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CEBIT 201526. März 2015

Die CeBIT zielt am Endverbraucher vorbei: Zu wenig Innovatives bei Banken und FinTechs

CeBITMobile Banking, Payment, PFM, Big Data – das alles bewegt die Finanzbranche. Doch auf der CeBIT, der weltweit größten Messe für Digital Business in Hannover, stellten nur wenige Anbieter neue Apps oder digitale Finanzdienstleistungen vor. Das wird sich ändern – davon sind Stephan Paxmann und Stefan Roßbach (Autoren des „Factbook 2015 – Innovative Geschäftsmodelle im Mobile Banking“) überzeugt, denn Banken und Fintechs biete die Messe ein einzigartiges Setting, um gezielt den Endverbraucher zu erreichen. Allerdings sieht sich die CeBIT selber zu wenig als Publikums- sondern als Fachmesse.

ITFM
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Seit jeher ist die CeBIT die Plattform für Innovationen und neue Geschäftsmodelle. Auch wenn die Besucherzahlen seit Jahren sinken – es waren 2015 rund 201.000 Besucher (+6%) auf der IT-Leitmesse. „Dieses Potenzial gilt es für die Vermarktung neuer Produkte im Mobile Banking zu nutzen “, sagen Paxmann und Roßbach. Denn die Messe bringe Banken und Fintechs nah an den Endverbraucher heran und sei ein notwendiger Schritt, um langfristig den Massenmarkt zu erschließen. Darüber hinaus könne die Branche auf der Messe einen zentralen Erfolgsfaktor im Digital Banking bedienen: die Client Centricity. Sie entscheidet darüber, ob sich eine digitale Finanzdienstleistung beim Kunden durchsetzt oder nicht. Das geht unter anderem aus dem Factbook hervor, in das Autorenteam erstmals rund 200 innovative Geschäftsmodelle aus den Bereichen Bezahlen, Finanzieren, Verwalten und Investieren im Mobile Banking eruiert und ausgewertet hat.

Lichtblick auf der CeBIT 2015: Die Code_n-Halle. Viel Smart-Home, leider zu wenig FinTech.
Lichtblick auf der CeBIT 2015: Die Code_n-Halle. Viel Smart-Home, leider zu wenig FinTech.
Einen hohen Marktanteil erzielen demnach Lösungen, die sich konsequent am Verbraucher orientieren und Zusatznutzen bieten. „Auf der CeBIT kann dieser Zusatznutzen als Consumer Experience vor breitem Publikum erlebbar gemacht werden“, sagt Paxmann. Eine gelungene Umsetzung lieferte auf der Messe die chinesische Alibaba Group. Bei der Auftaktveranstaltung präsentierte CEO und Gründer Jack Ma, wie Kunden auf der weltweit größten Online-Handelsplattform per Gesichts-Scan bezahlen („Smile-to-Pay“). „Die Resonanz war enorm“, sagt Roßbach, „sowohl vor Ort als auch in den Medien.“ Nicht zuletzt, weil Bundeskanzlerin Angela Merkel in die Präsentation eingebunden war.

Auch die Telekom AG griff den Megatrend des mobilen Bezahlens auf und nutzte die CeBIT als Bühne für das neue Bezahlverfahren „Pay-at-Match“. Ebenfalls aus Kundensicht durchdacht sei der Messeauftritt der GFT Technologies AG gewesen. Der IT-Konzern zeigte anhand simulierter Lebenssituationen, wie digitale Finanzdienstleistungen in die Welt des Verbrauchers integriert werden können. „Die Besucher bekamen ein klares Bild davon, welchen Vorteil ihnen die Apps wie Jiffy oder Gini Pay bringen und wie sie im Alltag funktionieren“, erklärt Paxmann.

Conde_n-Halle
Code_n-HalleITFM

FinTechs werden mit Banken kooperieren

Von dieser Chance werden schon bald mehr Fintechs und Banken Gebrauch machen, ist der Vorstand des TME Instituts für Vertrieb und Transformationsmanagement überzeugt. Auf Fachmessen wie der Barcelona Mobile World sei das Who-is-Who der Financial Service Firmen bereits mit neuen Anwendungen, Produkten und Dienstleistungen rund ums Mobile Banking vertreten. Auf der CeBIT werde das Thema in den kommenden Jahren ebenso an Stellenwert gewinnen. „Alle Anzeichen sprechen dafür“, sagt Roßbach. Die Zahl der Anbieter digitaler Finanzdienstleistungen steige kontinuierlich. Allein seit Veröffentlichung des Factbook seien 150 neue Geschäftsmodelle auf den Markt gekommen. Dazu gehören immer häufiger Lösungen von Banken, die mit Fintechs kooperieren.

FinTechs und Digital-Banking gehören in die Code_n-Halle

RoboChop auf der CeBIT 2015
RoboChop auf der CeBIT 2015ITFM

Wer von ihnen sich künftig auf der CeBIT präsentieren will, sollte einen Stand in den Messehallen „Code_n“ oder „SCALE 11“ ins Auge fassen, raten die Fachleuchte. Das Setting biete optimale Marketingvoraussetzungen: In den Hallen versammeln sich hoch innovative Start-ups und etablierte Unternehmen, die neuartige Lösungen im Mobile und Internet Business entwickelt haben. Neue Geschäftsmodelle rund ums Digital Banking sind hier besonders gut aufgehoben.aj

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