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FINTECH24. Juli 2020

Deutsche Bank steigt bei Traxpay ein

Die Finanzierungsplattform Traxpay konnte die Deutsche Bank als neuen Investor gewinnen. Das Institut soll die europäische Expansion befördern. Weitere Banken sollen als zusätzliche Gesellschafter gewonnen werden.

Mit der Deutschen Bank als Investor erhofft sich Traxpay eine gute Ausgangssituation bei der Ausdehnung auf weitere europäische Länder. <q>Jasmin Sessler / Pixabay
Mit der Deutschen Bank als Investor erhofft sich Traxpay eine gute Ausgangssituation bei der Ausdehnung auf weitere europäische Länder. Jasmin Sessler / Pixabay

 

Mit der Deutschen Bank (DB) hat Traxpay, spezialisiert auf Supply Chain Finance (SCF), einen gewichtigen Investor gewonnen. Man habe heute die Verträge unterzeichnet, gaben die beiden Unternehmen bekannt.

Die Deutsche Bank will künftig auf Basis der Plattformtechnologie von Traxpay ihr Angebot für Lieferanten-Finanzierungen erweitern. Das FinTech wiederum profitiert von dem starken Partner bei der weiteren Expansion in weitere europäische Länder. Bereits bestehende Vertriebskooperationen mit anderen Banken werden von der Investition der DB nicht berührt. Auch weitere Banken seien als Gesellschafter willkommen, so die beiden Partner.

Flexible Liquiditätssteuerung

Die zentralen Funktionen der Traxpay-Plattform sind „Dynamic Discounting“ und „Reverse Factoring“. Die dynamische Diskontierungslösung ermöglicht Verkäufern und Käufern, flexible Zahlungsbedingungen zu vereinbaren. Dem Käufer wird je nach Zahlungszeitpunkt ein entsprechender Skonto eingeräumt.

Händler und Lieferanten können je nach Bedarf entscheiden, ob eine Verbindlichkeit frühzeitig und mit Skonto beglichen wird oder über eine Zwischenfinanzierung durch eine Bank. Die Vermittlung dieses Reverse Factorings erfolgt ebenfalls direkt über die Traxpay-Plattform.

Nach eigenen Angaben wickelt das FinTech für seine Kunden mit diesem Angebot jährlich ein Volumen von mehr als einer Milliarde Euro ab. Soweit bekannt ist Edeka einer der größten Kunden von Traxpay.

Markt wächst in der Krise

Nach Ansicht von Daniel Schmand, Leiter für Handelsfinanzierung und Unternehmenskredite bei der Deutschen Bank, wirkt die Corona-Krise und der daraus resultierende Wirtschaftseinbruch wie ein Katalysator für den SCF-Markt. Die strategischen Beziehungen zu Lieferanten stünden auf dem Prüfstand, und Finanzierungen in diesem Bereich würden großes Potenzial zugeschrieben, denn Liquidität sei in Zeiten der Pandemie von entscheidender Bedeutung.

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Deutsche Bank

„Mit Traxpay haben wir einen erfahrenen und guten Partner gefunden, mit dem wir auf diesem Feld gemeinsam weitere Lösungen für unsere Kunden anbieten werden. Unsere Antwort auf die Frage »FinTech oder Bank« lautet: »FinTech und Bank«.“

Daniel Schmand, Deutsche Bank

Schritt nach vorn

Für Traxpay ist die Beteiligung der Deutschen Bank ein wichtiger strategischer Schritt. Erst im November 2019 hatte sich das FinTech per Management-Buy-Out von seinen Alt-Investoren, darunter die Commerzbank, getrennt. Mit der Deutschen Bank habe man nun wieder einen strategischen Investor an Bord, der global eine führende Rolle in der Supply-Chain-Finanzierung einnimmt, betont Traxpay-Gründer und -CEO Markus Rupprecht.

Dabei soll es nicht bleiben. Auch weiterhin will das FinTech starke Banken als zusätzliche Gesellschafter gewinnen. Den Multibanken-Ansatz der Traxpay-Plattform wolle man auch auf Seiten der strategischen Partner verwirklichen. Zudem rechnet sich Rupprecht gute Wachstums-Chancen aus: Derzeit suchten viele Unternehmen nach einer verlässlichen Plattform. „Die Nutzung einer einzigen Plattform birgt sowohl für Kunden und Lieferanten als auch für die Finanzierungspartner einen großen Transparenz- und Effizienzgewinn“, so Rupprecht. hj

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