STUDIEN & UMFRAGEN7. Juni 2016

Bitkom: viel Potenzial für Mobile-Banking und wachsendes Vertrauen in Digitalunternehmen

Bitkom
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Online-Banking wird immer mobiler und wandert zunehmend weg vom Desktop-PC in Richtung Tablet und Smartphone. Finanz-Apps stehen aber quasi erst in den Startlöchern. Das zeigt eine repräsentative Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Nur noch jeder zweite Online-Banking-Nutzer verwendet dafür den Desktop-PC (50 Prozent), am beliebtesten ist der Laptop (61 Prozent) vor Tablet Computer (42 Prozent) und Smartphone (36 Prozent). Etwa jeder dritte Mobile-Banking-Nutzer hat bereits eine App dafür, die meisten verwenden diese bisher eher passiv, denn 67 Prozent gaben an, so ausschließlich den Kontostand zu prüfen.

Immerhin 13% führen ihre Überweisungen bereits mit dem Smartphone aus – Tendenz steigend. Gerade spezielle Finanz-Apps können dem Anwender Mehrwert bieten, der im Browser kaum möglich ist. Beispielsweise gibt es bereits Foto-Apps, um Rechnungen zu erfassen und alle nötigen Daten wie etwa die IBAN zu übernehmen. Nur 1% gaben an, so etwas bereits genutzt zu haben. Interesse und Akzeptanz für Finanz-Apps mit neuartigen Funktionen ist aber durchaus vorhanden, denn 27 Prozent der Befragten können sich vorstellen, derartige Apps künftig zu nutzen.

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Der Trend beim Online-Banking geht weg vom Desktop-PC und hin zu mobilen Geräten. Dabei wird das Smartphone noch weiter an Bedeutung gewinnen, vor allem dank innovativer Apps, die Online-Banking auf dem Mobilgerät immer intuitiver und unkomplizierter machen.“

Ulrich Dietz, Bitkom-Vizepräsident

Verträge werden online bisher noch relativ selten abgeschlossen, am ehesten eröffnen die Nutzer online ein Konto (21 Prozent), aber nur 12 Prozent haben auf diesem Wege bereits eine Versicherung abgeschlossen und nur 7 Prozent einen Kredit aufgenommen. Rund jeder Vierte kann sich aber vorstellen, verschiedenste Finanzdienstleistungen online zu nutzen. Neben Kontoeröffnung und Kontowechsel sind vor allem Online-Versicherungen (22 Prozent) und Online-Kredite (25 Prozent) gefragt. Argumente für den Online-Abschluss sind unter anderem die bequemere Beantragung, schnellere Kreditvergabe und bessere Konditionen als in der Bankfiliale.

Bisher wenig Wechselbereitschaft

Kunden bleiben zumeist ihrem Girokonto treu – noch. Nur 23 Prozent haben bereits ihr hauptsächliches Girokonto gewechselt. Bei jüngeren Leuten ist die Wechselbereitschaft mit 30 Prozent etwas höher. Hauptgrund für 67 Prozent der Befragten, der gegen einen Wechsel spricht, ist ein befürchteter damit verbundener sehr hoher Aufwand. Denn andererseits sind nur 23 Prozent vollkommen zufrieden mit ihrem derzeitigen Girokonto. Durch attraktive Angebote von FinTechs und erleichterten Kontowechsel könnte sich die Lage ändern.

Wachsendes Vertrauen

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Auch wenn zwei Drittel aller Befragten viele digitale Finanzprodukte nicht verstehen, wächst aber doch allgemein die Bereitschaft, Finanzdienstleistungen direkt von Internetunternehmen in Anspruch zu nehmen. 32 Prozent der Befragten können sich zum Beispiel vorstellen, Überweisungen mit einem Internetunternehmen auszuführen. Personalisierte und optimierte Versicherungsverträge ziehen 22 Prozent in Betracht. Selbst bei einer klassischen Bankberatung können sich 15 Prozent vorstellen, künftig “virtuell” einem Roboter gegenüberzusitzen.

BITKOM-LogoDie Angaben basieren auf einer repräsentativen Umfrage von Bitkom Research. Befragt wurden dabei 1007 Personen ab 14 Jahren, darunter 814 Internetnutzer und 572 Nutzer von Online-Banking. Die Präsentation zur Umfrage ist hier kostenlos als PDF abrufbar.pp

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