Anzeige
STUDIEN & UMFRAGEN29. Juli 2019

EZB legt Zahlungs­verkehrs­statistik für das Berichtsjahr 2018 vor

p.lange/bigstock.com

Fast acht Prozent mehr bargeldlose Zahlungsvorgänge als im Vorjahr meldet die Europäische Zentralbank (EZB) in einer jüngst vorgelegten Aufstellung der Zahlungsverkehrsstatistik für das Berichtsjahr 2018. Dabei waren 46 Prozent aller bargeldlosen Transaktionen im Euroraum Kartenzahlungen und 23 Prozent entfielen jeweils auf Überweisungen und Lastschriften. Rein rechnerisch hat jeder Einwohner im Eurogebiet 1,6 Zahlungskarten. Insgesamt entspricht das 544 Millionen ausgegebenen Karten.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Statistiken zum bargeldlosen Zahlungsverkehr für das Jahr 2018 veröffentlicht. Diese enthalten für Banken und Zahlungsdienstleister aufschlussreiche Indikatoren für den Zugang zu und die Nutzung von Zahlungsdienstleistungen und -terminals durch die Öffentlichkeit. Ausgewiesen werden darüber hinaus die Stückzahl und der Wert der über Zahlungssysteme abgewickelten Transaktionen.

Immer mehr elektronischer Transaktionen verzeichnet

Im Berichtszeitraum 2018 erhöhte sich laut Zahlungsverkehrsstatistik die Gesamtzahl sämtlicher bargeldlosen Zahlungsvorgänge im Euro-Währungsgebiet gegenüber dem Vorjahr um 7,9 % auf 90,7 Milliarden. Bei 46 % aller Transaktionen handelte es sich um Kartenzahlungen, jeweils 23 % der Zahlungen wurden per Überweisung oder per Lastschrift getätigt.

Die Zahl der Überweisungen innerhalb des Euroraums stieg im Jahr 2018 um 4,7 % auf 21,0 Milliarden. Die Bedeutung elektronisch angewiesener Transaktionen nahm dabei weiter zu; das Verhältnis von elektronisch angewiesenen zu beleghaften Transaktionen beläuft sich inzwischen auf rund 11:1.“

Report der Europäischen Zentralbank (EZB)

Die Anzahl der im Euro-Währungsgebiet umlaufenden Karten mit Zahlungsfunktion erhöhte sich 2018 um 4,0 % auf 544,0 Millionen. Bei einer Gesamtbevölkerung im Euroraum von 341 Millionen entspricht das rund 1,6 Zahlungskarten je Einwohner. Die Zahl der Kartenzahlungen stieg um 13,0 % auf 41,4 Milliarden mit einem Gesamtwert von 1,8 Billionen Euro. Dies entspricht einem durchschnittlichen Wert von rund 44 Euro je Kartenzahlung.

In der Grafik ist die Nutzung der wichtigsten Zahlungsdienstleistungen im Eurogebiet im Zeitraum von 2000 bis 2018 laut Zahlungsverkehrsstatistik dargestellt. Die relative Bedeutung der einzelnen Zahlungsdienstleistungen variierte 2018 in den einzelnen Euroländern nach wie vor beträchtlich. So war beispielsweise auf Länderebene der höchste Anteil der Kartenzahlungen mit rund 71 % in Portugal und jener der Überweisungen mit etwa 44 % in der Slowakei zu verzeichnen, während bei den Lastschriften der höchste nationale Anteil mit rund 47 % wie auch schon in den Vorjahren auf Deutschland entfiel. Im Berichtsjahr verringerte sich die Gesamtzahl der Geldautomaten im Euro-Währungsgebiet um 0,3 % auf 0,30 Millionen, während die Anzahl der Zahlungsterminals (POS-Terminals) um 11,2 % auf 10,5 Millionen anstieg.

EZB

Massenzahlungssysteme: Hohe Stückzahl an Zahlungen

Über die Massenzahlungssysteme im Euro-Währungsgebiet werden hauptsächlich eingeschränkt zeitkritische Transaktionen der breiten Öffentlichkeit mit relativ niedrigem Wert und hoher Stückzahl abgewickelt. Im Jahr 2018 wurden laut Zahlungsverkehrsstatistik im gesamten Euroraum Daten zu 23 Massenzahlungssystemen gemeldet, über die im Jahresverlauf rund 44 Milliarden Transaktionen im Gesamtwert von 34,0 Billionen Euro abgewickelt wurden. Dabei war im Berichtsjahr nach wie vor ein deutlicher Trend zur Konzentration bei den Massenzahlungssystemen im Euro-Währungsgebiet zu erkennen. Die drei Systeme mit der größten Anzahl an Transaktionen (CORE in Frankreich, STEP2 und RPS in Deutschland) verarbeiteten dem Volumen nach zwei Drittel und dem Wert nach 70 % aller Transaktionen im Massenzahlungsverkehr des Eurogebiets.

Großbetragszahlungssysteme dienen dagegen in erster Linie der Abwicklung von Großzahlungen und Zahlungen mit hoher Priorität, die zwischen Systemteilnehmern auf eigene Rechnung oder im Auftrag ihrer Kunden getätigt werden. Auch wenn in aller Regel kein Mindestwert für Transaktionen über diese Systeme festgelegt wird, ist das durchschnittliche Volumen dieser Zahlungen üblicherweise relativ hoch. Im Jahr 2018 wurden über drei Systeme 142 Millionen Zahlungen in Euro im Gesamtwert von 489 Billionen Euro abgewickelt, wobei TARGET2 und EURO1/STEP1 die beiden wichtigsten Großbetragszahlungssysteme waren. Der vollständige Report der EZB kann online abgerufen werden. tw

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert