Direktbanken liegen für 3/4 der Deutschen beim Wechsel weiter im Trend
Immer weniger Menschen wollen die Bank wechseln
Die Tendenz zum Bankwechsel scheint rückläufig zu sein: Der Anteil der Befragten, die ihre Bank gewechselt haben, ist 2023 auf 6,6 Prozent gesunken – ein signifikanter Rückgang seit 2021 (2022: 8,1 Prozent; 2021: 9,5 Prozent). Die jüngere Generation bleibt allerdings überdurchschnittlich wechselfreudig, wenngleich auch hier ein Rückgang zu beobachten ist: 2023 wechselten 12,4 Prozent der 18- bis 29-Jährigen ihre Bank, womit der Anteil der Wechsler hier fast doppelt so hoch liegt wie in der Gesamtbevölkerung, allerdings war der Anteil der Bankwechsler in dieser Gruppe in den Vorjahren nochmals höher.
Interessanterweise hat sich auch der Anteil der Deutschen, die einen Bankwechsel zumindest in Erwägung zogen, innerhalb eines Jahres merklich reduziert – konkret sogar halbiert. Während 2022 noch rund 32 Prozent der Befragten darüber nachdachten, sind es nun nur noch rund 16 Prozent. Die Hauptgründe dafür sind der hohe Aufwand, den ein Bankwechsel aus ihrer Sicht mit sich bringt (31,6 Prozent), mangelnde Zeit (24,9 Prozent) und der Wunsch, nicht gleichzeitig Kunde bei mehreren Banken sein zu wollen (22,6 Prozent).
Direktbanken überzeugen weiterhin viele in allen Altersgruppen
Mehr als drei Viertel der Deutschen, die 2023 die Bank gewechselt haben, entschieden sich für eine Direktbank – ein Anteil, der schon seit Jahren stabil auf so hohem Niveau liegt. Einen überproportionalen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr gab es dabei in der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen, in welcher der Anteil inzwischen bei über 80 Prozent liegt, ebenso wie aktuell auch in der Altersgruppe der über 50-Jährigen – wo 2023 ebenfalls 80 Prozent bei einem Bankwechsel eine Direktbank favorisierten.
Im Jahr 2023 gab es bemerkenswerte Faktoren, die diesen Trend hin zu Direktbanken deutlich verstärkten: Nach Angabe der Befragten nahm die Unzufriedenheit mit ihrer aktuellen Bank zu – fast jeder Vierte nannte das als Wechselgrund – deutlich mehr als noch 2022. Obendrein gewannen Direktbanken für viele an Attraktivität: Rund ein Drittel der Befragten gab an, die Services und innovativen Leistungen einer Direktbank nutzen zu wollen – ein Zuwachs von 6,4 Prozentpunkten auf aktuell 29,4 Prozent. Überraschenderweise blieb die Kostenersparnis zwar immer noch der Hauptgrund für einen Bankwechsel, doch er verlor an Bedeutung – sogar um 14 Prozentpunkte, und das bemerkenswerterweise im Kontext der hohen Inflation (2023: 31,8 Prozent; 2022: 46 Prozent).
Neuer Trend: Wechsel zwischen Direktbanken nimmt zu
Immer mehr Bankkunden wechseln von einer Direktbank zur anderen. Ihr Anteil ist um 10 Prozentpunkte gestiegen (2023: 47,1 Prozent; 2022: 37,9 Prozent). Hingegen ist die Anzahl der Wechsler von einer Filialbank zur Direktbank zuletzt um 10 Prozentpunkte gesunken (2023: 31,4 Prozent; 2022: 41,4 Prozent). Zu einer traditionellen Filialbank wechseln dagegen immer weniger Menschen (2023: 8,6 Prozent; 2022: 10,3 Prozent). Selbst in der Altersgruppe der über 50-Jährigen liegt der Anteil 2023 nur noch bei 5 Prozent.
Bequemlichkeit und Schnelligkeit spielen offenbar eine immer größere Rolle, und das natürlich auch beim Erledigen der Bankgeschäfte. Direktbanken sind inzwischen vom ehemaligen Nischenangebot zu einem stark präferierten Bankangebot in Deutschland geworden.pp
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