ARCHIV18. Januar 2017

Blockchain-Prototyp: Vier internationale Zentral­ver­wahrer und die Deutsche Börse entwickeln „LA Ledger“

stock king/bigstock.com

Vier Mitglieder der „Liquidity Alliance“ arbeiten gemeinsam mit der Deutschen Börse an einem Blockchain-Prototyp, der grenzüberschreitende Bereitstellung von Wertpapiersicherheiten vereinfachen soll. Damit wollen The Canadian Depository for Securities Limited, Clearstream , Strate und VPS bestehende Hürden bei der Übertragung von Sicherheiten zwischen verschiedenen Ländern beseitigen und den Prozess so schneller und effizienter gestalten.

Seit der Finanzkrise fordern die Aufsichtsbehörden von den Marktteilnehmern verstärkt die Bereitstellung von Sicherheiten zur Reduzierung der Risiken im Finanzsystem. Der Dodd-Frank Act in den USA und die EMIR-Verordnung in der EU sind zwei wichtige Eckpfeiler der neuen aufsichtsrechtlichen Vorgaben. Daraus ergibt sich eine wachsende Nachfrage nach erstklassigen Sicherheiten, die jedoch nur begrenzt verfügbar sind.

Deutsche Börse

Wir freuen uns, an dieser spannenden LA Ledger-Initiative mitzuarbeiten. Sie ergänzt unser mehrfach ausgezeichnetes Angebot an Dienstleistungen im Bereich Sicherheitenmanagement um eine weitere innovative Lösung, von der unsere gemeinsamen Kunden profitieren werden.“

Philippe Seyll, Co-CEO Clearstream Banking S.A. bei der Gruppe Deutsche Börse

CSDs unterstützen den Markt schon heute durch Echtzeit-Sicherheitenmanagement und stellen so sicher, dass Transaktionen ausreichend besichert sind und Sicherheiten lokal unkompliziert und schnell dorthin übertragen werden können, wo sie benötigt werden.

Validierung schon für das zweite Quartal 2017 geplant

Der nun neue LA-Ledger-Prototyp basiere auf der Distributed-Ledger-Technologie (DLT) und wird von den regulierten Marktinfrastrukturbetreibern gemeinsam bereitgestellt. Er soll eine zentralisierte, schnellere und effizientere Zuteilung verteilter Wertpapierpositionen zur Besicherung finanzieller Verpflichtungen von Marktteilnehmern in verschiedenen Ländern ermöglichen.

Strate

Wir beab­sichtigen, eng mit Auf­sichtsbehör­den und Markt­teilnehmern zu­sammenzuarbei­ten, um die vor­ge­schla­gene Lösung zu validie­ren. Wir sind davon überzeugt, dass die Einbindung die­ser neuen Tech­no­logie in ei­ne autorisier­te Struktur be­stehend aus neu­tra­len und regulier­ten Un­ternehmen der richtige Weg ist.“

Monica Singer, CEO Strate

Dank der dezentralen Struktur der DLT (Blockchain) können die Teilnehmer direkt interagieren, wodurch komplexe Prozesse deutlich einfacher gestaltet werden können. Der LA-Ledger-Prototyp baut auf der Hyperledger-Fabric-Blockchain auf. Die Validierung durch Aufsichtsbehörden und Marktteilnehmer wird im zweiten Quartal 2017 beginnen.aj

 

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert