdeckender Schadsoftware zu infizieren und dadurch beispielsweise Kreditkarten- und/oder Kontodaten sowie andere Informationen zu erhalten.

All diese Angriffsformen kommen heutzutage meist ohne den Versand von Anhängen aus, die direkt schädlichen Code enthalten. Diese Anhänge würden auch von fast allen aktuellen, leistungsfähigen Anti-Viren-Lösungen erkannt und damit abgefangen.

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Die Angreifer setzen vielmehr auf menschliche Schwäche und Neugier und versuchen, die Anwender zum „Klick“ in ein Dokument oder auf einen Link zu verführen, dadurch erst den Download schädlicher Software zu initialisieren und somit dann ihre Systeme zu infizieren.

Entsprechend gilt es, die bestehende technische Sicherheitsarchitektur im Unternehmen durch permanente Weiterbildung und Sensibilisierung der Mitarbeiter in Sachen IT-Sicherheit deutlich zu ergänzen, um so die gesamte Belegschaft zu einer Art menschlicher Firewall für die Unternehmens-IT fortzubilden.

Den kompletten Report, der sich auch mit den betroffenen Branchen, von Cyber-Kriminellen häufig genutzten Begriffen in der Betreffzeile und vielen weiteren Trends im Bereich Cyber-Kriminalität auseinandersetzt, können Sie hier kostenlos und ohne Angabe von Kontaktdaten herunterladen.aj

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