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ARCHIV14. Oktober 2021

W&W Informatik: Konsolidierte Sicht auf 30 Mio. Personenstammdaten – der Anwenderbericht

Zwei Partnersysteme zu einer einheitlichen, konzernweiten Sicht zusammenführen und dabei mehr als 30 Millionen Personenstammdaten der zwei Systeme und weiterer Subsysteme zu konsolidieren – das war die Aufgabe der Zusammenarbeit zwischen der Wüstenrot & Württembergische-Gruppe und Uniserv. Der Anwenderbericht

von Silvia Mann-Kundt und Michael Späth W&W Informatik und Mathias Diener, Uniserv

Autoren Silvia Mann-Kundt und Michael Späth W&W Informatik
Silvia Mann-Kundt und Michael Späth mussten 30 Millionen Personenstammdaten unter einen Hut bringen:Silvia Mann-Kundt ist Leiterin IT Competence Center Versicherung in der W&W-Gruppe (Website). Sie hat über 15 Jahre Erfahrung beim Einsatz von Standardsoftware in der Finanz- und Versicherungsbranche und gestaltet seit 2014 die Transformation von IT-Organisation und IT-Systemen der W&W-Gruppe.

Michael Späth ist Lei­ter IT Com­pe­tence Cen­ter Ba­sis­sys­te­me in der W&W-Grup­pe. Späth hat über 35 Jah­re Er­fah­rung in der IT-Bran­che. Die W&W-Grup­pe be­glei­tet Herr Späth seit 1994 mit dem Schwer­punkt Füh­rung in der IT.

Über W&W: 1999 aus dem Zusammenschluss der beiden Traditionsunternehmen Wüstenrot und Württembergische entstanden, entwickelt und vermittelt die W&W-Gruppe vier Bau­stei­ne mo­der­ner Vorsorge: Ab­si­che­rung, Wohn­ei­gen­tum, Ri­si­ko­schutz und Ver­mö­gens­bil­dung. Sie ver­bin­det die Ge­schäfts­fel­der Woh­nen, Ver­si­che­rung und brand­pool als gleich­ star­ke Säu­len. Da­bei setzt die W&W-Grup­pe auf den Om­ni­ka­nal­ver­trieb, der von ei­ge­nen Au­ßen­diens­ten über Ko­ope­ra­ti­ons- und Part­ner­ver­trie­be so­wie Mak­ler­ak­ti­vi­tä­ten bis hin zu di­gi­ta­len In­itia­ti­ven reicht. Für den bör­sen­no­tier­ten Kon­zern mit Sitz in Stutt­gart ar­bei­ten der­zeit rund 13.000 Men­schen im In­nen- und Außendienst.

Wüstenrot und Württembergische haben sich 1999 zusammengeschlossen und zum größten unabhängigen Finanzdienstleister in Baden-Württemberg entwickelt. Bis ins Jahr 2017 blieben die Personenstammdaten der beiden Geschäftsfelder in zwei unterschiedlichen Systemen – mit uneinheitlichen Datenqualitätsstandards. Die Datenpflege erfolgte nach unterschiedlichen Vorgaben und Anforderungen. Eine verlässliche Zusammenführung aller Daten war kaum umsetzbar.

Entsprechend aufwändig gestaltete sich die geteilte Verwaltung der Daten. Eine konzernweite Sicht auf das Gesamtmanagement war eingeschränkt, genau wie die Möglichkeit, aussagekräftige Analysen zu generieren.”

Das Ziel: eine 360-Grad-Kundensicht konzernweit zu bekommen, die durch die Bildung einer einheitlichen ID ermöglicht wird, und eine Data Governance aufzubauen. Außerdem soll eine Clearing-Stelle eingerichtet werden, die für den gesamten Konzern die Sicherung der Datenqualität übernimmt.

Wesentliche Ziele der Datenzusammenführung:
1. Konzernweite Data Governance: W&W-Gruppe etabliert einen konzernweiten Standard zur Pflege von Personenstammdaten.
2. Die Einführung einer Master-Data-Management-Plattform, dem Customer Data Hub, der als zentrales Konzernpartnersystem dient.
3. Eine Clearingstelle für Personenstammdaten sichert die Datenqualität konzernweit.

Customer Data Hub: Datenqualität zentral sicherstellen

Im Rahmen des Master-Data-Management-Ansatzes sollten Maßnahmen zur Verbesserung der Datenqualität mithilfe automatisierter Prozesse für das sogenannte Matching, dem Datenabgleich, geschaffen werden. Hierfür mussten konzernweit gültige Matching- und Merging-Regeln aufgestellt werden. Zudem war es nötig, eine Software für die Datenqualität und eine Clearingstelle zu etablieren, die eine einfache Usability für die Data Stewards aufweist.

Mit dem Customer Data Hub (CDH) hat Uniserv eine zentrale Instanz für die konsolidierten Personendaten eingerichtet.”

Die Einbettung des CDH als Master-Data-Management-System in die bestehende Anwendungslandschaft bildete den ersten Schritt, bei dem sämtliche Personenstammdaten aus den Hauptquellsystemen eingelesen wurden. Um eine konzernweit einheitliche ID bilden zu können, die die Obermenge verfügbarer Informationen enthält, mussten die Daten aus dem CDH und die erkannten Personendubletten abgeglichen werden. Aus diesen synchronisierten Daten bildet sich der sogenannte „Golden Record“, also der Stammdatensatz, der alle verfügbaren und relevanten Attribute zu einer Person aus sämtlichen Datenquellen vereint. Dieser Golden Record bildet wiederum die Grundlage für die weitere Bearbeitung der Personendatensätze, aus denen dann die 360-Grad-Sicht auf Kunden und Geschäftspartner entsteht.

Bidirektionale Synchronisation der Personenstammdaten

Mit der Einführung des CDH als zentrale Instanz sind zwei neue Möglichkeiten für die W&W-Gruppe entstanden: Die Datenströme können zum einen wieder zurück in die jeweiligen Quellsysteme synchronisiert werden. Zum anderen können die Daten in allen Systemen operativ geändert werden, da erforderliche Lese- und Schreiboptionen über die Standardschnittstellen abgebildet werden können. Der CDH steht als zentrale Instanz der neu eingerichteten, konzernweiten Clearingstelle zur Verfügung. Die zuständigen Bearbeiter verifizieren hier die Korrekturvorschläge und können unsichere Matches, bei denen das automatisierte Matching nicht durchgeführt werden konnte, manuell nachbearbeiten.

Autor Mathias Diener, Uniserv
Experte für Kunden-Sicht: Mathias Diener, Geschäftsführer Uniserv GmbHMathias Diener ist Geschäftsführer der Uniserv (Website). Er hat über 20 Jahre Erfahrung in der IT-Branche. Seit 2002 prägt er die Entwicklung von Uniserv als Lösungsanbieter für ganzheitliches Kundendatenmanagement, zunächst als kaufmännischer Leiter und Chief Financial Officer (CFO), seit 2014 als Geschäftsführer.
Die technische Systemanbindung erfolgte über die Middleware MQSeries. Der CDH stellt zur einen Seite Daten zur Verfügung, zur anderen Seite sind die Quellsysteme an den CDH angebunden. Der CDH wird von der W&W-Gruppe betrieben, abgesichert von dem Managed Service mit additiven Dienstleistungen wie Wartungen und Updates durch Uniserv. Wichtiges Kriterium und Vorteil für die weitere Nutzung des CDH als Master-Data-Management-System ist zudem die Herstellerunabhängigkeit bezüglich der Konsolidierung künftiger Systeme.

Daten werden zu Customer Insights

Basierend auf der konsistenten und damit verlässlichen Datenqualität, erzeugt die konsolidierte Sicht der Daten für die W&W-Gruppe einen einheitlichen Blick auf ihre Kunden. Dadurch kann das Unternehmen die Customer Journey über alle Kundenkontaktpunkte hinweg bestmöglich unterstützen. Zudem kann die W&W-Gruppe die hochwertige Datenbasis als Grundlage für Analysen sowie für weiterführende Digitalisierungsmaßnahmen verwenden.

Die 360-Grad-Sicht wiederum führt zu hilfreichen Erkenntnissen, hinsichtlich der Kundenbedürfnisse, die der W&W-Gruppe weitere Cross- und Upselling-Potenziale eröffnet.”

Mit bereits mehr als 30 Millionen überprüften und zusammengeführten Stammdaten hat die W&W-Gruppe einen besseren Überblick auf die Datenqualität und den Bestand der Geschäftspartnerdaten.Mathias Diener (Uniserv) und Silvia Mann-Kundt und Michael Späth (W&W Informatik)

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