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PAYMENT REALITY CHECK15. September 2016

Bargeld und girogo sind die Aufsteiger der Bundesliga

paulista/bigstock.com
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Die Fußballsaison 2016/17 hat begonnen – für uns der Zeitpunkt der Payment-Bestandsaufnahme. Denn die Bundesliga-Stadien der Republik eignen sich hervorragend für einen Reality-Check, um zu sehen, wie es in Deutschland tatsächlich um den Status des Mobile-Payment bestellt ist. Zuletzt im Januar´16 (“Mobile Payment bei …”) und August 2015 (“Wer hat gute Karten?”).

Jetzt im September 2016 – erneut die Frage: Und mit welchen Zahlverfahren erwirbt der Fan heute Bier und Bratwurst?  Die Antwort enthält zwei dicke Überraschungen!

von Rudolf Linsenbarth

 DFL Deutsche Fußball Liga
DFL Deutsche Fußball Liga

Das Bargeld kehrt zurück

Überraschung Nummer 1: Das Bargeld kehrt zurück! Obwohl immer behauptet wird, Bargeld befinde sich auf dem Rückzug, sehen wir in der Fußball-Bundesliga anscheinend einen gegenläufigen Trend. Waren es in der letzten Saison nur 3 Vereine, die ausschließlich cash genommen haben, kommen in dieser Saison noch einmal 3 dazu. Neben Borussia Mönchen­gladbach, dem Hamburger Sportverein und Darmstadt 98, sind jetzt die beiden Aufsteiger Rasenball Leipzig und der SC Freiburg hinzugekommen.
Darüber hinaus hat die TSG Hoffenheim Justpay von der Payment Solution abgeschafft.

Hintergrund hier war wohl auch die Migration auf ein anderes Kassensystem.”

Schon mal gesehen? Das girogo-Akzeptanzstellen-Logo sucht man häufig vergebens.girogo
girogo

girogo wird überraschend stark

Überraschung Nummer 2 girogo teilt sich Platz 1 mit dem Bargeld. Während die Erfolge des mittlerweile nur noch von den Sparkassen und der Volkswagenbank angebotenen Zahlverfahrens im Handel sehr überschaubar sind, feiert die „neue Geldkarte“ im Stadion ein Revival. Woran liegt das? Im Prinzip lässt sich das an 2 Punkten festmachen. Die Sparkassen pushen ihr System mit vollen Kräften und bieten den Vereinen genügend Anreize für einen Systemwechsel. Auf diese Art und Weise ist es gelungen, Werder Bremen in das girogo–Lager zu ziehen. Zum anderen ist girogo, im Gegensatz zu allen anderen Bezahlverfahren der Kreditwirtschaft, vollkommen offline-fähig. Nicht alle Vereine haben ihre Stadien komplett „ausgeleuchtet“, so dass in jedem Kiosk ein Terminal mit Netzwerkanschluss aufgestellt werden kann. Weiterhin trauen auch einige Stadionbetreiber ihrem WLAN-Netzwerk die Volllastfähigkeit für das Payment nicht zu.

Rudolf Linsenbarth
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Rudolf Linsenbarth ist Seni­or Consultant für den Be­reich Mobile Payment und NFC bei COCUS Con­sul­ting. Zuvor war er 11 Jah­re im Bank­bereich als Seni­or Technical Specia­list bei der TARGO IT Consulting (Crédit Mutuel Banken­gruppe). Linsenbarth ist ei­ner der pro­fi­lier­tes­ten Blog­ger der Fi­nanz­szene und kommentiert bei Twit­ter un­ter @holimuk die aktuellen Entwicklungen. Alle Beiträge schreibt Rudolf Linsenbarth im eigenen Namen.
Es bleibt abzuwarten, ob wir hier nur ein Strohfeuer sehen, oder ob girogo wirklich das dominante Bezahlverfahren in der Bundesliga wird. Dazu müssten bis zum Saisonende aber mindestens die Hälfte aller Stadien auf die kontaktlose Geldkarte umschwenken. Den Fan jedenfalls würde es freuen, wenn er nicht in jedem Stadion eine neue Karte ziehen muss. Eine weitere interessante Entwicklung zeigt sich beim 1. FC Köln. Konnte man dort bisher nur mit girogo oder Bargeld bezahlen, ist neu nun die girocard (vormals EC Karte) hinzugekommen. Das könnte ein Fingerzeig für die kontaktlose Version von Deutschlands beliebtestem Kartenzahlungsverfahren sein. Volksbanken und Sparkassen haben mit der Auslieferung bereits begonnen.

MasterCard und Visa können noch nicht Punkten

Den kontaktlosen Kreditkarten von Mastercard und VISA gelingt es noch nicht, sich hier in Szene zu setzen. Der BVB ist nach wie vor der einzige der Verein, der dieses mittlerweile auch bei den deutschen Lebens­mittel­dis­count­ern stark verbreitete Zahlverfahren, an aus­ge­wähl­ten Verkaufsständen akzeptiert.

Es bleibt also spannend in den Bundesliga Stadien, nicht nur auf dem Platz!aj

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