Die CeBIT zielt am Endverbraucher vorbei: Zu wenig Innovatives bei Banken und FinTechs
Mobile Banking, Payment, PFM, Big Data – das alles bewegt die Finanzbranche. Doch auf der CeBIT, der weltweit größten Messe für Digital Business in Hannover, stellten nur wenige Anbieter neue Apps oder digitale Finanzdienstleistungen vor. Das wird sich ändern – davon sind Stephan Paxmann und Stefan Roßbach (Autoren des „Factbook 2015 – Innovative Geschäftsmodelle im Mobile Banking“) überzeugt, denn Banken und Fintechs biete die Messe ein einzigartiges Setting, um gezielt den Endverbraucher zu erreichen. Allerdings sieht sich die CeBIT selber zu wenig als Publikums- sondern als Fachmesse.


Auch die Telekom AG griff den Megatrend des mobilen Bezahlens auf und nutzte die CeBIT als Bühne für das neue Bezahlverfahren „Pay-at-Match“. Ebenfalls aus Kundensicht durchdacht sei der Messeauftritt der GFT Technologies AG gewesen. Der IT-Konzern zeigte anhand simulierter Lebenssituationen, wie digitale Finanzdienstleistungen in die Welt des Verbrauchers integriert werden können. „Die Besucher bekamen ein klares Bild davon, welchen Vorteil ihnen die Apps wie Jiffy oder Gini Pay bringen und wie sie im Alltag funktionieren“, erklärt Paxmann.

FinTechs werden mit Banken kooperieren
Von dieser Chance werden schon bald mehr Fintechs und Banken Gebrauch machen, ist der Vorstand des TME Instituts für Vertrieb und Transformationsmanagement überzeugt. Auf Fachmessen wie der Barcelona Mobile World sei das Who-is-Who der Financial Service Firmen bereits mit neuen Anwendungen, Produkten und Dienstleistungen rund ums Mobile Banking vertreten. Auf der CeBIT werde das Thema in den kommenden Jahren ebenso an Stellenwert gewinnen. „Alle Anzeichen sprechen dafür“, sagt Roßbach. Die Zahl der Anbieter digitaler Finanzdienstleistungen steige kontinuierlich. Allein seit Veröffentlichung des Factbook seien 150 neue Geschäftsmodelle auf den Markt gekommen. Dazu gehören immer häufiger Lösungen von Banken, die mit Fintechs kooperieren.
FinTechs und Digital-Banking gehören in die Code_n-Halle

Wer von ihnen sich künftig auf der CeBIT präsentieren will, sollte einen Stand in den Messehallen „Code_n“ oder „SCALE 11“ ins Auge fassen, raten die Fachleuchte. Das Setting biete optimale Marketingvoraussetzungen: In den Hallen versammeln sich hoch innovative Start-ups und etablierte Unternehmen, die neuartige Lösungen im Mobile und Internet Business entwickelt haben. Neue Geschäftsmodelle rund ums Digital Banking sind hier besonders gut aufgehoben.aj
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