PRODUKTE9. November 2021

In-Car-Payments: Daimler Mobility und Visa kündigen Technologiepartnerschaft an

Visa / Mercedes-Benz

Ab Frühjahr 2022 können Kunden von Mercedes-Benz in Europa dank der Zahlungstechnologie von Visa Produkte und Dienstleistungen direkt über das Auto per Fingerabdruck bezahlen. Dazu will Daimler das Fahrzeug zu einem eigenen Zahlungsgerät machen, Zwei-Faktor-Authentifizierung inklusive. All das ist die Grundlage für M2M-Payment-Lösungen, wie sie in Zukunft deutlich wichtiger werden und in Zukunft problemloses Bezahlen über das Auto ermöglichen können – verbunden mit einem verbesserten Einkaufserlebnis.

Im Zuge einer neuen globalen Technologiepartnerschaft zwischen Daimler Mobility und Visa wird Daimler „native“ In-Car-Payments ermöglichen. Um eine Zahlung direkt aus dem Auto heraus zu authentifizieren, genügt künftig ein Fingerabdruck. Dazu müssen die Nutzer weder ein Passwort eingeben, noch auf ihr Mobiltelefon zurückgreifen. Möglich macht das eine „Delegated Authentication“-Technologie von Visa, mit der das Fahrzeug selbst zum Zahlungsgerät wird. Sowohl die erfolgreichen Pilottests als auch die ersten Markteinführungen fanden und finden in Europa statt.

Bereits ab kommendem Frühjahr sollen zunächst Kunden von Mercedes-Benz in Deutschland und Großbritannien Zahlungen im Auto über einen Fingerabdruck-Sensor vornehmen können. Einkäufe werden dabei im Auto direkt über die Head-Unit – das Multimediasystem MBUX – getätigt. Diese Lösung soll zu einem späteren Zeitpunkt, den die beteiligten Unternehmen nicht genauer spezifizieren, in weiteren Märkten weltweit verfügbar sein.

Komplette Zahlungsabwicklung durch das Fahrzeug

Wesentlicher Aspekt dabei ist die komplette Zahlungsabwicklung direkt aus dem Auto heraus. Dazu ermöglicht die globale ePayment-Plattform „Mercedes pay“ von Daimler Mobility, dass Waren und Services wie „Mercedes me“, sowie Tank- und Parkvorgänge direkt über das Auto bestellt und bezahlt werden können. Eine Technologie, über die seit vielen Jahren in der Theorie gesprochen wird, die wir aber in der freien Wildbahn noch immer nicht flächendeckend sehen.

Visa

Wir freuen uns darüber, mit unserem Partner Daimler Mobility zum ersten Mal eine native Lösung für In-Car-Payments zu launchen. Gemeinsam entwickeln wir die nächste Generation intelligenter Lösungen für den Automobilsektor, die Fahrern und Begleitpersonen ein völlig neues und vernetztes E-Commerce-Erlebnis im Fahrzeug bieten.“

Antony Cahill, Deputy CEO und Head of European Markets bei Visa

Mercedes pay ist unser Kompetenzzentrum für In-Car-Payment, mit dem wir unseren Kundinnen und Kunden weltweit digitale Services innerhalb des Mercedes-Benz Ökosystems nahtlos integriert anbieten. In Zusammenarbeit mit Visa will Daimler natives In-Car-Payment anbieten, das die Anforderungen der Zwei-Faktor-Authentifizierung sicher und benutzerfreundlich erfüllt. Es gibt kaum etwas Bequemeres, als eine Bezahlung per Fingerabdruck zu autorisieren.“

Franz Reiner, Vorstandsvorsitzender bei Daimler Mobility

Doch zum exklusiven Kundenerlebnis zähle auch der Sicherheitsaspekt, erklärt Reiner. Dieser werde natürlich auch durch das native In-Car-Payment gewährleistet – Sicherheit beim Bezahlen sei somit ebenso wie beim Autofahren gewährleistet.

Technologie hinter nativem In-Car-Payment

Mercedes pay ist Bestandteil von Daimlers Mobilitäts- und Digitalisierungsstrategie und wird von der Mercedes pay GmbH, einem Unternehmen des Geschäftsfelds von Daimler Mobility, betrieben. Als nach Angaben des Unternehmens erster Automobilhersteller überhaupt werde Daimler das Visa Cloud Token Framework in seine Fahrzeuge integrieren. Die Cloud-basierte Sicherheitstechnologie ermöglicht dabei mehr Flexibilität über verschiedene Geräte hinweg. Visa Cloud Token schützen sensible Zahlungsinformationen, indem sie Kartendaten umwandeln, verschlüsseln und sicher speichern. Darüber hinaus könne dank der Cloud Token nicht nur das Auto, sondern zahlreiche weitere Endgeräte der Nutzer mit der Visakarte bei ihrer Bank verbunden werden.

Visa / Mercedes-Benz

Infolge dessen könne man ein bedienungsfreundlicheres Einkaufserlebnis gewährleisten und die Eingabe langer Kartennummern vor dem Kauf überflüssig machen. Da die Anwendung direkt im Auto eine Zwei-Faktor-Authentifizierung auslöst, kann das Wechseln zwischen Geräten zur Zahlungsauthentifizierung obsolet werden.

Zukunft für E-Commerce im Auto

Allein in den nächsten zwei Jahren wird die Zahl der vernetzten Autos schätzungsweise auf mehr als 352 Millionen weltweit ansteigen – und das Gesamtvolumen der Zahlungen im Fahrzeug könnte laut Erhebungen von Juniper Research bis 2025 einen Betrag in Höhe von etwa 86 Milliarden Dollar erreichen – das erklärt, warum sowohl Visa als auch Mercedes in das Projekt so große Hoffnungen setzen. Mobilitätstrends in den Bereichen Elektromobilität, Carsharing, autonomes Fahren und Fahrzeugvernetzung erhöhen den Bedarf an innovativen Bezahlmöglichkeiten aus dem Fahrzeug heraus – separate Endgeräte sind da nur hinderlich und erhöhen den Legitimationsaufwand. tw

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert