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ARCHIV13. Juli 2022

Deutsche Bank steigt in BNPL-Markt ein

Die DB greift bei ihrer BNPL-Lösung auf Technologie des österreichischen Fintechs zurück. <q>Deutsche Bank, Credi2</q>
Die DB greift bei ihrer BNPL-Lösung auf Technologie des österreichischen FinTechs zurück. Deutsche Bank, Credi2

Eine eigene Lösung für Buy now, Pay Later (BNPL) hat die Deutsche Bank angekündigt. Sie setzt dabei auf die Technologie des Wiener FinTechs Credi2. Erste Pilotprojekte sollen bis bald starten.

Die Deutsche Bank (DB) zeigt sich offen für Embedded Finance. Im März hatte das Unternehmen seine neue Strategie öffentlich gemacht (siehe IT-Finanzmagazin-Interview), die beispielsweise die Entwicklung neuer APIs und SDKs umfasst und darauf basierende Produkte auf einer eigens eingerichteten DB-Embedded-Finance-Website anbietet.

Dort war bereits in der Erklärung zu „Embedded Finance“ als ein Anwendungsfall „Jetzt kaufen, später bezahlen“ (Buy now, pay later, BNPL) genannt worden. Nun realisiert die Deutsche Bank diesen Use Case und will im Laufe des Jahres ein entsprechendes Produkt bereitstellen.

Kooperation mit Credi2

Das Finanzinstitut kündigt eine BPNL-White-Label-Lösung für Rechnungs- und Ratenkäufe an. Sie wendet sich an für Online-Händler und E-Commerce-Marktplätze in Deutschland und soll flexibel in den Bezahlprozess integriert werden können. Erste Pilotprojekte würden noch im Laufe dieses Jahres starten, teilte die Deutsche Bank mit. Bei der Entwicklung arbeitet die DB mit dem Wiener FinTech Credi2 zusammen, das die grundlegende Technologie beisteuert.

<Q>Credi2
Credi2

Mit Deutscher Bank und Credi2 arbeiten internationale Großbank und FinTech erfolgreich zusammen. Durch unsere White-Label-Lösung können Banken, Händler und Marktplätze unsere moderne und flexible Bezahllösung unter eigenem Namen anbieten – das sichert die Kundenbindung und erhöht den Umsatz.“

Christian Waldheim, Co-CEO bei Credi2

Für Waldheim ist klar, dass sich das Geschäft mit BNPL, Abo-Modellen oder Pay per Use für die Banken nur mit schlanken, automatisierten Prozessen wirtschaftlich rechne, so Waldheim kürzlich im Interview mit IT-Finanzmagazin. Das österreichische FinTech (Website) ermöglicht es Finanzinstituten, Händlern und OEMs über die Credi2-Plattform verschiedene Absatzfinanzierungs-Lösungen anzubieten. Zu den realisierten Kundenprojekten zählen beispielsweise „Finance a Bike“ der Volkswagen-Bank, „Cashpresso“ der Raiffeisen Bank International und „Abo für Apple Produkte“, das von Cyberport und acht weiteren Händlern angeboten wird.

Händler sollen Kontrolle behalten

Ein spezielles Händlerportal der Deutschen Bank soll es den BNPL-Kooperationspartnern ermöglichen, sowohl Retouren als auch Teilzahlungen der Transaktionen digital nachzuverfolgen. Zudem profitierten Händler und Marktplätze von einem Liquiditätsvorteil, da die Bank den Kaufpreis umgehend nach Bestätigung des Warenversands auf das Händlerkonto auszahlt, so die DB. 

<Q>Deutsche Bank
Deutsche Bank

Wir wollen gemeinsam mit Credi2 eine echte Alternative zu bestehenden BNPL-Angeboten schaffen. Anders als bei den meisten BNPL-Angeboten behalten Händler durch den White-Label-Ansatz die volle Kontrolle über die Transaktionen mit ihren Neu- und Bestandskunden.“

Kilian Thalhammer, Leiter Merchant Solutions bei der Deutschen Bank 

Das Projekt ist aktuell nicht bei Embedded Finance, sondern im Geschäftsbereich „Merchant Solutions“ angesiedelt. Dieser bedient Acquiring und Payment Service Providing für Business-Kunden. Im Fall der BNPL-Lösung bewertet das Finanzinstitut nach eigener Aussage das Zahlungsausfall- und Betrugsrisiko in Echtzeit und übernimmt die aus dem jeweiligen Kaufvertrag entstehenden Forderungen in das eigene Risikoportfolio. Einen direkten Kundenkontakt hat die DB normalerweise nicht, außer der Handelspartner gestattet dies ausdrücklich. hj

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