STUDIEN & UMFRAGEN12. März 2024

Direktbanken liegen für 3/4 der Deutschen beim Wechsel weiter im Trend

Konten und Depots bei Direktbanken bleiben beliebt. Laut einer repräsentativen Online-Umfrage der norisbank (Website) zusammen mit dem Marktforschungsinstitut INNOFACT AG vom Oktober 2023 sind die meisten Deutschen mittlerweile Kunde einer Direktbank. Mit 56,1 Prozent bleibt deren Anteil stabil und liegt auf dem Niveau des Vorjahres. Noch ausgeprägter sieht der Zuspruch bei den unter 30-Jährigen aus – hier zeigt sich sogar ein starker Zuwachs: So sind aktuell 71 Prozent der Befragten Direktbankkunden – deutlich mehr als im Vorjahr (2022: 63,2 Prozent).

Direktbanken bleiben im Trend - norisbank
Direktbanken überzeugen weiterhin viele Deutsche norisbank GmbH
Auch in den mittleren Altersgruppen ist ein Zuwachs zu beobachten. Insbesondere bei den 30- bis 39-Jährigen ist der Anteil der Direktbankkunden nach einem zwischenzeitlichen Rückgang nun im Vergleich zum Vorjahr um 3 Prozentpunkte auf 65,4 Prozent gestiegen. Bei den Befragten zwischen 40 und 49 Jahren hat die Beliebtheit im Vergleich zum letzten Jahr leicht zugenommen: 2023 nutzten 58,6 Prozent dieser Altersgruppe eine Direktbank – noch mehr als im Vorjahr (2022: 57,5 Prozent).

Immer weniger Menschen wollen die Bank wechseln

Die Tendenz zum Bankwechsel scheint rückläufig zu sein: Der Anteil der Befragten, die ihre Bank gewechselt haben, ist 2023 auf 6,6 Prozent gesunken – ein signifikanter Rückgang seit 2021 (2022: 8,1 Prozent; 2021: 9,5 Prozent). Die jüngere Generation bleibt allerdings überdurchschnittlich wechselfreudig, wenngleich auch hier ein Rückgang zu beobachten ist: 2023 wechselten 12,4 Prozent der 18- bis 29-Jährigen ihre Bank, womit der Anteil der Wechsler hier fast doppelt so hoch liegt wie in der Gesamtbevölkerung, allerdings war der Anteil der Bankwechsler in dieser Gruppe in den Vorjahren nochmals höher.

Interessanterweise hat sich auch der Anteil der Deutschen, die einen Bankwechsel zumindest in Erwägung zogen, innerhalb eines Jahres merklich reduziert – konkret sogar halbiert. Während 2022 noch rund 32 Prozent der Befragten darüber nachdachten, sind es nun nur noch rund 16 Prozent. Die Hauptgründe dafür sind der hohe Aufwand, den ein Bankwechsel aus ihrer Sicht mit sich bringt (31,6 Prozent), mangelnde Zeit (24,9 Prozent) und der Wunsch, nicht gleichzeitig Kunde bei mehreren Banken sein zu wollen (22,6 Prozent).

Direktbanken überzeugen weiterhin viele in allen Altersgruppen

Mehr als drei Viertel der Deutschen, die 2023 die Bank gewechselt haben, entschieden sich für eine Direktbank – ein Anteil, der schon seit Jahren stabil auf so hohem Niveau liegt. Einen überproportionalen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr gab es dabei in der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen, in welcher der Anteil inzwischen bei über 80 Prozent liegt, ebenso wie aktuell auch in der Altersgruppe der über 50-Jährigen – wo 2023 ebenfalls 80 Prozent bei einem Bankwechsel eine Direktbank favorisierten.

Im Jahr 2023 gab es bemerkenswerte Faktoren, die diesen Trend hin zu Direktbanken deutlich verstärkten: Nach Angabe der Befragten nahm die Unzufriedenheit mit ihrer aktuellen Bank zu – fast jeder Vierte nannte das als Wechselgrund – deutlich mehr als noch 2022. Obendrein gewannen Direktbanken für viele an Attraktivität: Rund ein Drittel der Befragten gab an, die Services und innovativen Leistungen einer Direktbank nutzen zu wollen – ein Zuwachs von 6,4 Prozentpunkten auf aktuell 29,4 Prozent. Überraschenderweise blieb die Kostenersparnis zwar immer noch der Hauptgrund für einen Bankwechsel, doch er verlor an Bedeutung – sogar um 14 Prozentpunkte, und das bemerkenswerterweise im Kontext der hohen Inflation (2023: 31,8 Prozent; 2022: 46 Prozent).

Neuer Trend: Wechsel zwischen Direktbanken nimmt zu

Immer mehr Bankkunden wechseln von einer Direktbank zur anderen. Ihr Anteil ist um 10 Prozentpunkte gestiegen (2023: 47,1 Prozent; 2022: 37,9 Prozent). Hingegen ist die Anzahl der Wechsler von einer Filialbank zur Direktbank zuletzt um 10 Prozentpunkte gesunken (2023: 31,4 Prozent; 2022: 41,4 Prozent). Zu einer traditionellen Filialbank wechseln dagegen immer weniger Menschen (2023: 8,6 Prozent; 2022: 10,3 Prozent). Selbst in der Altersgruppe der über 50-Jährigen liegt der Anteil 2023 nur noch bei 5 Prozent.

Bequemlichkeit und Schnelligkeit spielen offenbar eine immer größere Rolle, und das natürlich auch beim Erledigen der Bankgeschäfte. Direktbanken sind inzwischen vom ehemaligen Nischenangebot zu einem stark präferierten Bankangebot in Deutschland geworden.pp

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