Externe Prüfung: Datenleck bei Kontowechseldienstleister Majorel zieht weitere Kreise

Zofot/bigstock.com/Majorel
Die ING hat hingegen möglicherweise nicht direkt einen externen Prüfer engagiert, sondern nach Insiderinformationen Druck auf Majorel ausgeübt, einen der großen Wirtschaftsprüfer mit der Untersuchung zu betrauen. Beide Wirtschaftsprüfungsgesellschaften haben bereits vor Ort mit ihren Untersuchungen begonnen.
Datenleck beim Kontowechselservice größer als angenommen
Das Datenleck betraf nicht nur die genannten Banken, sondern auch viele weitere Unternehmen und Behörden weltweit. Die Angreifer hatten eine Sicherheitslücke im Dateitransferprogramm „Move it“ erfolgreich ausgenutzt. Neben Majorel waren etwa 260 weitere Unternehmen und Behörden weltweit von dem Datenleck betroffen. Majorel hatte die betroffenen Banken im Juli informiert, jedoch im September zugegeben, dass weitaus mehr Daten betroffen waren als zunächst angenommen. Zusätzlich wurden gestohlene Kundendaten im Darknet gehandelt.
Die Tatsache, dass das Datenleck größer war als ursprünglich angenommen und einige Banken möglicherweise nicht ausreichend informiert wurden, sorgt aber offenbar auch für wachsenden Unmut über den Dienstleister Majorel. Weder die Deutsche Bank, ING, Majorel noch PwC wollten zu den laufenden Untersuchungen Stellung beziehen, so das Handelsblatt.
Experten betonen, dass Banken die Verantwortung für Datenschutzverstöße bei Dienstleistern tragen und diese sorgfältig überwachen müssen. Es wird dabei aber auch die Frage diskutiert, warum Kundendaten bei Majorel gestohlen wurden, obwohl sie nach Meinung einiger Banken längst gelöscht hätten sein müssen.tw
Schreiben Sie einen Kommentar