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ARCHIV8. Juli 2021

SWIFT startet Vorab-Validierung für globale Echtzeit-Transaktionen

Gerade wenn es schnell gehen soll, sind Fehler besonders schmerzlich. Gibt es bei Überweisungen in Echtzeit Probleme, verzögert sich nicht nur der Abschluss der Transaktion – die Behebung ist auch besonders aufwändig. Der neue SWIFT Payment Prevalidation Service schafft hier Abhilfe.

Mehr Geschwindigkeit, höhere Effizienz, geringere Kosten – das sind die wesentlichen Ziele der SWIFT-Echtzeit-Strategie. <Q>SWIFT
Mehr Geschwindigkeit, höhere Effizienz, geringere Kosten – das sind die wesentlichen Ziele der SWIFT-Echtzeit-Strategie. SWIFT

 

Banken haben künftig die Möglichkeit, bereits vor der Übermittlung einer internationalen Zahlungsanweisung zu überprüfen, ob korrekte Kontodaten des Zahlungsempfängers vorliegen. Möglich machen wird dies der Payment Prevalidation Service, den die SWIFT-Organisation ab heute zur Verfügung stellt.

Probleme frühzeitig identifizieren

Die Initiative SWIFT gpi (global payment innovations) hat sich zum Ziel gesetzt, globale Ende-zu-Ende-Transaktionen reibungslos in Echtzeit abzuwickeln. Eine der Hauptursachen für Effizienzverlust und Verzögerungen bei grenzüberschreitenden Transaktionen liegt in fehlerhaften Empfängerdaten, von falsch geschriebenen Namen bis zu vertauschten Zahlen bei Kontonummern.

Bislang werden Fehler in den Empfängerdaten erst spät im Prozess in der Abwicklung entdeckt. Die Klärung solcher Problemfälle kann daher zu einem der zeitaufwändigsten und teuersten Prozessschritte werden. Künftig ist es für die überweisende Bank möglich, bereits zum Start der Abwicklung eine Kontodaten-Bestätigung an die Empfängerbank zu übermitteln. Laut SWIFT werden damit sämtliche Daten- oder Zahlenprobleme schon vorab identifiziert.

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HSBC

Vorab-Validierung ist ein wichtiger Schritt, um die Abwicklung von grenzüberschreitenden Zahlungen für unsere Firmenkunden noch einfacher, schneller und sicherer zu machen. Dieses Angebot stellt sicher, dass Kunden Zahlungen vertrauensvoll überweisen können. Und diese erhöhte Sicherheit bringt Vorteile nicht nur für die Kunden, sondern für die gesamte Zahlungsverkehrsgemeinschaft.“

Thomas Halpin, Global Head of Payments Product Management der HSBC

Für einige Inlandsmärkte ist eine solche Vorab-Validierung bereits installiert. Der neue SWIFT-Service soll jedoch eine globale Lösung schaffen, die auch bei grenzüberschreitenden Transaktionen zum Einsatz kommt. Nach Angaben der Organisation umfasst diese 11.000 Institutionen und vier Milliarden Konten in 200 Ländern.

Bausteine einer breiten Echtzeit-Strategie

Bereits seit 2018 arbeitet SWIFT an diesem Projekt (IT-Finanzmagazin berichtete) in enger Zusammenarbeit mit einer Reihe von Finanzinstituten. SWIFT-CPO Stephen Gilderdale sieht in der Vorab-Validierung einen bedeutenden Fortschritt in der Verwirklichung der globalen Echtzeit-Strategie. Der nun vorgestellte Service – als einer der Bausteine dieser Strategie – verschaffe den SWIFT-Kunden die Möglichkeit, ihren eigenen Endkunden bessere, schnellere und neue Services anzubieten. Nach Angaben der Organisation haben bereits mehrere führende globale Banken ihre Zusage zur Teilnahme an dem neuen Service gegeben.

Darüber hinaus sind bereits Erweiterungen des Payment Prevalidation Service in Arbeit. Im Laufe der kommenden Monate sollen zusätzliche Prüfungen angeboten werden, die schon bei der Einleitung einer Transaktion vorhersagen können, ob sie möglicherweise bei ihrer Abwicklung auf Hindernisse trifft. Die Checks basieren auf Stammdaten, die Millionen von Transaktionen erfassen.

Im Verlauf der kommenden Jahre erweitert SWIFT seine Services auf breiter Front, um reibungslose Echtzeit-Zahlungen überall in der Welt zu ermöglichen. Ziel dabei ist es, die Ende-zu-Ende-Effizienz entscheidend zu verbessern und die Gesamtkosten zu vermindern. Ein entscheidender Meilenstein auf diesem Weg ist die erweiterte SWIFT-Plattform, die im November 2022 live gehen soll. hj

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