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STRATEGIE4. Oktober 2022

Für effizienten Abstimmungs­prozess zwischen Banken: Klein­betrags­zahlungen per SWIFT GO

Kleinbetragszahlungen per SWIFT GO: Jürgen Marstatt, Head of SWIFT Germany, Austria & Europe Central
Swift

SWIFT setzt auf einen neuen Standard im internationalen Zahlungsverkehr: Im November 2021 führte die Genossenschaft den Service SWIFT GO ein und erhöht damit die Transparenz sowie die Über­weisungs­geschwindigkeit bei grenz­über­schrei­tenden Kleinbetragszahlungen von bis zu 10.000 Euro oder äquivalenten Währungen. Damit werden internationale Zahlungen für kleinere Unternehmen und Verbraucher komfortabel, einfach, kalkulierbar und so transparent wie Inlands-Überweisungen. Der Gastbeitrag

von Jürgen Marstatt, Head of SWIFT Germany, Austria & Europe Central

Und so funktioniert SWIFT GO: Vor Abwicklung der Transaktion verschafft SWIFT GO Privat- und Gewerbekunden einen umfassenden Überblick über die wesentlichen Parameter ihrer geplanten Überweisung: Über ihre Banking-App oder im Online-Banking zeigt ihnen der neue Service den der Zahlung zugrundeliegenden Fremdwährungskurs, die entstehenden Kosten sowie den Betrag, der dem Empfänger nach Abschluss der Überweisung gutgeschrieben wird. Darüber hinaus informieren Statusmeldungen jederzeit über den Verlauf ihrer Überweisung bis zum erfolgreichen Abschluss. Für die Weitergabe der Transaktion besteht eine Service-Vereinbarung von maximal 4 Stunden.

Klar gegliederter Prozess

Fachkonferenz Sibos
Die Fachkonferenz Sibos findet in diesem Jahr vom 10. bis 13. Oktober in Amsterdam statt. Das jährliche Treffen der Finanzdienstleistungsbranche bietet unter dem Leitthema “Progressive Finance for a Changing World” eine Kombination aus Podiumsdiskussionen, Fachvorträgen sowie vertiefenden Analysen. Registrieren Sie sich hier, um vor Ort oder virtuell an der Sibos teilzunehmen.

Um den reibungslosen Ablauf von SWIFT GO sicherzustellen, hat SWIFT im Hintergrund einen klar gegliederten Prozess definiert, der die Abstimmung der beteiligten Banken untereinander übersichtlich, effizient und vorhersehbar gestaltet. Basis ist eine von SWIFT bereitgestellte Eingabemaske, die den Banken die Abstimmung in den folgenden drei Schritten schnell und übersichtlich ermöglicht:

Schritt 1: Die überweisende Bank gibt ihre Zahlungsverkehrsroute sowie ihre bilateralen Gebühren für den SWIFT-GO-Service in die Eingabemaske ein. Die Daten können nur die jeweils direkt miteinander interagierenden Banken einsehen.

Schritt 2: Die beteiligten zwischengeschalteten Banken sowie die begünstigte Bank stimmen der geplanten Zahlungsroute zu und schaffen damit die Voraussetzung für vorhersehbare Zahlungsbedingungen von Ende zu Ende.

Autor Jürgen Marstatt, SWIFT
Jürgen Marstatt verantwortet seit Ende 2018 die Kundenbeziehungen der SWIFT-Genossenschaft in Deutschland, Österreich und Mitteleuropa. Im Jahr 2020 wurde sein Aufgabenbereich um die Balkanstaaten, das Baltikum und die Mongolei erweitert.

Zuvor war er seit 2006 in verschiedenen Führungspositionen bei SWIFT tätig. Als Head of Professional Services EMEA war er von 2016 bis 2018 maßgeblich an der Entwicklung sowie dem Aufbau neuer Geschäftsfelder von SWIFT wie Consulting und anderer Value Added Services beteiligt.

Vor seinem Eintritt bei SWIFT war Jürgen Marstatt in leitenden Management-Positionen bei verschiedenen IT-Firmen tätig.

Schritt 3: Nach der erfolgten Transaktion verrechnen die Banken ihre Gebühren untereinander. Zusätzliche Abzüge oder Gebühren für den Endbegünstigten sind in diesem Prozess von vornherein ausgeschlossen. Der Auftraggeber trägt die gesamten Gebühren.

Neue Phase im innovativen Zahlungsverkehr

Ein Teil der Effizienz von SWIFT GO baut auf dem äußerst erfolgreichen Dienst SWIFT GPI auf. SWIFT GO funktioniert jedoch eigenständig. Eine Teilnahme an SWIFT GPI ist für Banken keine Voraussetzung für die Nutzung des Service. SWIFT GPI wurde bereits vor fünf Jahren eingeführt und hat das Zahlungssystem der Korrespondenzbanken komplett überarbeitet. Es ermöglichte die Abkehr von den langsamen und undurchsichtigen Überweisungen der Vergangenheit hin zu einem Zahlungsverkehrssystem, das die taggleiche Verwendung von Geldern, die Transparenz der Gebühren und Spesen sowie eine lückenlose Nachverfolgung ermöglicht. SWIFT GO ist eine weitere Phase in der innovativen Entwicklung der Zahlungsverkehrsbranche.

Weltweit haben sich bereits 350 Banken für SWIFT GO angemeldet. 24 von ihnen bieten den neuen Service bereits an. Bis Ende des Jahres wird erwartet, dass die Zahl bis auf 60 steigt. Zu den Banken, die SWIFT GO schon heute anbieten, gehört unter anderen auch die Deutsche Bank.

Bei der Deutschen Bank wissen wir um den hohen Stellenwert von Transparenz, Schnelligkeit und Sicherheit im internationalen Zahlungsverkehr für kleine und mittlere Unternehmen sowie für Privatkunden. Vor diesem Hintergrund freuen wir uns, SWIFT GO in Betrieb zu nehmen und unseren Kunden einen maßgeschneiderten Service zu bieten, der die Überweisung grenzüberschreitender Kleinbetragszahlungen für sie grundlegend verbessert.“

Marc Recker, Global Head of Product – Institutional Cash Management bei der Deutschen Bank.
Jürgen Marstatt, Head of SWIFT Germany, Austria & Europe Central/aj

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